Vor vollem Saal prämierte vergangenen Freitag die neue Produktion "Alles im Fluss" der Theaterwerkstatt Eisingen. Etliche erwartungsfrohe Zuschauerinnen und Zuschauer waren gekommen, um nach zweijähriger Corona-Pause endlich wieder ein Stück der beliebten Theatergruppe des St. Josefs-Stifts sehen zu können.
"Alles im Fluss" ist bereits die achtzehnte Produktion der Theaterwerkstatt. Der insgesamt vierjährige Prozess der Produktion sei ein "Auf und Ab" gewesen, sagt Ann-Kathrin Beyersdorfer, künstlerische Leiterin der Theaterwerkstatt vor der Vorstellung. Umso mehr Energie und Herzblut stecke nun aber im fertigen Stück. Maßgeblich beteiligt war daran auch das Ensemble, welches größtenteils aus Menschen mit geistiger Behinderung besteht, die im St. Josefs-Stift leben.
Wassergeister im Main
Das Stück selbst steht ganz im Zeichen des Mains. Es erzählt die fabelhafte Geschichte des Flussgottes Moenus, dessen Wassergeister sich nach und nach in Tiergestalten verwandeln. In den einzelnen Tiergestalten spiegeln sich verschiedenste menschliche Eigenschaften wie Eitelkeit, Neid, Liebe, Wut, Wollust und Selbstbewusstsein wider, heißt es im Programm der Theaterwerkstatt. Schließlich kommt es in "Alles im Fluss" zu einer "Zeitenwende". Die Macht des Flussgottes Moenus könne "an die nächste Generation weitergegeben werden", heißt es weiter.
Wie bei der Theaterwerkstatt üblich, kommt "Alles im Fluss" ohne gesprochenes Wort auf der Bühne aus. Die Darstellenden erzählen die Handlung anhand choreographierter Tanzeinlagen, es ist ein körperliches Spiel. Ganz bewusst sei bei dieser Produktion auf das Tragen von Masken auf der Bühne verzichtet worden, sagt Beyersdorfer. So solle die Mimik der Darstellerinnen und Darsteller mehr in den Mittelpunkt treten, bei den Proben habe das Team Masken getragen. Eine weitere Neuerung der Theaterwerkstatt bei "Alles im Fluss": Video-Projektionen, die als Bühnenkulisse dienen. Musikalische Untermalung lieferte die zweiköpfige Band "Strabande" mit eigens für das Stück komponierter Musik.
Die Zuschauerinnen und Zuschauer im vollen Saal des Theaters unterm Turm im Eisinger St. Josefs-Stift gaben nach der Vorstellung minutenlang Standing Ovations. Das Ensemble gab sogar noch eine kleine Zugabe. Die Prämiere des neuen Stücks "Alles im Fluss" der Theaterwerkstatt Eisingen kann in jeglicher Hinsicht als voller Erfolg angesehen werden. Denn nicht nur das Publikum hatte sichtlich großen Spaß an der Vorstellung, sondern auch das Team, insgesamt bestehend aus acht Darstellerinnen und Darstellern, zwei Personen hinter der Bühne und zwei Technikzuständigen.
Weitere Vorstellungen am Donnerstag, 20. Oktober um 15 Uhr, am Freitag, 21. Oktober um 10 Uhr, am Samstag, 22. Oktober um 20 Uhr, und am Sonntag, 23. Oktober um 15 Uhr.