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WÜRZBURG
Alte Mainbrücke: Grüne Jugend kritisiert CSU
Alte Mainbrücke       -  Das Radfahren auf der Alten Mainbrücke wollten zwei CSU-Stadträte verbieten lassen. Der Grund: Touristen und Weintrinker würden durch die Radler gefährdet.
Foto: Silvia Gralla | Das Radfahren auf der Alten Mainbrücke wollten zwei CSU-Stadträte verbieten lassen. Der Grund: Touristen und Weintrinker würden durch die Radler gefährdet.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:14 Uhr

„Die Alte Mainbrücke muss für alle nutzbar sein“, das fordert nun die Grüne Jugend Würzburg in einer Pressemitteilung. Der Hintergrund: Die CSU-Stadträte Kurt Schubert und Emanuele La Rosa hatten im Ferienausschusss des Stadtrates beantragt, das Radfahren auf der Alten Mainbrücke zu untersagen, da die Brücke vor allem im Sommer sehr voll mit Touristen und Wein trinkenden Menschen sei und es so immer wieder zu gefährlichen Situationen zwischen Fußgängern und Radfahrern komme.

Harte Law-and-Order-Politik

Aus Sicht der Grünen Jugend Würzburg beweise die CSU damit einmal mehr ihre Scheinheiligkeit und ihre Unfähigkeit im Umgang mit stadtgesellschaftlichen Fragen, heißt es jetzt in einer Pressemitteilung der Grünen Jugend. Schon oft habe die CSU im Stadtrat versucht, eine harte Law-and-Order-Politik zu fahren, wenn es um Konflikte im Zusammenhang mit Alkoholkonsum und der Nutzung öffentlicher Flächen ging.

Zuletzt hätten drei CSU-Stadtratsmitglieder ein Alkoholverbot am Bahnhof durchsetzen wollen, um damit gegen dort angeblich existierende „Wegelagerer“ vorzugehen, heißt es weiter. Im Gegensatz zum 2010 durchgesetzten Alkoholverbot an der Leonhard-Frank-Promenade sei dieser Versuch glücklicherweise nicht erfolgreich gewesen.

Konstruktive Lösungen suchen

Auch im Fall der Alten Mainbrücke gehe es letztlich um zwei Gruppen, die den öffentlichen Raum beanspruchen: diejenigen, die die Brücke als Verkehrsweg nutzen wollen und diejenigen, die dort Aussicht und Wein genießen möchten. Die Grüne Jugend Würzburg plädiere dafür, im Stadtrat – auch in Zusammenarbeit mit den an der Brücke ansässigen Ausschankbetrieben – konstruktive Lösungen zu suchen, wie die Brücke von allen Gruppen sinnvoll genutzt werden kann.

Mit dem Antrag für ein Konzept zur Sanierung der Alten Mainbrücke vom 7. Juli dieses Jahres sei von Mitgliedern des Stadtrates ein Vorschlag formuliert worden, welcher alle Würzburger einbeziehe. So heiße es in dem Antrag der Stadträte Michael Gerr (Grüne) und Willi Dürrnagel (CSU), dass „denkmalgerecht, barrierefrei, den heutigen und zukünftigen Verkehrserfordernissen und Aufenthaltsqualitäten entsprechend“ zu sanieren sei.

Pauschale Radfahrverbote, wie von der CSU jetzt gefordert, würden zu einer konstruktiven Lösung in jedem Fall kein Stück beitragen, sondern im Gegenteil die Stadtgesellschaft spalten, so die Pressemitteilung der Grünen Jugend weiter.

Katastrophale Folgen für die Fahrradstadt

Das Verhalten der CSU zeige zudem ein hohes Maß an Scheinheiligkeit, meint die Grüne Jugend. Denn während sich die harte Verbots- und Prohibitionspolitik der CSU sonst, solange es sich dabei um Jugendliche, Punks oder andere Gruppen handelte, die nicht ins Weltbild der CSU passten, immer gegen die Alkohol konsumierenden Menschen richtete, würden die Weintrinker jetzt hofiert; die CSU möchte stattdessen gegen die Radfahrer vorgehen und nehme dabei die katastrophalen Folgen für Würzburg als Fahrradstadt in Kauf, heißt es weiter.

