
Seit 2023 macht es die ÖPNV-Nutzung für viele Menschen einfacher und oft auch günstiger: das Deutschlandticket. Auch Michael Rök aus Würzburg hat es abonniert. Der 66-Jährige bezieht das Ticket über die App der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV).
Doch trotz Deutschlandticket musste Rök am Dienstag eine 2,80 Euro teure Einzelfahrkarte für eine Busfahrt kaufen. Denn als er am Würzburger Barbarossaplatz in den Bus der Linie 26 einstieg und das Ticket auf seinem Smartphone vorzeigen wollte, klappte das nicht. Obwohl die April-Monatsgebühr ordnungsgemäß abgebucht worden war, wurde das Ticket in der App nicht angezeigt.
WVV spricht von Anzeigefehler in der App
Wie die Redaktion auf Anfrage bei der Servicestelle der WVV erfuhr, handelt es sich wohl um einen Anzeigefehler in der App. Michael Rök soll sein aktuelles Deutschlandticket zusätzlich per Mail erhalten haben, damit keine weiteren Einzeltickets erworben werden müssen. Auf den Kosten der Busfahrt am 2. April bleibe er allerdings sitzen – die 2,80 Euro würden ihm nicht erstattet.
Zur Begründung verweist Cornelia Wagner von der Pressestelle der WVV auf die FAQs (Anmerkung der Redaktion: Beantwortung häufig gestellter Fragen) in der App. Dort lautet es wie folgt: "Wenn Sie bereits vor der Fahrt feststellen, dass Sie das Ticket nicht vorzeigen können, können Sie diesen Aufwand auch vermeiden, indem Sie einen Einzelfahrschein am Automaten oder bei den Busfahrer/innen kaufen. Dieser wird nicht ersetzt."
Im FAQ-Text geht es in der fraglichen Passage um den Fall, dass ÖPNV-Nutzer bei einer Kontrolle ohne gültiges Ticket angetroffen werden. Dieses könne man nachträglich im WVV-Kundenzentrum vorlegen und müsse dann statt 60 Euro nur 7 Euro Gebühr bezahlen – und dieser Aufwand lasse sich mit dem Kauf des Einzeltickets vermeiden.
Fahrgast ist verärgert und will sich beschweren
Michael Rök ist mit der Antwort der WVV jedenfalls nicht zufrieden, im Gegenteil: "Das finde ich eine Unverschämtheit, denn der Fehler lag bei der WVV." Der Busfahrer habe ihn ohne gültiges Ticket nicht einsteigen lassen, deshalb habe er sich gezwungen gesehen, eine Einzelfahrkarte zu kaufen. Er habe den Ticketkauf nicht umgehen können, wenn er sein Ziel erreichen wollte. "Die Situation finde ich sehr ärgerlich und ich werde mich definitiv beschweren!"
Offenbar war Michael Rök nicht der einzige ÖPNV-Kunde, bei dem das Problem auftrat. Cornelia Wagner bestätigt gegenüber der Redaktion einen "kleinen Anzeigefehler, der bei einigen Fahrgästen aufgetreten ist." Die genaue Anzahl der Betroffenen konnte sie der Redaktion nicht nennen. Sie gibt an, dass der App-Entwickler bereits informiert sei und versucht werde, das Problem schnellstmöglich zu beheben.
Kunden und Kundinnen, die das Deutschlandticket über die WVV-App beziehen, sollen den Systemfehler kurzfristig selbst beheben können. Dabei müsse der Reiter "Meine Tickets" aktualisiert werden, indem der Bildschirm nach unten gezogen wird. Anschließend soll das aktuelle Ticket sichtbar sein. "Falls Fahrgäste das Deutschland-Ticket wegen der Störung doppelt gekauft haben sollten, können sie sich im WVV-Kundenzentrum melden, dann wird das zweite Ticket storniert und das Geld zurücküberwiesen", so Cornelia Wagner. Dies sei allerdings explizit nur beim Deutschlandticket möglich und nicht bei zusätzlich erworbenen Einzelfahrkarten.
Update: Am Mittwochabend informierte Michael Rök die Redaktion, dass er nach seiner Beschwerde das Einzelfahrticket nun doch erstattet bekommen würde.
Von Höchberg nach Würzburg und wieder zurück gibt es
eine hervoragende Busverbindung.
Entweder man löst am Automaten eine Fahrkarte oder
man besorgt sich ein Sechserticket für ca. 11-12 EUR.
Da braucht man kein Bayernticket.
Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
wenn man sich auskennt.
