
Zum 75. Todestag von Dr. Adam Stegerwald (1874-1945), Unterfrankens erstem Regierungspräsidenten nach dem Zweiten Weltkrieg, hatte der Adam-Stegerwald-Kreis den Regierungspräsidenten und Vertreter der CSU eingeladen, um einen Kranz am Grab niederzulegen und an ihn zu erinnern. Dies geschah „corona-konform“, wie es in einer CSU-Pressemitteilung heißt.
Marion Seib, Bundestagsabgeordnete a.D. und Vorsitzende des Adam-Stegerwald-Kreises, betonte, dass es bei diesem Erinnern nicht nur um den 75. Todestag eines Vordenkers moderner Volksparteien gehe, sondern auch um das 100-jährige Jubiläum seiner Essener Rede. Denn diese Rede sei die Grundlage der Volksparteien und der sozialen Marktwirtschaft und damit der Grundstock eines modernen Staates der Bürger. „In seinem Leben war Stegerwald ein Kämpfer für die einfachen Leute. Er hat immer Mut bewiesen und ist auch heute ein Vorbild“.
Adam Stegerwald, geboren am 14. Dezember 1874 in Greußenheim bei Würzburg ,war ein deutscher Politiker und Mitbegründer der christlichen Gewerkschaften in Deutschland. Er bekleidete hohe politische Ämter, bis er von den Nationalsozialisten „kaltgestellt“ wurde, wie es in der Mitteilung heißt. Er war Unterfrankens erster Regierungspräsidenten nach dem Zweiten Weltkrieg und starb am 3. Dezember 1945 an einer Lungenentzündung in Würzburg.
Fränkischer Gründervater der CSU
An seinem Grab im Hauptfriedhof Würzburg erinnerten daher auch CSU-Kreisvorsitzender Würzburg Land, Landrat Thomas Eberth, und der stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende Würzburg Stadt, Stadtrat Wolfgang Roth, an den fränkischen Gründungsvater der CSU in Bayern und in Mainfranken.
Regierungspräsident Eugen Ehmann wiederholte eindrucksvoll das Zitat von Stegerwald von 1945 „Wir stehen vor einem Winter ohne Kohle“, mit dem aufmerksam machen wollte, wie die Situation damals wirklich war. Landrat Thomas Eberth zog Parallelen zum Corona-Jahr 2020. „An Dr. Stegerwald zu erinnern ist heutzutage wichtiger denn je“, so Eberth laut der Mitteilung. „Wenn 2020 aufgrund der Pandemie die Einschränkungen der sozialen Kontakte mit 1945 verglichen wird, dann ist dies einfach widerlich. 1945 konnten aufgrund von Tod, Vertreibung, Gefangenschaft, Zerstörung, Not, Hunger und Kälte Weihnachten gar nicht gefeiert werden“, waren sich die Teilnehmer einig. „Daher müssen wir für unsere Demokratie, für Rechtstaatlichkeit, für Freiheit, Solidarität, Toleranz und Menschlichkeit einstehen“ so Eberth.