Wie geht es weiter mit der Mariensäule? Das fragen sich wohl manche Betrachter. Das wertvolle, über 300 Jahre alte Kunstdenkmal an der südwestlichen Ecke des historischen Rathauses ist eingerüstet, bedeckt und teilweise verhüllt wegen der notwendigen Sanierungsarbeiten. Und die werden jetzt umfangreicher als gedacht, weil im Laufe der Arbeiten noch weitere Schäden sichtbar geworden sind. Dies war auch ein Thema in Gemeinderatssitzung.
Bereits im Herbst 2017 beschäftigte sich das Ratsgremium mit dem schlechten Zustand der Säule. Die wurde laut Bayerischer Denkmalliste im Jahr 1711 von einem Joseph Ritter aus Main-Sandstein geschaffen. Sie zeigt die Mutter Gottes auf einer mit Putten besetzten hohen Säule. Am Fuß wird die Säule flankiert von zwei Erzengeln und eingefriedet mit Balustraden. Auch Embleme der Lauretanischen Litanei sind angebracht.
Erzengel eingelagert
Im Lauf der Zeit hatten Witterungseinflüsse dem weichen Sandstein zugesetzt. Es zeigten sich Risse, Fehlstellen und Schalenbildungen. Bei den Erzengeln bestand die Gefahr, dass sie herabstürzen. Zur Sicherung hatte der Gemeinderat vor knapp fünf Jahren beschlossen, diese abzubauen und sicher einzulagern, was dann auch geschah. Gleichermaßen verfahren wurde mit einem Teil der Balustraden. Für die ganze Säule wurde eine Notsicherung vorgenommen, weiterhin eine Befunduntersuchung durchgeführt. Eine dringende Sanierung hatte schon damals das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege empfohlen. Den Grundsatzbeschluss zur Sanierung hat der Gemeinderat im April 2021 gefasst. Zuvor waren noch Fragen der Finanzierung und möglicher Zuschüsse und Spenden zu klären.
Bei den nun laufenden Arbeiten wurden weitere Gefügeschäden und Risse entdeckt, die beseitigt werden müssen. Deswegen wurde wieder das Landesamt für Denkmalpflege eingeschaltet, das die dringende Empfehlung gab, die Sanierung fortzuführen. Theoretisch wäre auch eine Neuanfertigung der Säule als solche möglich gewesen, hätte aber sehr viel Geld gekostet, wie Bürgermeister Günther Hofmann im Gemeinderat ausführte.
Nachtragsangebot
Nun lag ein Nachtragsangebot der beauftragten Restaurationsfachfirma vor, dessen Kosten sich auf rund 57.000 Euro belaufen, während ursprünglich mit rund 36.000 Euro kalkuliert worden war. Trotz der Mehrkosten ist der Bürgermeister zuversichtlich wegen der Finanzierung. Es seien 15.000 Euro Zuschuss zu erwarten, weiterhin eine Großspende und mehrere Kleinspenden von Bürgern. Der sich daraus errechnende Gesamtbetrag könnte zur Begleichung der Kosten reichen. Das Nachtragsangebot der Firma hat der Gemeinderat mehrheitlich gebilligt. Dagegen stimmte Reiner Laudenbach.