Im Leben des Heinz Gräf dreht sich viel um das Fliegen. Dennoch kam der Anruf vom Präsidium der Traditionsgemeinschaft „Alte Adler e.V.“ für den vielfach ausgezeichneten Würzburger Flieger überraschend. Denn die Aufnahme in diese Gemeinschaft bleibt nur ausgewählten Piloten vorbehalten, die sich durch ihre Leistungen in besonderer Weise aus dem Kreise der Luftsportler hervorheben, heißt es in einer Pressemitteilung des Flugsport-Clubs Würzburg.
Seine flugsportlichen Erfolge erlangte Gräf schon früh als Modellflieger. Als Jugendlicher gewann er mehrere bayerische Meisterschaften im Modellfliegen und wurde 1964 deutscher Jugendmeister im Modellsegelflug auf der Wasserkuppe. Obwohl Heinz Gräf heute gerne mit seiner gelben Piper PA-19 Baujahr 1951 aufsteigt, ist das Segelfliegen seine große Leidenschaft. Schließlich wurde er 1974 bayerischer Vizemeister im Segelfliegen und flog in den Folgejahren sogar bei den deutschen Meisterschaften immer auf die vorderen Plätze.
Sein ehrenamtliches Engagement zeichnet Gräf besonders aus. 32 Jahre war er Mitglied des Vorstands des Flugsport-Clubs Würzburg (FSCW), davon 25 Jahre als dessen Vorsitzender. In seine Vorstandstätigkeit fiel der Kauf des Verkehrslandeplatzes von der Bundesrepublik Deutschland sowie die Übernahme des Betriebs von der Stadt Würzburg. Anschließend begannen die Sanierungs- und Ertüchtigungsarbeiten.
Als Auszeichnung für seine Verdienste um den Luftsport verlieh ihm der Luftsportverband Bayern (LvB) die Silberne und die Goldene Ehrennadel sowie die Goldene Daidalos-Medaille. Der Deutsche Aero Club (DAeC) würdigte ihn mit einer Silbernen Ehrennadel. Bei einer Gala zu seinem Abschied von der 32-jährigen Vorstandstätigkeit im FSCW überreichte Oberbürgermeister Christian Schuchardt Heinz Gräf am 18. April 2015 als Auszeichnung für seine Verdienste den Tanzenden Schäfer. Die Mitglieder des FSCW ernannten ihn bei dieser Feier zum ersten Ehrenvorsitzenden des Flugsport-Clubs Würzburg.
Die Aufnahme Gräfs in die Traditionsgemeinschaft „Alte Adler e.V.“ stellt nun den vorläufigen Höhepunkt seiner sportlichen und ehrenamtlichen Lebensleistung. Die Traditionsgemeinschaft "Alte Adler e.V." ist eine Vereinigung von Persönlichkeiten, die sich durch besondere fliegerische Leistungen und als Förderer um die Luftfahrt verdient gemacht haben. Mehr als 90 Jahre begleitet und fördert die Traditionsgemeinschaft „Alte Adler e.V.“ den Luftsport, luftfahrttechnische Projekte sowie die Leistungen junger Flieger in Deutschland. Heute kann man der Gemeinschaft nicht einfach beitreten. Vorschläge für die Aufnahme können nur von Mitgliedern der Gemeinschaft eingereicht werden und müssen ausführlich begründet sein.
Noch hadert Heinz Gräf etwas mit seinem neuen Titel „Alter Adler“, „dabei fühle ich mich noch gar nicht so alt“, sagt der Pilot. Schnell erkennt man aber im Gespräch seine Freude und seinen Stolz, dass sein Name Heinz Gräf nun in einem Zug mit den Namen weltbekannter Fliegerpionierinnen wie etwa der Afrikafliegerin Elli Beinhorn und der erfolgreichen Kunstfliegerin Liesel Bach genannt wird.