Bereits 2014 hat Würzburg als eine der ersten bayerischen Städte einen kommunalen Aktionsplan Inklusion erstellt. Viele Ziele von damals wurden inzwischen erreicht, doch es gibt auch noch einiges zu tun. Deshalb starten die beiden städtischen Inklusionsbeauftragten, Anke Geiter und Dr. Sandra Michel, momentan mit der Evaluierung, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Würzburg.
Das Jahr 2014 war für die Inklusion in Würzburg ein Jahr des Aufbruchs. Der Kommunale Aktionsplan Inklusion wurde fertig gestellt und enthielt viele Maßnahmen, die gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern mit und ohne Behinderungen erarbeitet worden waren. Auch wurde innerhalb der Stadtverwaltung die Stelle der Inklusionsbeauftragten geschaffen, die die Umsetzung der Ziele im Blick behalten und voranbringen soll. Vieles hat sich inzwischen getan, vieles wurde erreicht, manches ist noch im Entstehen und manches konnte auch noch nicht umgesetzt werden.
Nach sieben Jahren ist es nun an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Der kommunale Aktionsplan Inklusion soll evaluiert und fortgeschrieben werden. „Wir wollen wissen, was sich in Würzburg für die Menschen mit Behinderung verändert hat. Es wurde viel zu dem Thema gearbeitet in den vergangenen Jahren, doch was ist wirklich bei den Menschen angekommen? Hier werden wir in den nächsten Monaten detailliert nachfragen “ berichtet Sandra Michel, eine der zwei städtischen Inklusionsbeauftragten. Dazu sind zunächst Interviews mit Menschen aller Altersgruppen geplant, die selbst eine Behinderung haben oder mit deren Angehörigen. Außerdem werden Fachleute gefragt, die sich beruflich mit dem Thema beschäftigen.
„Wir wollen aber noch weiter gehen und alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, die mit den Themen Inklusion und Behinderung zu tun haben, zu einer großen Konferenz im Rathaus einladen. Die Menschen wissen selbst am besten, was es braucht, damit Würzburg eine Stadt wird, in der Inklusion täglich gelebt wird“, erzählt Anke Geiter, die ebenfalls als Inklusionsbeauftragte bei der Stadt tätig ist. „Vor allem ist es uns wichtig, die Perspektive zu wechseln und alle Arten von Behinderung mitzudenken“.
Ziel ist es, im nächsten Jahr einen „neuen“ Aktionsplan Inklusion in der Hand zu halten. Dieser soll ein konkreter „Fahrplan“ für die kommenden Jahre sein. Dort werden Ziele formuliert, die in den nächsten zwei bis drei Jahren umgesetzt werden sollen. Welche Ziele das werden, auch dabei können die Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige mitbestimmen. „Nicht ohne uns über uns. So lautet der Grundsatz, dem die UN-Behindertenrechtskonvention folgt – auch wir müssen uns nach diesem Grundsatz richten, er hat oberste Priorität“ sind sich die Inkusionsbeauftragten einig. „Menschen, die selbst eine Behinderung haben, sind die Expertinnen und Experten für das, was noch erreicht werden soll – wir hoffen auf eine breite Beteiligung, so dass sich am Ende des Prozesses klar zeigt, was für die nächsten Jahre im Themenfeld Inklusion in der Stadt Würzburg bewegt werden muss“.
Über den Fortschreibungsprozess und die dazugehörigen Veranstaltungen wird über die Website der Stadt Würzburg und die örtliche Presse informiert, heißt es abschließend in der Mitteilung.
Wer Interesse hat, von seinen Erfahrungen mit dem Thema Inklusion zu berichten, ist eingeladen an den Kleingruppen-Interviews am 8. und 9. Dezember teilzunehmen. Es gilt die 2G-Regel. Weitere Informationen und Anmeldung: anke.geiter@stadt.wuerzburg.de oder sandra.michel@stadt.wuerzburg.de