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GERBRUNN
„Am Anfang nicht zu viel wollen“
Traudl Baumeister
Traudl Baumeister
 |  aktualisiert: 16.10.2015 03:28 Uhr

Nach eineinhalb Jahren Bau- und etwa ebenso langer Planungsphase ist es Vom 16. bis 18. Oktober soweit: Das ehemalige Feuerwehrhaus in der Hauptstraße mitten im Altort beginnt nach dem Umbau seine zweite Karriere als neues Kulturzentrum in Gerbrunn. Das Eröffnungsprogramm steht, die erste Veranstaltung am Freitag, 16. Oktober, Kabarett mit TBC („Totales Fränkisches Kabarett“) ist bereits ausverkauft. Doch wie geht es danach weiter mit der neue Kulturbühne Alte Feuerwehr Gerbrunn – was wird geboten?

Der Vorsitzende des Fördervereins der Kulturbühne, Bürgermeister Stefan Wolfshörndl, seine Stellvertreterin Hildegunde Hofmann und Kassier Martin Baß erzählen wie das weitere Programm aussieht, was schon feststeht ist und welche Planungen es noch gibt. Dabei wird klar: Der erste Härtetest für die mittlerweile 42 Mitglieder des Fördervereins ist gleich das Eröffnungswochenende.

Für die Verpflegung an allen Tagen sorgen die Mitglieder des Fördervereins. „Wir waren ein bisschen überrascht, wie viele sich spontan bereit erklärt haben, hier tatkräftig mitzuhelfen“, gesteht Hofmann. Das große Engagement der Gerbrunner für ihr neues Kulturzentrum macht den Verantwortlichen Hoffnung für die Zukunft. Denn irgendwann, so der Plan, soll der Förderverein die Gesamtverantwortung übernehmen. Am Anfang tritt noch die Gemeinde als Veranstalter auf. Wobei die Bewirtung durch den Verein beitragen soll, eventuelle Defizite bei Veranstaltungen möglichst aufzufangen.

„Wir wollen vor allem regionalen Künstlern ein Forum geben.“
Stefan Wolfshörndl Bürgermeister

Läuft alles wie geplant, sollen Überschüsse des gemeinnützigen Fördervereins in die Förderung regionaler Künstler fließen und ihnen beispielsweise durch eine kleine Finanzspritze Ausstellungen oder spezielle Fortbildungen ermöglichen, verrät Baß den großen Traum. „Die Kulturbühne soll die Kunst in der Region fördern, auf jede erdenkliche Weise“, fasst Wolfshörndl den Zweck des im November 2014 gegründeten neuen Vereines zusammen.

Womit das herausragende Charakteristikum für die Alte Feuerwehr schon genannt wäre. „Wir wollen vor allem regionalen Künstlern ein Forum geben“, sagt Wolfshörndl. Das Spektrum soll dabei reichen vom Kabarett über Musik und Literatur bis hin zur bildenden Kunst oder auch der Wissenschaft.

Die Bühne im Alten Feuerwehrhaus bietet den idealen Rahmen dazu, weil der Raum, schwärmen die Vorstandsmitglieder, „nicht leer wirkst, selbst wenn nur 30 Gäste kommen statt der 99 möglichen.“ Genau ein solcher Raum, geeignet für Angebote, die nicht die große Kasse locken, fehle bisher im Ort.

Weil sich nicht jeder in jedem Fachbereich auskennt, wird die vierköpfige Vorstandschaft – Schriftführerin Christiane Konrad fehlte urlaubsbedingt beim Pressetermin – von einem Beirat unterstützt. In diesem Beirat sitzen Gerbrunner Bürger, die sich in den unterschiedlichen Fachbereichen auskennen und jeweils für ihr Thema verantwortliche Ansprechpartner sind.

Kabarett-Termine betreut beispielsweise Dieter Perlowski, Literaturveranstaltungen Peter Thiel, für Ausstellungen ist Dorle Wolf zuständig und für Angebote aus der klassischen Musik Prof. Ulrich Konrad. Eigene Ideen und Vorschläge einbringen können Bürger jederzeit. „Am besten sie wenden sich an den Vorstand und wir bringen sie mit dem entsprechenden Ansprechpartner in Kontakt“, erklärt Hofmann die Vorgehensweise.

Zur Kunstförderung gehört für die Gerbrunner aber auch, sich von Künstlern außerhalb Frankens Grenzen Inspiration und Anregungen zu holen und auf diese Weise die örtliche Kunstszene zu befruchten. So wird beispielsweise am 27. November die ostdeutsche Kabarettistin Gisela Öchelhäuser zu Gast sein und am 5. Dezember Reiner Kröhnert.

Ansonsten stehen schon Termine wie eine Lesung mit Texten von Karl Hochmuth (Ingo Klünder), zu der Bernhard von der Goltz die Musik beisteuert, eine Diaschau DIA-Schau mit historischen und aktuellen Aufnahmen aus Gerbrunn und die Auftritte des örtlichen Kabaretts Gela 81.

Um manche Fehler gar nicht erst zu machen, haben sich die Gerbrunner Erfahrungsberichte von Kollegen anderen Kleinkunstbühnen und -vereine im Landkreis geholt, etwa von den Kürnacher Kunstfreunden. Die wichtigste Lehre, die sie mitgenommen haben, ist „am Anfang nicht zu viel zu wollen“, erzählt Baß. „Ein bis zwei gute Veranstaltungen im Monat sind genug“, ergänzt Hofmann.

An den anderen Tagen steht das Gebäude den Gerbrunner Vereinen offen, die dort ebenfalls Vorträge oder Veranstaltungen mit kleinerem Publikum, für die man entsprechende Technik (Beamer, Licht- und Tontechnik) und eine Bühne brauchen kann. Die ist dort fest installiert. Nicht stattfinden werden im Kulturzentrum Vereinsfeiern, bei denen es nur ums Essen und Trinken geht. „Aber für einen Festkommers beispielsweise bietet der neue Veranstaltungsraum genau den richtigen Rahmen“, so Wolfshörndl.

Eröffnungswochenende

In der Kulturbühne Alte Feuerwehr Gerbrunn stehen – nach dem Trio von TBC (am Freitag, 16. Oktober) – am Samstag, 17. Oktober, die Türe offen: Zum Programm des Tages tragen neben Führungen und Erläuterungen zum Umbau die Gerbrunner Chöre (15 Uhr), die Square-Dance-Gruppe „Chickendales“ (17 Uhr), „Impro for Three“ (19 Uhr), eine Gerbrunner Jugendband sowie Livemusik mit „UrbanLight“ (ab 20.30 Uhr) bei. „The DixieHeartBreakers“ runden am Sonntag, 18. Oktober, ab 11 Uhr, mit Jazz zum Weißwurstfrühstück das Eröffnungsprogramm ab.

 
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