Noch nie zuvor haben sich so viele führende Mediziner fachübergreifend in der Frage des Tabakaußenwerbungsverbots an die politischen Entscheidungsträger gewandt. Deutschland ist mittlerweile europäisches Schlusslicht, das einzige Land, in dem es der Tabakindustrie noch erlaubt ist, großflächige Plakate in der Öffentlichkeit aufzukleben oder im Kino zu werben.
„Wir appellieren jetzt noch einmal nachdrücklich an die Mitglieder des Deutschen Bundestages, den vom Kabinett beschlossenen Gesetzentwurf auf die Tagesordnung des Parlaments zu setzen, die Ausnahmen darin zu streichen und das Gesetz zu verabschieden“, sagt Jany. Ende April hatte das Kabinett beschlossen, aus Jugendschutzgründen Zigarettenwerbung auf Plakaten und im Kino zu verbieten. Das Verbot ab 2020 sollte auch E-Zigaretten einschließen. Die Bundesregierung begründete die weitere Verschärfung mit dem Schutz des Lebens und der Gesundheit der Bürger. Das erfordere Eingriffe in die Freiheitsrechte der Tabak- und Werbeindustrie. Die Wirtschaft war dagegen Sturm gelaufen.
Der Gesetzentwurf war im Juli dann überraschend von der Tagesordnung genommen worden, nachdem Unionspolitiker Bedenken angemeldet hatten. „Etliche Abgeordnete haben große Vorbehalte gegen weitere Verbote“, erklärte etwa die zuständige Unionsexpertin Gitta Connemann.
„Das ist für uns, die wir täglich mit dem Leid und den Schmerzen in Folge von Tabakkonsum zu tun haben, nicht nur unverständlich, sondern auch unerträglich“, sagt Jany nun gegenüber dieser Redaktion. Es gehe hier auch nicht nur um die Suchtopfer, die an Herzkrankheiten, Krebs oder COPD, einer schweren Lungenkrankheit, litten, sondern auch um all jene, die täglich dem Rauch schutzlos ausgesetzt seien. Insbesondere Kinder seien höchst gefährdet. „Wenn ich Eltern sehe, die vor ihren kleinen Kindern rauchen, das gilt übrigens auch im Freien, dann tut mir das regelrecht weh.“ Jany spricht von einer Katastrophe für die Kinder. „Die Langzeitfolgen liegen auf der Hand, das fällt in den Verantwortungsbereich der Eltern. Hier handelt es sich um eine Kindsgefährdung und um Körperverletzung.“
Jany plädiert für eine schonungslose Aufklärung über die Kinderärzte und Hausärzte. „Wir haben festgestellt, dass eine direkte Ansprache am effektivsten ist, um klarzumachen, was der Rauchkonsum im persönlichen Umfeld konkret anrichtet.“ Alle, die aufhören wollten, zu rauchen, müsse man mit Programmen unterstützen. Solche Investitionen seien ein Pappenstiel gegenüber der kostenintensiven Behandlung aller durch Tabakkonsum erkrankten Menschen.
Laut Deutschem Krebsforschungszentrum belaufen sich diese Kosten auf 25,4 Milliarden Euro jährlich. Dass der Anteil der jugendlichen Raucher zurückgegangen ist, führt das Robert-Koch-Institut auf die 2006 in Kraft getretenen Rauchverbote zurück. Auch höhere Kosten, so zeigen epidemologische Studien, halten davon ab, mit dem Rauchen anzufangen.
Spätestens seit dem Rauchverbot in Gaststätten ist doch ein heftiges Zeichen gesetzt worden. Glauben die Ärzte wirklich, dass sich jemand von einer Werbung beeinflussen lässt? Also wenn die keine anderen Sorgen haben, dann scheints denen wirklich nicht so schlecht zu gehen! Und das ganze noch als riesen Aufmacher auf der Titelseite?
Also wenn sie wirklich konsequent wären, müssten sie demnach ein Totalverbot fordern, dann wäre das Konsequent, so ist das aber wieder das übliche Wischiwaschi, was der Bürger nicht mehr haben will!
Ich persönlich rauche nicht, habe dennoch Bluthochdruck. Ich würde mir deshalb wünschen, dass die Warnhinweise auf Fleisch und Wurst viel größer wären und auch die Angaben über schädliche Inhaltsstoffe wie ganz normales Salz viel größer aufgedruckt wären.
Das wäre auch mal was für Ärzte und eine große Titelstory. Ich glaube nämlich an den Folgen von Bluthochdruck sterben viel mehr Menschen!