In nach heutigem Standard gedämmten Gebäuden kann es im Sommer rasch zu warm werden. Auf Wunsch des Allgemeinmediziners Martin Hung, der im Ärztehaus, das derzeit in der Thüngersheimer Straße gebaut wird, eine Praxis einrichten möchte, erhält es eine Kälteanlage. Kostenpunkt: 150 000 Euro, um für Abkühlung in allen drei Stockwerken zu sorgen. Hinzu kommen Kosten für Wartung und Reinigung. Sie können jedoch auf die Nebenkosten umgelegt werden. Bisher war nur eine Lüftungsanlage vorgesehen.
Eine komplette Klimaanlage ist nicht möglich. Um entsprechende Rohre zu verlegen, wären nach Ansicht von Ingenieur Sebastian Lutz größere Raumhöhen nötig. Dafür ist das Gebäude jedoch gut zwei Meter zu niedrig geplant. Auch käme eine Ausrüstung der drei Stockwerke mit rund 300 000 Euro vergleichsweise teuer.
Auch eine Wärmepumpe mit der Möglichkeit zu kühlen, wurde verworfen. Sie überschreitet nachts in der eng bebauten Umgebung die Grenzwerte für Lärm. Doch auch die Außenrotoren der Kühlanlage sind nicht ganz leise. Da sie jedoch nur tagsüber laufen, bleiben sie unter den geforderten Grenzwerten.
Die hervorragende Dämmung in heute gebauten Häusern bringt neue Schwierigkeiten mit sich: Besonders im Sommer erwärmten sich die Räume durch Rechner, Geräte und sogar Menschen so sehr, dass es zum Teil schon ab März nötig sei, die Räume zu kühlen, erklärte der Experte. Wegen der angrenzenden Bebauung ist zudem Stoßlüften im Falle des Ärztehauses nicht möglich.