Erstmals fand die Verleihung des Reinhard-Kiesler-Preises in der Würzburger Residenz statt. Geehrt wurden herausragende akademische Leistungen von Nachwuchswissenschaftlern aus dem Fachbereich der Romanistik an der Uni Würzburg. Wie argumentierte der französische Staatspräsident François Hollande nach den Terroranschlägen im November in sprachlicher Hinsicht? Wie wurde das Mittelalter in der Zeit der Aufklärung innerhalb der französischen Literatur rezipiert? Mit der Beantwortung dieser Fragen konnten die beiden Sprachwissenschaftlerinnen Sandra Issel-Dombert und Aline Wieders-Lohéac (beide Uni Kassel) sowie die Literaturwissenschaftlerin Anna Isabell Wörsdörfer (Uni Gießen) einen wichtigen Beitrag für die romanistische Forschung leisten und wurden hierfür mit dem Reinhard-Kiesler-Preis ausgezeichnet.
„Die Auszeichnung soll junge Romanistinnen und Romanisten dazu motivieren, den Weg der akademischen Karriere trotz vieler Unsicherheiten dennoch zu wagen.
Nachdem wir seit zwei Jahren die Zeitschrift promptus – Würzburger Beiträge zur Romanistik herausgeben, konnten wir mit der Auszeichnung einen weiteren Anreiz für den wissenschaftlichen Nachwuchs schaffen“, sagte Julien Bobineau, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Romanistik. Der Preis prämiert die jeweils besten Aufsätze von Nachwuchswissenschaftlern aus der romanistischen Literatur- und Sprachwissenschaft, die in der Fachzeitschrift promptus – Würzburger Beiträge zur Romanistik publiziert werden.
Die Auszeichnung ist mit jeweils 300 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben.
Kontakt: Julien Bobineau, Neuphilologisches Institut/Romanistik; Tel. (09 31) 31-8 38 26; E-Mail: julien.bobineau@uni-wuerzburg.de
Reinhard-Kiesler-Preis
Die Auszeichnung erfolgt zu Ehren des im Jahre 2015 verstorbenen Würzburger Professors für Romanische Philologie, Reinhard Kiesler. Sie wird vom Institut für Romanistik der Universität Würzburg alle zwei Jahre vergeben und vom gemeinnützigen Verein promptus gestiftet. Mit dem Preis soll der Kiesler geehrt werden, der im September 2015 nach kurzer Krankheit verstorben ist.
Reinhard Kiesler wurde 1960 in Würzburg geboren, studierte an der Universität Würzburg und promovierte im Jahre 1989 bei Theodor Berchem, dem ehemaligen Präsidenten der Universität Würzburg. Nach seiner Habilitation im Jahre 2000 vertrat Kiesler unter anderem Lehrstühle in Münster, Gießen und Jena. Ab 2005 war er Mitarbeiter der Lichtenberg-Professur für Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte der griechisch-arabisch-lateinischen Tradition an der Universität Würzburg, ehe er von 2012 bis 2015 den Lehrstuhl für Romanische Philologie in Würzburg vertrat.