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Würzburg
Alt-OB:"Berufsschulen sollen verstaatlicht werden!"
Immer noch gibt es in Würzburg einige städtische Berufsschulen. Lehrergehälter und -Pensionen kosten die Stadt Millionen. Die Würzburger Liste will die Notbremse ziehen.
Könnte die städtische Franz-Oberthür-Berufsschule (hier ein Archivbild) zusammen mit weiteren Würzburger Berufsschulen bald verstaatlicht werden? Die Würzburger Liste fordert dies.  
Foto: Pat Christ | Könnte die städtische Franz-Oberthür-Berufsschule (hier ein Archivbild) zusammen mit weiteren Würzburger Berufsschulen bald verstaatlicht werden? Die Würzburger Liste fordert dies.  
Regina Urbon
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:55 Uhr

Die Lehrer an den städtischen Berufsschulen werden nach wie vor von der Stadt Würzburg bezahlt - das ungewöhnliche Erbe aus den früheren Jahren städtischer Haushaltspolitik macht  der Stadt finanziell zu schaffen. Deswegen legt die Würzburger Liste immer wieder den Finger in die Wunde. "Zum wiederholten Male sehen wir uns gezwungen, das Thema ,Verstaatlichung kommunaler Berufsschulen in Würzburg` zu behandeln", schreibt die Würzburger Liste (WL) in einem Antrag zum Haushalt 2018.

Pensionsansprüche städtischer Lehrer     

Alt-Oberbürgermeister Jürgen Weber (WL) hält es für dramatisch genug, dass die Stadt schon jetzt jährlich 22 Millionen Euro allein für die bisher erforderlichen Lehrerpensionen stemmen muss. Das werde sich auch so schnell nicht ändern, denn selbst, wenn die Berufsschulen jetzt verstaatlicht würden, bestehen die Pensionsansprüche der städtischen Lehrer aus der Vergangenheit weiter. Weber: "Und die Berufsschulen kosten über 20 Millionen Euro jährlich - ohne das Thema Pensionen!" Laut städtischem Haushalt zahlt die Stadt sogar 26 Millionen Euro aktive Lehrerbezüge. Selbst für die ehemals städtische Polizei bestünden noch circa 1 Millionen Euro Pensionsansprüche pro Jahr.   

Die städtischen Berufsschulen sind gewachsen

Ein großes Problem ist auch, dass die bestehenden städtischen Berufsschulen gewachsen sind. Umgekehrt verringern sich die Geldprobleme überall dort, wo Schulen letztlich vom Freistaat ersetzt wurden wie zuletzt die Fachoberschule und Berufsoberschule (FOS/BOS).Für die heutige Staatliche FOS/BOS ist die Stadt nur noch Sachaufwandsträger; die Stadt musste allerdings einen Neubau für rund 8 Millionen Euro erstellen, damit der Deal zustande kam.

Die Würzburger Liste besteht darauf, dass die Stadtverwaltung "entsprechende Vorarbeiten" leistet - also ein genaues Zahlenwerk erstellt, auf dessen Grundlage "die Gremien des Stadtrates Beschlüsse zur Verstaatlichung der kommunalen Berufsschulen in Würzburg fassen können". Bereits Ende des vergangenen Jahres hatte die WL für den damaligen Haushalt über die Verstaatlichung reden wollen und beantragt, "als einen ersten Schritt die Verstaatlichung der Josef-Greising-Schule durch den Freistaat Bayern voranzutreiben", bisher ohne Erfolg.

Städtische Berufsschulen
Bei dem Wunsch nach Verstaatlichung geht es der Würzburger Liste um alle städtischen Berufsschulen, dazu gehören BBZ 2 (Franz-Oberthür-Schule), Maschinenbauschule, Hauswirtschaftsschule (Klara-Oppenheimer-Schule), BBZ 1 (Josef-Greising-Schule) und Wirtschaftsschule (im Gebäude der Pestalozzischule Grombühl).
 
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  • Arcus
    Weber Ex–OB verlangt anderen das ab, was er selbst nicht angegangen ist, geschweige denn geschafft hat.
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  • terrain
    Die Archive sagen, dass Alt-OB Weber das Thema "Verstaatlichung Würzburger Schulen" als ehemals strammer CSU-Mann (Hauptamtl. 2. Bürgermeister, Kämmerer und dann als WL-OB) selbst Jahrzehnte lang verschleppt hat und die CSU-Linie "keine Schulverstaatlichung" willfährig hingenommen hatte. Es waren Abgeornete einer anderen Partei, die ein Umdenken in München erwirkt haben. Und selbst dann wurden erst komische Konstrukte erfunden, z.B. Würzburg als Außenstelle einer Kitzinger Schule oder Verlagerung in den Landkreis. Dass sich der Alt-OB nun als Speerspitze für die Verstaatlichung darstellt (darstellen kann) ist schon merkwürdig.
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