Seit Wochen arbeitet der Gemeinderat Altertheim an der Stellungnahme zur Wiederaufnahme des Genehmigungsverfahrens für das geplante Gips-/Anhydrit-Bergwerk der Firma Knauf. Immer wieder gab es Änderungen und Ergänzungen. In einer Sondersitzung am Mittwochabend wurde nun die endgültige Stellungnahme der Gemeinde verlesen. Wie auch zur vergangenen Sitzung waren viele Altertheimer Bürger und Bürgerinnen zu Gast.
Die Stellungnahme beinhaltet wesentliche Maßnahmen, die vor Erteilung der Baugenehmigung rechtssicher geklärt werden sollen. Sie dienen dazu, Beeinträchtigungen durch den Betrieb des Bergwerks sowie erhöhtes Verkehrs- und Lärmaufkommen einzudämmen.
Entlastung des Verkehrs
Werktags werde aufgrund des Bergwerks starker Lastwagenverkehr zu erwarten sein. Auch von Staugefahr ist auszugehen. Daher soll noch vor Inbetriebnahme die Steigungsstrecke der Staatsstraße 2297 bergauf zweistreifig ausgebaut werden. Ein Einfädelstreifen soll die Auffahrt auf die Straße erleichtern. Durch eine Vorfahrtsänderung sollen zudem künftig Fahrzeuge auf der Staatsstraße 2297 an der Einmündung auf die Staatsstraße 578 Vorfahrt haben. Um die Abfahrt von der Staatsstraße 2297 in Richtung des Abbaubereichs kurz vor Oberaltertheim zu verbessern, soll eine weitere Abbiegespur errichtet werden.
Trinkwasser muss geschützt werden
Emissionen durch das Bergwerk sollen so gering wie möglich gehalten werden. Ortsstraßen seien zu umgehen. Auch Sprengungen sollen die Gemeinde möglichst wenig beeinträchtigen und seien nur zwischen 8 und 20 Uhr genehmigt. Weiterhin sei der Schutz des Trinkwassers von höchster Priorität. Die Gemeinde werde die Qualität regelmäßig überprüfen, um eine Gefährdung des Trinkwassers auszuschließen. Entstehende Kosten müsse das Bergbauunternehmen tragen. Das gelte auch für Auswirkungen auf die Gewinnung von Trinkwasser nach Schließung des Bergwerks, denn hier sei mit einer geringen Erhöhung der Sulfatkonzentration zu rechnen.
In einem Sonderbetriebsplan soll vor Genehmigung des Bergwerks der Umgang mit möglichem Grubenwasser festgelegt werden. Weiterhin müsse der Wasserbedarf des Betriebs im Vorfeld klar sein, da das Gelände an die örtliche Wasserversorgung abgeschlossen werden soll. Die kommunale Infrastruktur soll dadurch nicht überlastet werden. Mögliche entstehende Mehrkosten müsse auch hier der Betreiber des Bergwerks tragen. Nicht zuletzt soll eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden.
Bis dahin könnten dann mögliche Ersatzstoffe für den Gips gefunden sein, ob mit oder ohne die Fa. Knauf.
Wenn bis dahin keine Lösung gefunden sein sollte, kann man über den Berkwerksplan in Altertheim evtl. neu entscheiden.
https://www.wasser-in-gefahr.de
Bürger können bis zum 6. März Einwendungen an das Bergamt schicken.