Hinter Altbürgermeister und Ehrenbürger der Stadt, Bernhard Menth, der am 1. September seinen 85. Geburtstag feiert, liegt ein Leben, das geprägt war von seinem Beruf und seiner ehrenamtlichen Arbeit. Schon in jungen Jahren, als der gebürtige Auber über lange Jahre hinweg die katholische Jugendgruppe führte, setzte Menth sich für das Allgemeinwohl ein.
Der Sohn von Johanna und Adam Menth, der mit fünf Geschwistern aufgewachsen ist, absolvierte zunächst eine Fotografenlehre im elterlichen Geschäft und anschließend eine Ausbildung zum Drogisten in auswärtigen Betrieben. 1962 heiratete er die Auberin Rita Schedel. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor, inzwischen gibt es zehn Enkelkinder.
Bevor Bernhard Menth 1972 seine kommunalpolitische Arbeit als Mitglied im Auber Stadtrat und als Kreisrat in Angriff nahm, wurde das Fotogeschäft Menth mit der Drogerie von Anna Betz zu einem Betrieb vereinigt. Neben seinen Aufgaben im Geschäft und in der Familie fungierte Bernhard Menth als Stellvertreter des damaligen Bürgermeisters Franz Langenstein. Nach dessen Erkrankung führte Menth 1975 zunächst die Amtsgeschäfte bevor er 1976 zum Oberhaupt der Gollachstadt gewählt wurde.
14 Jahre als Bürgermeister im Einsatz
In den folgenden 14 Jahren gab es eine beachtliche Fülle von Aufgaben zu bewältigen. Die lange Liste der Maßnahmen, die unter seiner Leitung verwirklicht worden sind, umfasst den Neubau der Grundschule und des Feuerwehrhauses und der Kläranlage ebenso wie den Aus-und Neubau von Straßen, die Erschließung von Baugebieten, die Sanierungen des Auber Rathauses und der Kirchtürme in Aub und im Stadtteil Burgerroth sowie die Errichtung der Sozialstation St. Kunigund.
Die Strom-und Wasserversorgung im Stadtteil Baldersheim stand ebenso an wie den Erhalt der Stadtmauer zu sichern, die Reichelsburg zu restaurieren und eine Gedenkstätte an die jüdische Gemeinde zu errichten. Bei den Flurbereinigungen in Baldersheim und Burgerroth sowie der beschleunigten Zusammenlegung in Aub setzte sich Bernhard Menth für die Belange der Landwirte ebenso ein wie er mit der Erschließung von Gewerbegebieten die Voraussetzungen für ein Wirtschaftswachstum schuf.
Im Rahmen der Denkmalpflege, die ihm sehr am Herzen lag, wurden nicht nur zahlreiche Bildstöcke vor dem Verfall gerettet. Ein Herzensanliegen war für ihn außerdem der Ausbau des Spitalmuseums. Diese Einrichtung in dem alten Gemäuer hat er nicht nur mit geplant, sondern gibt darin auch als Führer sein enormes Wissen über die Stadtgeschichte wieder.
Gautrachten und Ausstellungen als lieb gewonnenes Hobby
Das Sammeln von alten Gautrachten gehörte ebenso zu seiner beliebten "Nebentätigkeit" wie die von ihm organisierten zahlreichen Ausstellungen mit den Werken seines Vaters Adam Menth oder seines Bruders, des Kunst-und Stadthistorikers Georg Menth (1938-2014).
Nach dem Amt des Bürgermeisters und dem Rückzug aus dem Geschäft, das von den Kindern Judith und Patrick weitergeführt wird, übernahm Bernhard Menth 1990 den Posten des Geschäftsführers in einer in Baldersheim neu angesiedelten Recycling-Firma bevor er in den Ruhestand ging.
Der rüstige Jubilar geht seiner Frau bei der Gartenarbeit zur Hand und hat auch sonst noch viel zu tun. Schließlich schlummert in seinem Archiv noch ein umfangreicher Bestand an Bildern von seinem Vater. Die Fotos mit teilweise historischem Wert gilt es für Bernhard Menth aufzuarbeiten um die alte Auber Geschichte mit ihren Menschen, ihrem Alltag, ihrer Arbeit und ihrem Brauchtum in Friedens-und Kriegszeiten auch für die Zukunft festzuhalten.