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WÜRZBURG
Als Algerier gegen ihre Kolonialherren aufstanden
rtg
 |  aktualisiert: 26.04.2023 19:56 Uhr

In Frankreich wurde der Krieg mit Algerien (1954-1962) für lange Zeit weitgehend totgeschwiegen. Ein kulturwissenschaftlicher Studientag an der Uni untersucht nun, wie dieser Krieg in Filmen dargestellt wird.

Der Kampf ein, den Algerien gegen die französischen Kolonialherren führte, nimmt eine Sonderstellung ein. Dieser längste aller Entkolonisierungskriege (1954-1962) lief weitgehend unbeachtet von der weltweiten Öffentlichkeit ab. Die französischen Medien spielten seine Tragweite herunter, Informationen über seine Gräueltaten drangen erst verspätet an die Öffentlichkeit, schreibt die Uni-Pressestelle.

„In Frankreich selbst durfte dieser Krieg sogar erst in den 1990er-Jahren überhaupt als solcher bezeichnet werden“, sagt Irmgard Scharold, Professorin für romanische Kulturwissenschaft an der Universität Würzburg. Im unabhängigen Algerien dagegen avancierte der Krieg schnell zum Gründungsmythos.

Der Algerienkrieg steht im Mittelpunkt eines Kolloquiums, das Irmgard Scharold am Freitag und Samstag, 7. und 8. Juni, in Würzburg organisiert. Erstmals geht es dabei um den umfangreichen Fundus von Filmen über den Algerienkrieg. Im Vordergrund steht die Frage, „wie dieser Krieg im Medium Film eine spezifische inhaltliche Kontur und ästhetische Signatur gewinnt“, so die Professorin.

Die Auseinandersetzung mit diesen Filmen hält die Würzburger Kulturwissenschaftlerin für sehr wichtig. Zum einen habe sich die Filmkunst als „die erfolgreichste aller Denkmalformen erwiesen“, wie es der Medienwissenschaftler Knut Hickethier ausdrückt. Zum anderen übernehmen gerade solche Filme eine doppelte Funktion bei der kulturellen Erinnerungsarbeit: als Speicher der Geschichte und als „Vermittlungsinstanzen“ des kulturellen Gedächtnisses.

Das Kolloquium „Der Algerienkrieg im Film“ findet am 7. und 8. Juni im Raum 2.012 des Zentralen Hörsaalgebäudes Z6 am Hubland-Campus statt. Studierende und andere Interessierte sind willkommen. Es referieren acht Expertinnen aus Deutschland und Österreich.

Ausführliche Informationen zu den gezeigten Filmen im Internet-Angebot der Romanistik:

www.romanistik.uni-wuerzburg.de/veranstaltungen_aktuelles

 
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