 
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    So so.

    Die Grüne Jugend fordert also, dass die Alte Mainbrücke für alle nutzbar sein muss.

    Wie wäre es denn, wenn die Grüne Jugend einmal fordern würde, dass sich Alle, also auch (und gerade) die Radfahrer einmal an die Verkehrsvorschriften halten würde, also auch z. B. rote Ampeln beachten, Radwege in der richtigen Richtung benutzen oder im Dunkeln mit Licht zu fahren.

    Ein Großteil der Radfahrer, vielleicht ist ja (gerade) auch die Grüne Jugend darunter, nimmt es mit diesen Vorschriften nämlich gar nicht so genau, frei nach dem Slogan: Lassemer mal die fünfe gerade sein".

    Und wenn diese Forderung ausgesprochen worden ist, dann schau´mer mal weiter, zumal Sicherheit vorgeht und ich dem Vorschlag der beiden CSU-Mitglieder durchaus einiges abgewinnen kann, ist die Alte Mainbrücke zu bestimmten Zeiten vor lauter Fußgänger kaum passierbar und die Radfahrer auch dann noch so reagieren, als wäre diese Menschenleer.

    Und ist es ein "Weltuntergang" sein Rad mal 200 m schieben zu müssen?
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  • regenmacher
    Man müsste mal fragen, wer aus der CSU von den Weintrinkern profitiert. Man kenn ja von der CSU , das man für Spenden sich schonmal mehr einsetzt. Sind den Verwandschaftsverhältnisse von Gestatättenbetreibern zu den Stadträten geprüft ?
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  • h.schwarzmann@gmx.de
    naja, aus welcher Branche kommen die beiden Antragsteller schnell noch? Klientelpolitik?
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  • h.schwarzmann@gmx.de
    ...wie immer und überall im Leben: Rücksicht, nur so gehts.
    Und da hilft auch keiner Rechthaberei (von beiden Seiten), denn die Rechthaberei ist es was das Miteinander im Verkehr so schwer mach. Einfach auch mal ein Auge zudrücken können und nicht aus jeder Gedankenlosigkeit gleich eine "Unverschämtheit" ableiten.
    Und zum Thema schieben: Ich rolle auch oft LANGSAM in Schrittgeschwindigkeit durch, weil - wenn ich mein Rad schiebe bin ich doppelt so breit und bleibe vielleicht mit dem Pedal an einem Fußgänger hängen. Dann wird evtl. gleich Absicht und kein Versehen unterstellt (siehe oben) und man wird in typisch fränkischer Höflichkeit dezent drauf hingewiesen zwinkern
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  • st.bb@t-online.de
    dass uns in derart schwierigen Zeiten wenigstens die GRÜNEN noch zum Lachen bringen.
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  • holle4es
    Dass hier richtig"gefährliche Situationen" durch Radfahrer entstehen, wie Schubert und De La Rosa behaupten, habe ich noch nie da gesehen. Aber es sind für Schöppler und Brückenquerende (Radler, Fußgänger, Rollis, Kinderwagen,..) lästige Situationen. Die einen wollen nur schnell auf die andere Mainseite, die anderen genießen das Flair, vergessen aber vor lauter Weinseligkeit folgendes: Die Brücke ist seit Jahrhunderten ein Verkehrsweg ist und ist es immer noch. Daher sollten die Schöppler und Touris dort einfach mehr Rücksicht nehmen (gerne auch mit Hinweis durch Schilder) und eine "Gasse" freihalten bzw. sich einfach auf der Brücke verteilen und nicht wie angewurzelt stehen bleiben. Ob ein Radler Schrittgeschwindigkeit fährt oder schiebt macht daher gar keinen Unterschied, eher verbraucht ein schiebender Radler noch mehr Platz, weil er breiter ist (Mensch + Rad).
    Ach ja: Evtl. Sanierungsmaßnahmen zur Konfliktlösung sollen dann bitte die Profiteure (Mühlenwirt, etc.) bezahlen!
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Ein schiebender Radfahrer ist zwar breiter als ein fahrender Radfahrer, aber dafür langsamer als ein fahrender Radfahrer und kann demnach besser reagieren.

