Ungefähr 1,7 Millionen Euro hat der Umbau und die Modernisierung des Hörsaals gekostet, der seit 2001 von den umliegenden Uni-Instituten genutzt wird. Der Saal hat 140 Plätze und an Decken und Wänden befindet sich noch Original-Stuck aus der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert, als das Gebäude erbaut wurde.
OB Georg Rosenthal war ganz begeistert vom Charme des Alten, der die Geschichte der Universität ausstrahle. Der neue OB könnte sich für künftig eine gemeinsame Nutzung des Gebäudes durch Stadt und Universität vorstellen. Er habe mit Uni-Präsident Axel Haase bereits darüber gesprochen und man habe auch schon „konkrete Nutzungsskizzen“ entwickelt. Die Finanzierung derartiger Pläne sei allerdings noch offen, so Rosenthal. Er hält ein Finanzierungskonzept in erträglichem Rahmen für möglich, auch wenn die gesamte Inneneinrichtung der ehemaligen Klinik unter Denkmalschutz steht.
Die Augenklinik gehört zum unmittelbaren Vermögen der Universität, berichtete Rosenthal. Verkaufen möchte die Unileitung das Gebäude aber nicht. Rosenthal könnte sich hier eine Ergänzung zum bestehenden Congress Centrum vorstellen, vor allem für Tagungen mit kleinen Arbeitsgruppen. Für ein große Congress-Erweiterung sei das Gebäude allerdings nicht geeignet, da die zur Verfügung stehenden 2000 Quadratmeter nicht ausreichen.
Die zweite Station des SPD-Rundgangs war dann die Frankenhalle. Einstmals als Teilfläche für eine große Veranstaltungshalle gedacht, gibt es für die 1928 errichtet Halle heute kein konkretes Nutzungskonzept, erklärte der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Hans Werner Loew seinen Kollegen. Veränderungen im Inneren der Halle, für die die Stadt schon mehrfach erfolglos nach Investoren suchte, brächten ganz sicher massive Denkmalschutzfragen mit sich, so Loew.
Letzte Station war dann das ehemalige, 1906 erbaute, Staatliche Hauptzollamt in der Veitshöchheimer Straße, das sich seit 2008 im Eigentum der Stadt befindet. Jörg Roth, Leiter der städtischen Tiefbau-Abteilung, erläuterte die laufenden Umbauarbeiten. Bis zum Jahresende sollen hier die jetzt noch über die ganze Stadt verteilten Abteilungen für Hoch- und Tiefbau sowie Vermessung und der Entwässerungsbetrieb hier unter einem Dach untergebracht werden. Dies bringe Vereinfachungen für Bürger und die etwa 115 Mitarbeiter, so Roth. Das Baureferat bleibt auch weiterhin im Rathaus. Auf dem insgesamt 8500 Quadratmeter großen Areal seien in Zukunft, „allerdings nicht heute oder morgen“, weitere städtebauliche Entwicklungen denkbar, so Hans Werner Loew.