Im dritten Jahr nun kann für jedes neugeborene Kind ein neuer Baum gepflanzt werden. Dieses Angebot von der Gemeinde Waldbüttelbrunn und dem Familienstützpunkt wurde von 23 jungen Familien an diesem grau-herbstlichen Samstagvormittag angenommen. Sie versammelten sich bei dem sogenannten Vorderholz hinter der Zufahrt "Am Sommerrain".
Daniel Steinmetz, der dritte Bürgermeister der Gemeinde, begrüßte den Revierförster Wolfgang Fricker, Jürgen Steinmetz, engagiertes und aktives Mitglied der Gemeinde und die Leiterin des Familienstützpunktes Anja Kulczynski. Er beglückwünscht die Familien mit einem Augenzwinkern dazu "eine sinnvolle Freizeitgestaltung gefunden zu haben" und erklärt, dass eine Aufforstung des Mischwaldes gerade im Angesicht des Klimawandels existentiell sei.
Auch Familienmitglieder aus Bamberg sind angereist
"Der Baum ist ein Sinnbild für das Leben", außerdem stünde er für Verankerung. Kulczynski erklärt später: "Viele Familien sind nicht mehr in der Kirche – Kirche fällt für viele weg" und damit auch die Rituale, die wichtig für Familien und Kinder seien. Das Baumpflanzen könne ein solches Ritual sein, zu dem auch Familienmitglieder zum Beispiel aus Bamberg anreisten. Gepflanzt wird dieses Jahr die Flatterulme, ein Baum, den sein intensives und tief gehendes Wurzelwerk für die anstehende Änderung des Klimas wappnet, erklärt Jürgen Fricker.
Den Namen habe sie, weil der Wind im Blätterwerk diese zum Zittern und Flattern brächte, ähnlich wie die der Espe. Nach einem Lied und einem Gruppenfoto erklärt Jürgen Steinmetz, wie der junge Baum eingepflanzt werden soll – geschützt durch ein Rohr und mit matschiger Erde in den kargen Herbstwald gesetzt.
Gemeinde besitzt knapp 400 Hektar Wald
Daniel Steinmetz erzählt später, während die vielen Familien am Einpflanzen sind, wie sehr er sich mit dem Wald verbunden fühle – allein schon durch seine Erziehung. "Ich war dabei, als viele dieser Bäume gepflanzt wurden", verliert er sich mit leuchtenden Augen in seiner Erinnerung. "Man muss mit der Natur leben, nur dann macht man es gut", sagt er und erzählt von Totholz-Biotopen, Bienen, Regenrückhaltebecken, Dachs- und Fuchsbauten. "Man muss nichts tun, nur genießen", wenn man in der Natur sei.
Knapp 400 Hektar Wald besitzt die Gemeinde und gezielte Altdurchforstung des Waldes soll diesen "doch sehr seltenen Mischwald erhalten", meint Daniel Steinmetz. Kulczysnki betont das Besondere dieses Angebots: Familien aus allen drei Teilen der Gemeinde kämen zusammen, auch das Waldstück läge zwischen den Orten. Eine Aktion, die ganz klar für Gemeinschaft, Verankerung und einen achtsamen und zukunftsorientierten Umgang mit den Wäldern steht.