    Denn gerade weil die Alte Mainbrücke immer so voll ist, weichen Fußgänger auch schon mal reflexartig aus und können dem Radfahrer gefährlich in die Quere kommen, was schon zu gefährlichen Situationen geführt hat, wie ich schon selbst beobachten konnte.

    Hinzu kommt, dass gerade bei den vielen (ausländischen) Touristen dort viele nicht mit Radfahren rechnen und diese zum Teil dort in Bezug auf die vielen Fußgänger auch viel zu schnell sind.

    Was aber die Situation in der Tat noch verschärft, sind die vielen Gäste der "Alten Mainmühle", die vor der Gaststätte ihre Getränke einnehmen und somit sehr viel Platz benötigen.

    Auch da muss eine Lösung her, sorgen diese durch den hohen Platzanspruch auch für "Staus" bei den Fußgängern.
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  • m.m.heilig@gmx.de
    Völlig richtig was die GRÜNE Jugend da sagt. Vielleicht ist das etwas hart im Ton vorgetragen - das darf man der Jugend ruhig zugestehen - aber richtig ohne Frage in der Sache. Natürlich sollte man absteigen wenn die Alte Mainbrücke an einem sonnigen Freitag Nachmittag gestopft voll ist. Ein generelles Verbot des Fahrradfahrens auf der Brücke ist aber eine Schnapsidee die aus einer Weinlaune heraus entstanden sein muss. Wenn diese Leute regelmäßig mit dem Rad in der Stadt unterwegs wären würden sie nie so eine Maß Blödsinn verzapfen. Da sieht man es: CSU - die tatsächliche Verbotspartei.
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  • st.bb@t-online.de
    aber leider sieht das Ganze in der Realität ein wenig anders aus. Eine Vielzahl von Radfahrern interessieren sich weder für Verkehrsregeln, Benimmregeln oder Mitmenschen im Besonderen. Viele fahren derart rücksichtslos und vor allem mit einer Geschwindigkeit, dass einem Angst werden kann. Auf die Vernunft, Einsicht und vor allem Rücksicht auf deren Mitmenschen braucht man nicht zählen. Um vor allem auch ältere Menschen zu schützen halte ich ein Verbot auf derart beengten Fahrbahnen für sinnvoll. Wenn alle Menschen immer so vernünftig wären wie man das eigentlich erwarten sollte, dann bräuchten wir nirgendwo Regeln; die Realität zeigt uns etwas anderes.
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  • Ich befürchte aber, daß gerade die "Zielgruppe" ein Verbot ignorieren würde. Dann wären nur die "Vernünftigen" gestraft.
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  • Genau, die Alte Mainbrücke sollte für ALLE nutzbar sein, aber: ABSTEIGEN (genau wie an einer roten Ampel halten) sollte doch gerade für junge GRÜNE Radler möglich sein und eine selbstverständliche Pflicht , wie auch für alte Leute oder Kinder bremsen. Hier fehlt es aber (nicht nur) der Jugend an "normalem" Verhalten. Ich will kein generelles Alkoholverbot, aber trotzdem sollte man sich im Stadtrat einmal gründlich darüber unterhalten, inwieweit Alkoholtrinken in der Öffentlichkeit angebracht ist. Nicht nur bin ich Grünes Mitglied, sondern auch Gästeführerin der Stadt Würzburg, und was mir da bei Besuchen in anderen Städten neulich zu Ohren gekommen ist, hat mich doch erschreckt: ich wurde gefragt, ob es in WÜ die "Säuferbrücke" noch gibt !! Ich verstand zuerst nicht wirklich: sie meinten die Alte Mainbrücke, weil man hier in der Öffentlichkeit Wein trinken darf ! Ist das ein Image, das die Stadt will? Das Limit von max. 40 auszugebenden Gläsern wird wohl auch nicht mehr beachtet !
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  • mausschanze
    Das Posting verstößt gegen unsere AGB und wurde daher gesperrt.
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  • ... selbst als Fußgänger hat man zu Spitzenzeiten Schwierigkeiten, die alte Mainbrücke zu passieren - klar sollten alle Rücksicht nehmen - dazu gehören eben auch die Weingenießer (es sei Ihnen wohl vergönnt) - die bitte dann auch nicht den Weg komplett blockieren - muss ich denn selbst als Fußgänger erst noch die Weingenießer um Durchlass bitten, wenn auch Fußgängergegenverkehr herrscht?
    Klar kann man auch über die Friedensbrücke mit dem Fahrrad fahren - ich könnte auch bis zum neuen Hafen fahren - da gibt es auch nochmal ne Brücke....
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  • steffen.cyran@freenet.de
    ... die jungen Grünen. zwinkern zwinkern waren das nicht die, die uns vorschreiben wollten, wann und wie oft wir vegetarisch zu essen haben?

