Mehr Auswahl bekommen die Wahlberechtigten in der Gemeinde bei der Kommunalwahl im März 2020. Es gibt eine neue Liste, die gleich einen eigenen Bewerber um das Bürgermeisteramt ins Rennen schicken möchte. Vor wenigen Tagen hat sich die "Unabhängige Liste Gaukönigshofen" gegründet. Ihr Ziel ist es, den Einwohnern der Gemeinde eine Organisationsform zu bieten, die es ermögliche, kommunale Angelegenheiten in politischer, religiöser und kultureller Freiheit und Unabhängigkeit zu vertreten und mitzubestimmen. Ihr Bürgermeisterkandidat soll Andreas Höfner sein. Er würde mit Johannes Menth aus Rittershausen konkurrieren, der sich bereits vor längerem zur Kandidatur bereiterklärt hatte.
Bisher gab es in der Gemeinde zur Kommunalwahl immer Ortsteillisten. Durch dieses System sei der Kernort mit über 1200 Einwohnern unterrepräsentiert, meint Andreas Höfner, wenngleich er betont, dass man eine Liste für die ganze Gemeinde aufstellen wolle. Bereits im Sommer hätten sich einige Interessierte zusammen gefunden, die eine neutrale und unabhängige Liste etablieren wollten, berichtet Mitinitiator Stefan Rettner.
Neue Projekte fortführen
Die Resonanz sei gut gewesen und man habe gleich zehn Leute gefunden, die bereit wären für den Gemeinderat zu kandidieren. Sie möchten Gedanken für die Zukunft umsetzen. Dazu gehöre es, begonnene Projekte fortzuführen und die Potentiale der Gemeinde zu erhalten und zu stärken.
Die vorhandene Infrastruktur der Gemeinde sei recht gut. Es gibt viele Wohnmöglichkeiten für junge Familien mit Kindern. Kindergärten, Krippen, Grund- und Mittelschule seien auf kurzen Wegen erreichbar. Aber es seien noch Verbesserungen nötig. So soll die Ansiedlung eines Lebensmittelmarkts und einer Arztpraxis unbedingt weiterverfolgt werden. Wohnen im Alter sei ebenso ein Thema wie die Ausweisung von weiteren kleinen Gewerbegebieten, um Arbeitsplätze in der Gemeinde zu erhalten oder neu zu schaffen. Auch an moderne Formen der Arbeit sei zu denken, die vielleicht auch helfen könnten, künftige Gebäudeleerstände zu vermeiden.
Öffentlicher Nahverkehr wird als mangelhaft angesehen
Entwicklungspotential bestehe weiterhin im Tourismus und in der Gastronomie. Als äußerst mangelhaft wird der öffentliche Nahverkehr angesehen. Kritisiert wird, dass es kaum Busverbindungen in die ehemalige Kreisstadt Ochsenfurt mit ihren Arbeitsplätzen und Versorgungsmöglichkeiten gebe. Für Verbesserungen müsse man sich bei den zuständigen Stellen mit Nachdruck einsetzen.
Der mögliche Bürgermeisterkandidat der Unabhängigen, Andreas Höfner, kommt aus dem Kernort Gaukönigshofen, ist 46 Jahre alt, verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn. Beruflich tätig ist er als Industriemechaniker bei Danone. Mehrere Jahre war er Kommandant der Feuerwehr Gaukönigshofen. Er ist nach wie vor aktiv in der Wehr und widmet sich gern der Brandschutzerziehung in Kindergärten und Schulen. Weiterhin wirkt er im Bürgerverein mit und ist im Sportverein Co-Trainer der U11.
Die offizielle Aufstellungsversammlung mit Besetzung der Listenplätze und Wahl des Bürgermeisterkandidaten findet am Sonntag, 17. November, im Haus der Jugend statt.