Wenn nicht und man findet im Internet solche "Empfehlungen", kann ich voraussagen was passieren wird: Garagentor auf und Auto marsch, denn das kommt selbst mit Parkgebühr niemals auf 50 Euro (oder gar 100).
Aber vielleicht können Sie anhand dieses Beispiels verstehen, wie (boshafte) Leute wie ich auf die Idee kommen können, ein guter ÖPNV (oder gar dessen Nutzung) sei in Deutschland eigentlich gar nicht gewollt.
gebe ich zu, der Eindruck drängt sich "gelegentlich" auf. Für die Gestaltung der betreffenden App kann sie aber vmtl. nix... XD
In Brandenburg und Berlin legt man einfach das entsperrte Smartphone auf einen Scanner beim Busfahrer und fertig ist der Lack.
Habe ich das richtig verstanden?
Es besteht die konkrete Gefahr eines erhöhten Beförderungsentgelts von 60 Euro, der Stigmatisierung als "Schwarzfahrer", was in Würzburg bedeutet: Straftäter - und darüberhinaus, wie man kürzlich hier anhand eines Artikels über eine vor dem Amtsgericht angeklagte junge Frau erfuhr, eines "Hausverbots" für den öffentlichen Nahverkehr.....und das in diesem Fall alles, ohne selbst etwas falsch gemacht zu haben.
Der FDP Justizminister könnte das ändern, hat aber „keinen Bock.“ Dafür sollen (aus Scht von FDP Buschmann) die Besitzer/Fahrer von Blechkisten, die vielbefahrene Fahrradwege blockieren und Fahrradfahrer:innen zum Ausweichen auf viel befahrene Straßen zwingen, weiter, wenn überhaupt, mit einem blauen Auge davon kommen.
wenn es Probleme gibt, kriege zack-zack ich den Schwarzen Peter zugeschoben, darf extra löhnen bzw. kann wohl noch froh sein, wenn mir nicht gleich Absicht unterstellt wird. Das Vertrauen der Kund/innen gewinnt man so jedenfalls nicht - eher das Gegenteil...
Da fehlt es an der Grundeinstellung hier im Land. Hier ist man bei einem Problem erst mal Bittsteller.
das mag des Pudels Kern sein, es interessiert Anwender/in aber erstmal nicht die Bohne, ob die Nicht-Funktion der App die Ursache oder "nur" ein Symptom ist, wenn das Ding versagt und man sich gleich noch als beim Versuch gescheiterte/r Betrüger/in hingestellt fühlen "darf". Die Lösung, sowas sicher(!) zu vermeiden, lautet? Bloß keine App, oder?
(Kann sein, dass es eine ganze Menge solcher Probleme tatsächlich nicht gäbe, wenn die Führungsebene der betreffenden Unternehmen den eigenen "Service" obligatorisch nutzen müsste statt kundenunfreundliche AGB aus der bequemen Dienstwagenperspektive erlassen zu dürfen...)
Entweder am Automaten, den man erst mal finden muss. Leute von Auswärts müssten theoretisch in die Stadt, um dort am Automaten ein Ticket für die Fahrt nach Würzburg zu ziehen - genial! Oder wie vor 100 Jahren beim Busfahrer gegen Cash. Für Einzelfahrten gerade noch OK, aber für Mehrfach- oder Dauerkarten ist das unpraktisch. Wochentickets gibt es nur "personalisiert" mit Passbild. Warum??
Verglichen mit vielen anderen Städten ein schlechter Witz.
Vielleicht sollten wir die WVV in "Würzburger Verkehrsmuseum" umbenennen. Da kann der Opa den Enkeln zeigen, wie ÖPNV früher gemacht wurde. Da kann man vielleicht sogar Eintritt dafür verlangen...
Kein Papierzettel dabei ist gleich "Schwarzfahrer".
Das kostet dann bei der Kontrolle Strafgeld , im günstigsten Fall mindestens7 €
beim vorzeigen des gültigen Ausweises innerhalb 7 Tagen im WVV Laden!
Es gibt Verkehrsverbände die über die Abo-Nummer bzw. den Chip kontrollieren können ob
ein gültiges Abo besteht, in Würzburg ist man da leider noch nicht so weit.
Das Vorzeigen eines gültigen Tickets beim einsteigen in den Bus ist seit Einführung des Deutschland-Tickets sowieso überflüssig.
Ob das Handyticket oder die Chipkarte für diesen Monat gültig ist kann der Fahrer doch gar kontrollieren.
Vorlage eines Peros gültig!