Ein anonymer Spender hat die Erweiterung der Orgel in der Würzburger Stephanskirche mit 43 000 Euro finanziert. Eingebaut wurde in die Weigle-Rensch-Orgel das Register "Celesta", wie Pfarrer Jürgen Dolling in einem Schreiben mitteilt.
Die Besonderheit gegenüber den sonst in einer Orgel verbauten Registern bestehe darin, dass die Orgeltasten hier keine Metall- oder Holzpfeifen zum Klingen bringen, sondern kleine Hämmerchen bedienen, die auf fein gestimmte Metallplättchen schlagen. Das Prinzip wurde 1886 in Paris von Victor Mustel erfunden und patentiert. Dadurch entsteht ein "percussiver Klang", der hell klingend bis in die entferntesten Ecken der Kirche dringe, erläutert der Orgelsachverständige Mark Genzel.
"Mich hat der Klang einer Celesta schon immer fasziniert", erzählt Orgelbauer Dominik Schindler, der das Register eingebaut hat. Kirchenmusikdirektor Christian Heidecker demonstriert das auch gleich mit der "Cortège et Litanie" von Marcel Dupré, ein fesselndes Klanggebilde, das sich hymnisch bis zum strahlenden Schlussakkord steigert. Pfarrer Dolling von der Kirchengemeinde St. Stephan dankt dem Spender, der die Erweiterung komplett finanziert hat und anonym bleiben möchte.
Zu hören ist das neue Register nun in den Gottesdiensten und in den nächsten Konzerten, auf www.wuerzburg-ststephan.de kann man sich einen Eindruck vom Klangbild verschaffen, wie es abschließend heißt.