Noch leben Studierende in dem dreistöckigen Haus, das seit 1958 als Studentenwohnheim genutzt wird. Ihre Mietverträge, abgeschlossen für die Dauer eines Semesters, laufen Ende März aus. Dann übernimmt das Berufsbildungswerk Don Bosco das Haus, das dem Bischöflichen Stuhl gehört, und macht daraus eine Clearingstelle und ein Heim für etwa 50 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
Florian Dunker, Sprecher der Studenten im Wohnheim, und der Stockwerkssprecher Pirmin Hochholzer erzählen, sie seien „natürlich enttäuscht, dass die über 50-jährige Nutzung des Gebäudes als Studentenwohnheim zu Ende geht“. Die Bewohner seien Freunde geworden und würden nun getrennt.
Stinksauer aber sind sie, seit im Internet auf der Seite von „Politically Incorrect“ steht, die katholische Kirche lasse das Heim räumen und die Studenten „gegen die Propgandalüge von den ,Flüchtlingen‘“ protestierten. Hochholzer sagt, das sei „alles gelogen“.
Zum Artikel zeigt „Politically incorrect“, von „Süddeutscher Zeitung“, „Spiegel“ und „Frankfurter Rundschau“ als „islamfeindliches Hetz-Blog“ beschrieben, ein Foto, das die Studierenden empört. Zu sehen sind vor dem Eingang des Heims zwei Personen mit verdeckten Gesichtern, die mit einem Transparent gegen Flüchtlinge protestieren.
Hochholzer sagt, die Bewohner fühlten sich von „Politically incorrect“ verunglimpft. Die Transparent-Halter wohnten hier nicht, sie gäben nicht die Meinung der Bewohner wieder. Im Gegenteil: „Flüchtlinge sind hier auf jeden Fall willkommen!“
Hochholzer und Dunker erklären, ihr Umzug in ein anderes Wohnheim sei „nichts gegen die Traumata“ der jungen Flüchtlinge. Die Christophorus-Bewohner befürworteten „ausdrücklich“, dass Kirche und Bistum für die Unterbringung „dieser besonders schutzwürdigen“ Kinder und Jugendlichen sorgen.
Hochholzer berichtet, auch Wügida habe versucht, den Bewohnerwechsel auszuschlachten. Die Studierenden hätten in ihren Briefkästen Einladungen gefunden, an den Demonstrationen der Würzburger Pegida-Filiale teilzunehmen. Niemand sei hingegangen.
Sie beschreiben das Christophorus-Haus als einen Ort, an dem Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen „immer positiv und respektvoll miteinander gelebt“ hätten. Deshalb würden sie sich „ausdrücklich von aller fremdenfeindlichen Hetze“ distanzieren. „Wir lassen uns von rechten Ideologen nicht vor den Karren spannen“.
Die jugendlichen Flüchtlinge leben derzeit auf mehrere Häuser in der Stadt verteilt. Neben Don Bosco hat auch die Evangelische Kinder- und Jugendhilfe mehrere aufgenommen. Sie werden sozialpädagogisch betreut, besuchen die Schule oder erlernen einen Beruf, und sind unauffällig.
„Politically incorrect“ aber kündigt „berüchtigte junge Männer“ an und behauptet, Frieden und Sicherheit im Viertel hätten bald ein Ende.
Andreas Halbig, der Geschäftsführer von Don Bosco, sagt, der Artikel mache Angst um die Flüchtlinge. „Wir sind besorgt, weil wir nicht wissen, was auf uns zurollt“. Don Bosco überlege nun, wie der Zugang zum Wohnheim zu sichern ist, damit den jungen Leuten nichts passiert.
Jetzt betreibt er offenbar auch Hetze gegen christliche Institutionen.
Pfui Teufel, kann ich da nur sagen. Und die Wügida Aktivisten sollten sich in ihre rechte Ecke stellen und sich schämen.
Dass vor diesem Hintergrund die Nazis auch noch in Würzburg demonstrieren dürfen ist eine Schande sondersgleichen.