    Wenn ich schon lese "katastrophale Folgen für Würzburg als Fahrradstadt", nur weil die Radler evtl. mal ein paar Meter schieben sollen....und das auch nur an einigen sonnigen Tagen im Jahr.

    Wie wäre es, einfach ein Schild aufzustellen "Radfahrer bitte absteigen" oder "Radfahrer bitte auf Fußgänger Rücksicht nehmen", schon wäre alles nötige gesagt und getan.
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  • Nein, die Grünen waren die, die uns die Möglichkeit geben wollten, uns frei zu entscheiden. Aber bitte so, wie sie es gerne möchten. ...

    ich glaube nicht, daß Hinweisschilder viel bringen. Wer mitdenkt, braucht sie nicht. Wer ignorant ist, beachtet sie nicht. (Gilt für beide Seiten ...)
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  • Einwohner
    wie immer! Wenn die Grüne-Truppe nicht so traurig wäre könnte man über sie lachen.
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  • Fr-goetz@t-online.de
    "Sommertheater"!
    Irgendwie müssen sie halt wieder auf sich aufmerksam machen, wenn sie sonst nicht auffällig sind.
    Man schaut halt mal wie lange die Weintraube steht und sich vergnügt, dann stellt man halt ein Schild für die Radfahrer hin mit dem Hinweis:"Bitte hier absteigen"! ( war übrigens auch lange an der Ochsenfurter Brücke gestanden und hat funktioniert!)
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  • Herbipolis
    und deshalb schwer durchzukommen befänden sich die Grünen in einem Interessenkonflikt. Ganz im Ernst: Rücksichtnahme geht doch auch praktisch einfach. Wenn ich schon sehe, dass die ganze Brücke voller Menschen ist, dann steige ich eben für diese 100 Meter ab und schiebe, ich fahre auch nicht mit Vollgas in eine Kreuzung, auf der sich bereits ein Stau bildet. Eine Katastrophe ist es allenfalls, wer gesunden Menschenverstand - wie hier der Fall - nicht einsetzen und erkennen kann.

    Zumutbar zu schieben ist es dieses kurze Stück sicherlich, ist ja kein ausschließlicher Fahrradweg hier. Braucht man auch nicht, wer es eilig hat, kann über die Friedensbrücke den Main passieren, da sind Radwege auch im Anschluss. Richtung Innenstadt bzw. bei der alten Mainbrücke gerade nicht.
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