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Würzburg
Alter Hafen: Ängste und Ärger
Die Polizei darf man kritisieren. Dass sie daraus lernen kann, sagt sogar CSU-Innenpolitiker Eck.
Symbolbild: Die Treffen von Jugendlichen an der Hafentreppe am Heizkraftwerk in Würzburg erregten die Gemüter.
Foto: Silvia Gralla | Symbolbild: Die Treffen von Jugendlichen an der Hafentreppe am Heizkraftwerk in Würzburg erregten die Gemüter.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 11.12.2019 21:33 Uhr

Zum Rückblick auf die jüngsten Ereignisse im Würzburger Alten Hafen gehört auch die Auseinandersetzung mit den Emotionen, die diese ausgelöst haben. In den sozialen Medien und gegenüber der Redaktion wurde vor allem Ärger über Jugendliche und Ärger über Kritiker der Polizei geäußert.  

Wer nachts einer Gruppe grölender Jugendlicher begegnet, fühlt sich unwohl. Auch wenn Würzburg laut Polizei nach wie vor eine sichere Großstadt ist und in den allermeisten Fällen nichts passiert, hinterlassen solche Situationen ein ungutes Gefühl. Ähnlich ist es, wenn man im Alten Hafen über zerbrochene Flaschen stolpert.             

Doch negative Erlebnisse und Gefühle sind kein Argument dafür, dass früher alles besser war. Erstens benehmen sich die meisten Jugendlichen auch heute ordentlich - nur fallen sie dann halt nicht auf. Zweitens müssen  Jugendliche wie Erwachsene von der Polizei korrekt behandel werden - sonst verspielt diese Respekt und Vertrauen.  

Dass das Vorgehen der Polizei hinterfragt wurde, ärgerte viele. Dabei haben diese Redaktion, Juristen und auch Politiker nicht kritisiert und in Frage gestellt, dass die Polizei Unbeteiligte kontrollierte, um Straftäter zu finden und Minderjährige zu schützen. Das ist der Preis für Sicherheit.

Bemängelt wurde allerdings die Art und Weise des Vorgehens. Und das zu Recht: Bei den Razzien hat sich die Polizei in einigen Details nicht an das Gesetz gehalten. Das ist keine Lappalie, sondern ein Verstoß gegen das Prinzip des Rechtsstaates. Eingeräumt wurden diese Fehler nicht freiwillig, sondern erst auf Druck.

Solche Verstöße aufzudecken, ist die Aufgabe der Politik und der kritischen Öffentlichkeit. Denn gerade diejenige Institution im Staat, die das Gewaltmonopol innehat, braucht Kontrolle - durch die Möglichkeit die Justiz einzuschalten, durch internes Beschwerdemanagement, aber auch durch die Medien. Deshalb sind Diskussionen, wie die der vergangenen Wochen in Würzburg, wichtig und gut.

Und das ist keine Einzelmeinung. Neben der Vorsitzenden der Landtags-Grünen, Katharina Schulze, sagt auch CSU-Innenstaatssekretär Gerhard Eck mit Blick auf die Hafen-Razzia, dass die Polizei auch Fehler macht - und aus ihnen lernen werde.

 
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