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Würzburg
Amt für Ländliche Entwicklung: Ottmar Porzelt geht in Ruhestand
Von links: Ottmar Porzelt, Jürgen Eisentraut und Ministerialdirigent Maximilian Geierhos.
Foto: Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken | Von links: Ottmar Porzelt, Jürgen Eisentraut und Ministerialdirigent Maximilian Geierhos.
Irene Konrad
 |  aktualisiert: 10.07.2020 02:10 Uhr

An die Kulisse eines Hafens mit einem riesigen Ozeanschiff und vielen Fenstern ringsum erinnerte die Abschiedsfeier von Ottmar Porzelt im Innenhof des Amts für Ländliche Entwicklung.

13 Jahre lang war er Behördenchef gewesen. Zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand war ein Empfang in der Residenz mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber geplant. Er fiel der Corona-Krise zum Opfer.

Stattdessen konnten nun die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ihren Bürofenstern eine stimmungsvolle Stunde mit Musik, Dankesreden und guten Wünschen miterleben. An seinem letzten Arbeitstag, dem 30. Juni, bedauerte der stellvertretende Behördenleiter Robert Bromma, dass es "für Kapitän Porzelt kein Abschied mit Glanz und Gloria" geworden ist. Umso mehr dankte er dem Personalrat des Amtes für "die engagierte und ausgezeichnete Vorbereitung dieser Feierstunde".

Kein sicherer Hafen, sondern stürmische See

"Wir befinden uns zurzeit nicht im sicheren Hafen, sondern auf stürmischer See", beschrieb Bromma die zunehmenden Aufgaben und den Personalumbruch im Amt. Eine kurzfristig zusammengestellte "Schiffskapelle" aus Mitarbeitern des Amtes hatte die Verabschiedung mit dem Marsch "Gruß aus Würzburg" zuvor eröffnet.

Überraschungsgast bei der besonderen Stunde war Ministerialdirigent Maximilian Geierhos. Er war eigens vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aus München gekommen, um Porzelt persönlich zu verabschieden und seinen Nachfolger Jürgen Eisentraut ins Amt einzuführen.

Mit prägnanten Abschiedsworten dankte er Porzelt für dessen zuverlässige, kollegiale und freundschaftliche Zusammenarbeit. Insgesamt war Ottmar Porzelt 37 Jahre in der Verwaltung tätig. Er habe "bleibende Spuren hinterlassen" und mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in seiner unterfränkischen Heimat neue Wege eingeschlagen.

Weniger Personal bei mehr Aufwand

Geierhos lobte im Zuschauerrund "diese wunderschöne Idee, dass Sie alle im virologisch gebotenen Abstand dabei sein können, wenn der Staffelstab an der Spitze Ihres Amts übergeben wird." Auch unter dem neuen Behördenchef Eisentraut möge "dieses Engagement und die Kreativität" ein Garant für den Erfolg der Arbeit im ländlichen Raum sein.

"Obwohl unsere Aufgaben mehr geworden sind, liegt unser Personalstand aktuell nur noch bei 170 Beschäftigten", blickte Klaus Römert zurück auf Reformen bei der Verwaltung für Ländliche Entwicklung. Als Porzelt vor 13 Jahren die Behördenleitung übernahm, habe es noch 239 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegeben, erinnerte der Personalratsvorsitzende.

Römert bedankte sich beim scheidenden Behördenleiter dafür, dass er immer offen gewesen sei für Gespräche. Die Zusammenarbeit sei stets konstruktiv und vertrauensvoll gewesen. Der Höhepunkt seiner Rede war der Moment, als ein großes "Danke"-Banner am Hauptgebäude herabgelassen wurde. Als Abschiedsgeschenk übergab der Personalratsvorsitzende eine Collage mit Bildern aus Porzelts Arbeitsleben.

Ausbildung künftiger Generationen nun wichtig

In seiner Abschiedsrede gab Porzelt Lob und Anerkennung zurück. "Wir haben in unserem Beruf viele Möglichkeiten, Gutes zu tun", nahm er Bezug auf ein Zitat von Sokrates über das wahre Glück. Er dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Ministerium für die "Freiheit bei unseren unterfränkischen Besonderheiten", und seiner Familie. "Unsere Ausflüge an den Wochenenden hatten immer etwas mit Dorferneuerung und Flurneuordnung zu tun", gestand er.

Der neue Behördenleiter Jürgen Eisentraut ist davon überzeugt, dass die Aufgaben in den Bereichen Flurneuordnung, Dorferneuerung und Bodenordnung nicht ausgehen. Nachdem der Personalausbau beendet sei, gehe es nun um die Ausbildung der künftigen Generation. Wichtige Themen seien auch die Zusammenarbeit mit anderen Behörden sowie die zunehmende Digitalisierung und Nutzung neuer Medien.

Die wichtigste und beste Kommunikation sei jedoch nach wie vor das persönliche Gespräch. Das gelte für die Kooperation mit den Landwirten, Grundstückseigentümern und Bürgern genauso wie für politische Vertreter und Kollegen im eigenen Amt und in anderen Verwaltungen. Eisentraut ist sich sicher, "dass diese besondere Feierstunde des Abschieds von Ottmar Porzelt und meiner Einführung so schnell nicht in Vergessenheit gerät".

 
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