"Deus vult. Gott will es." So meinten die Teilnehmer des 1. und auch weiterer Kreuzzüge ins Heilige Land, deren Ziel es war Jerusalem wieder zurückzuerobern. Dass dies aber auch eine Geschichte von Leid, Zerstörung und eigenem Tod nach sich ziehen würde, war den Menschen damals sicher nicht immer bewusst. Gottes Willen war es bestimmt nicht.
Nach mehr als 800 Jahren ist die Zeit kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Nationen und Kulturen leider immer noch nicht vorüber.
Das von Schülerinnen und Schülern des Enrichmentkurses "Lebendiges Mittelalter" und des Unterstufentheaters am Siebold-Gymnasium auf historischer Grundlage selbst konzipierte Theaterstück zeichnet den Weg Alberts I. von Grumbach nach. Der sich nach der Burg am grünen Bach nennende Edelfreie nahm am 3. Kreuzzug teil, der 1189 begann und mit dem Tod Friedrich Barbarossas sein rasches Ende fand. Dies ist insofern ungewöhnlich, als dass die Teilnahme nur einer begrenzten Anzahl von Persönlichkeiten tatsächlich namentlich bezeugt ist, Tausende Teilnehmer uns dagegen für immer unbekannt bleiben werden.
Das kurzweilige Theaterstück wirft den Blick auf unterschiedliche Schauplätze, hier Burg Grumbach, dort das kaiserliche Heer auf dem Balkan oder im Nahen Osten.
Den jungen Dramaturgen ist es sehr gut gelungen, sich in die Gedanken und möglichen Gefühle der damaligen Protagonisten einzufühlen. Entstanden ist ein Stück, dass trotz humorvoller Passagen von besonderer Tiefgründigkeit ist.
Mit dem letzten Akt wird deutlich, dass der Versuch Probleme kriegerisch zu lösen, niemals von Erfolg gekrönt sein kann und letztendlich in einer persönlichen Tragödie endet.
Lassen Sie sich bei zwei Aufführungen vor historischer Kulisse in der Burg in Burggrumbach selbst überraschen. Die SchauspielerInnen freuen sich nach der Generalprobe am 24.6. in Burg Grumbach auf zahlreichen Besuch.
Die Aufführungen finden am Samstag, 2.Juli um 14.30 Uhr und 16.30 Uhr statt.
Das Stück lebt von der noch jungen Stimmgewalt der 11- bis 13-jährigen Akteure und kommt ohne Technik aus. Nach den ca. 45-minütigen Vorführungen besteht die Möglichkeit an einer Führung durch den neuen Mittelalter-Garten teilzunehmen.
Spenden, auf die die jungen SchauspielerInnen natürlich besonders hoffen, sollen dafür verwendet werden, auch in Zukunft das Projekt "Burg Grumbach lebt" durchführen zu können.
Von: Martin Mais (Lehrer , Siebold-Gymnasium Würzburg )