Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger fordert den sofortigen Rücktritt von Alexander Dobrindt (CSU). Der Bundesverkehrsminister habe sich gleich mehrfach „bescheißen“ lassen, sagte Aiwanger im Gespräch mit dieser Redaktion. Gleichzeitig verlangt er einen Stopp der Pkw-Maut und der Privatisierung von Autobahnen.
Das Fass zum Überlaufen bringt für Aiwanger die Nachricht über eine neue Maut-Panne. Laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) fließen privaten Autobahnbetreibern seit fast zwei Jahren zu hohe Einnahmen aus der Lkw-Maut zu, weil das Abrechnungssystem nicht zwischen kleinen und großen Lastwagen unterscheiden könne. Die Maut für kleine Lkw stehe den Betreibern aber gar nicht zu, so die SZ. Den millionenschweren Schaden trage der Steuerzahler. Rückforderungen seitens des Bundes lehnten die Betreiber ab.
Minister nicht im Amt haltbar
Für Aiwanger belegt die Panne die „Unfähigkeit“ des Verkehrsministers. Schon beim Diesel-Skandal habe Dobrindt als Chef des Kraftfahrtbundesamts über Jahre hinweg nicht gemerkt, dass die Automobilhersteller betrügen. „Oder er hat es nicht merken wollen.“ Deshalb sei der Minister nicht im Amt haltbar.
Auch die Pkw-Maut stößt weiter auf Widerstand der Freien Wähler. Aiwanger setzt auf eine europäische Lösung: EU-Bürger sollten überall in Europa keine Maut bezahlen. Die Straßenbenutzung sollte auf EU-Ebene verrechnet werden. Inwieweit ein EU-Staat die einheimischen Bürger an den Autobahnkosten beteiligen möchte, müsse ein jedes Land souverän selbst entscheiden.
So doof ist der Herr Dobrindt nicht, dass er sich hätte bescheissen lassen. Ich glaube eher, dass er ein Rädchen in einem gut geschmiertem System ist. Dass er nur ein Rädchen ist das nicht klemmen darf, das hat ihm sein Chef sicher beigebracht.
Der Wähler hat jetzt die Chance einer so grottenschlechten Politik die Quittung zu geben.