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Schweinfurt
Alltagshelden: Mehr handgeschriebene Post in der Corona-Krise
Sie sind Helden des Alltags: In einer Serie stellen wir Menschen vor, die das öffentliche Leben aufrecht erhalten. Heute: Main-Post-Zustellerin Maria Budrala.
Main-Post-Zustellerin Maria Budrala trägt auch während der Krise Zeitungen und Briefe aus.
Foto: Mario Landauer | Main-Post-Zustellerin Maria Budrala trägt auch während der Krise Zeitungen und Briefe aus.
Anna-Lena Behnke
 |  aktualisiert: 05.11.2020 11:50 Uhr

"Ich bin schon etwas vorsichtiger und passe mehr auf mich auf als vorher", sagt Maria Budrala, die seit vergangenem Sommer im Raum Schweinfurt als Zustellerin der Main-Post arbeitet. "Handschuhe trage ich sowieso immer, aber jetzt nehme ich auch noch einen Schal vor das Gesicht und achte darauf Abstand zu halten", sagt sie. Auch während der Corona-Krise steht die 43-Jährige aus Gochsheim (Lkr. Schweinfurt) jeden Tag nachts um zwei Uhr auf, um Post und bis zu 300 Zeitungen in ihren Bezirken zu verteilen.

"Viele können auch online lesen, aber ältere Leute würden ohne die Zustellung gar nicht an ihre Zeitung kommen. Deswegen finde ich es vollkommen in Ordnung, dass wir das weiterhin machen. Ich merke gerade auch, dass mehr Briefe verschickt werden. Viele davon sind, wie in früheren Zeiten, mit der Hand geschrieben anstatt mit dem Computer. Das finde ich richtig schön. Ich habe nichts gegen die neue Technik, aber ein Brief ist einfach persönlicher als eine E-Mail. Da hat das Coronavirus vielleicht doch etwas Gutes.

Maria Budrala ist immer am frühen Morgen unterwegs.
Foto: Mario Landauer | Maria Budrala ist immer am frühen Morgen unterwegs.

Zum Beispiel für ein Seniorenheim in einem meiner Bezirke in Grafenrheinfeld habe ich gerade sehr viel handgeschriebene Post. Ich denke das freut die Menschen dort sehr, wenn sie schon keinen Besuch mehr von ihren Familien bekommen können.

Direkt am ersten Tag der Ausgangsbeschränkung, an einem Samstagmorgen auf dem Heimweg von der Arbeit, hat mich die Polizei angehalten und kontrolliert. Die Polizisten wollten eine Bescheinigung von mir, aber ich hatte natürlich keine, weil die Regelung erst ein paar Stunden vorher in Kraft getreten ist. Weil ich keinen Beweis hatte, musste ich dann meine Adresse angeben.

Zwei Tage später habe ich dann eine Bescheinigung aus Würzburg mit der Post bekommen. Ich wurde vor kurzem auch nochmal kontrolliert und damit ging dann alles ganz einfach. Solche Kontrollen sind schon ein komisches Gefühl, aber eigentlich sehe ich das locker. Ich denke, es muss gerade eben sein."

In unserer Serie "Alltagshelden" stellen wir Menschen aus der Region vor, die täglich ihr Bestes geben, um das öffentliche Leben trotz der Corona-Krise aufrecht zu erhalten. Viele können nicht von Zuhause aus arbeiten und müssen sich deswegen täglich neuen Herausforderungen stellen. Ein großes Dankeschön dafür!

 
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  • I. F.
    Ja, auch wir...

    ...in der Sanderau wollen gerne auf diesem Weg unserer/unserem Zusteller Danke sagen!
    Jeden morgen um 6:30 gehe ich vom 3. Stock runter zum Briefkasten und finde dann die MP dort vor. Werktags nimmt meine Frau die Print mit auf die Arbeit und ich als "Daheimhocker" vertiefe mich online in die Zeitung.
    Dankeschön an alle, die das noch möglich machen!
    Mfg und...

    ...Bleiben sie alle gesund!
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