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HEIDINGSFELD
„Am Speierloch“ erinnert an Schuhmacher
Erfolgreicher SPD-Antrag: Bei der Aufstellung des Straßenschilds „Am Speierloch“ waren (von links) Georg Rosenthal, Franz Göpfert, Udo Feldinger, Victor Heck und Willi Dürrnagel mit von der Partie.   FOTO Franz Nickel
| Erfolgreicher SPD-Antrag: Bei der Aufstellung des Straßenschilds „Am Speierloch“ waren (von links) Georg Rosenthal, Franz Göpfert, Udo Feldinger, Victor Heck und Willi Dürrnagel mit von der Partie.
Redaktion
 |  aktualisiert: 18.04.2011 17:56 Uhr

(fcn) Bis vor kurzem war die Verbindung zwischen Rathausplatz und Parkplatz Seegartenweg in einem miserablen Zustand und hatte noch nicht einmal einen Namen. Nur die Hätzfelder nannten diesen Weg schon seit langer Zeit „Speierloch“, weil es früher hier einen Stadtmauer-Durchbruch am Anwesen des Schuhmachermeisters Josef Speier gab. Nach der Generalsanierung strahlt der barrierefreie Weg nun in neuem Glanz und heißt jetzt sogar offiziell „Am Speierloch“.

Bei der Feier zur Enthüllung des Straßenschilds erinnerte Oberbürgermeister Georg Rosenthal an den äußerst beliebten Handwerksmeister. „Diese Popularität verdankte Josef Speier auch seiner Begeisterung für den Turnsport.“ 1897 nahm der aktive Sportler am Deutschen Turnfest in Hamburg teil, von 1898 bis 1908 lenkte er als Oberturnwart die Geschicke dieser Abteilung der Turngemeinde Heidingsfeld (TGH). Anschließend förderte er ab 1912 „mit beachtlichem Erfolg das damals in der TGH neu eingeführte Frauenturnen“. Der OB bezeichnete ihn deshalb als „weitsichtigen Menschen“, weil beispielsweise erst nach dem Ersten Weltkrieg Frauen wählen durften.

Wie beliebt Speier (10. Oktober 1873 bis 29. August 1947) war, zeigt nach den Worten Rosenthals die Tatsache, dass ihm ein unbekannter Poet einen Vers widmete, den die TGH-Liedertafel bei geselligen Anlässen auf die Melodie des bekannten Petersburger Marsches sang: „Platz gemacht, Platz gemacht, da kommt der Schuster Speier, unter der Woch', da macht er Schuh, und sonntags tut er feier.“

Der OB machte aufmerksam, Speier lebte und arbeitete in einem Häuschen am Zwischengemäuerbach, vom „Marktbrückle“ aus gesehen auf der rechten Bachseite, das auf der Wehrmauer thronte. Nach der Zerstörung Heidingsfelds am 16. März 1945 wurde das „Speier-Häuschen“ nicht mehr aufgebaut.

Um einen direkten Zugang zur außerhalb der Stadtmauer gelegenen Wohnanlage des St.-Bruno-Werks zu erhalten, wurde in den 1950-er Jahren auf der linken Bachseite der inzwischen erneuerte Weg angelegt. Dazu war es notwendig, durch das Widerlager der Wehrbrücke, unter der hindurch der Bach den ummauerten Stadtteilkern verlässt, einen großen Durchgang zu brechen.

In der Folgezeit wurde der Name „Speierloch“ nach und nach vom einstigen Loch in der Mauer, die entlang des Bachs verläuft, auf die bis dahin namenlose Wehrbrücke übertragen, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Ruine den Bach überspannte. Seit die „Freunde der Meisterschulen unter ihrem Vorsitzenden Franz Göpfert diese Ruine in den 1970-er Jahren wiederauf- und ausgebaut haben, ist „Speierloch„ als Name für das sehenswerte Bogengebäude allgemein gebräuchlich.

 
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    der von mehreren Heidingsfelder Vereinen inizierte barrierefrei Durchgang - sprich Neugestaltung des alten Treppen-Weges - hat jetzt endlich einen Namen.
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