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Würzburg
Acht Festnahmen in Würzburgs Innenstadt: Waren die Drogen sogar in städtischen Blumenkübeln versteckt?
Eine großangelegte Razzia fand am Donnerstag in Würzburg statt. Rund um den Barbarossaplatz waren mehrere Straßen gesperrt. Was bislang bekannt ist.
Drei Festnahmen fanden am Donnerstagnachmittag in der Würzburger Innenstadt statt.
Foto: Thomas Obermeier | Drei Festnahmen fanden am Donnerstagnachmittag in der Würzburger Innenstadt statt.
Lara Meißner
 |  aktualisiert: 27.04.2023 17:12 Uhr

Am Donnerstagnachmittag gab es acht Festnahmen in der Würzburger Innenstadt, drei Haftbefehle wurden vollstreckt. Die Oberthürstraße und Teile der Theaterstraße waren ab kurz nach 16 Uhr für Verkehr und Fußgänger gesperrt. Polizeisprecher Martin Kuhn: "Schon seit Ende 2022 hatten wir mehrere Hinweise von Anwohnern und Gewerbetreibenden über Rauschgifthandel in der Theater- und der Oberthürstraße." Über die letzten Wochen und Monate habe Polizei und Staatsanwaltschaft die Hinweise so verdichten können, dass an diesem Donnerstag insgesamt acht Tatverdächtige festgenommen werden konnten, darunter auch die drei Hauptverdächtigen, für die die Staatsanwaltschaft bereits im Vorfeld einen Haftbefehl erwirkt hatte. "In den letzten Monaten ging es darum, zu erfahren, wer die Händler auf der Straße und wer die Strippenzieher dahinter sind - so dass wir heute die Haftbefehle vollstrecken konnten", so Kuhn.

Auch Geschäfte in der Innenestadt durchsucht

Nach den Festnahmen, die laut Polizeisprecher ohne Probleme oder Zwischenfälle verliefen, durchsuchte die Polizei noch fünf Geschäfte im Bereich der Theaterstraße und Oberthürstraße sowie mehrere Privatwohnungen im ganzen Stadtgebiet. Auch mehrere Diensthunde waren im Einsatz. "Hauptsächlich wurde nach aktuellem Kenntnisstand mit Cannabis gedealt, und zwar in bandenmäßiger Form", so Kuhn. Die Beamten sicherten bei ihren Durchsuchungen mehrere hundert Gramm Cannabis sowie mehrere hundert Gramm Amphetamin.  

Auch die Oberthürstraße war mehrere Stunden gesperrt. 
Foto: Thomas Obermeier | Auch die Oberthürstraße war mehrere Stunden gesperrt. 

Zu den festgenommenen Haupttatverdächtigen kann die Polizei folgende Angaben machen: Es handelt sich um drei Männer mit Wohnsitz in Würzburg, sie sind 33, 36 und 38 Jahre alt. "Wir haben es hier mutmaßlich mit einer örtlichen Gruppe zu tun", so Kuhn. Bislang sei nichts bekannt, wonach die mutmaßlichen Drogenhändler Teil einer überregional vernetzten Rauschgiftszene seien. 

Während der Aktion durchsuchten mehrere Polizisten auch die orangefarbenen Baum-Kübel, die seit Jahren die Theaterstraße begrünen sollen. "Wir haben alles unter die Lupe genommen und auch hier nach Rauschgift gesucht", so Kuhn. Eine Passantin, die täglich durch die Straße läuft, bestätigt: "Hier bekommt man immer wieder mit, dass etwas in den Kübeln vergraben wird und dann wieder ausgegraben - mir kam das schon lange verdächtig vor." Ein ansässiger Ladenbesitzer sagt dazu: "Dass hier gedealt wird, ist schon lange jedem klar, der hier häufiger entlang kommt. Zum Glück wird jetzt mal was gemacht." Er musste an dem Tag seinen Laden eher schließen, weil die Laufkundschaft ausblieb.

Die Bilder der mit Einsatzfahrzeugen vollgestellten Theaterstraße wecken grausige Erinnerungen: Beim Messerangriff 2021 am Barbarossaplatz, bei dem drei Frauen getötet wurden, stand hier auch ein Polizeiauto hinter dem nächsten. "Gerade weil die Straßen um den Barbarossaplatz eine so bewegte Geschichte haben, war es uns wichtig, die Bevölkerung mit Start des Einsatzes zu informieren. Zu keinem Zeitpunkt waren Passanten gefährdet", so Kuhn. 

Transparenzhinweis: Zunächst war vor Ort seitens der Polizei von drei Haftbefehlen samt Festnahmen die Rede. Diese Zahl korrigierte die Polizei im Laufe des Abends auf acht Festnahmen, wobei für drei der Festgenommenen bereits ein Haftbefehl seitens der Staatsanwaltschaft vorlag.

 
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  • th.faust@gmx.de
    Die Drogenpolitik ist gescheitert. Jedes Jahr aufs Neue!

    Zeit neue Wege zu gehen!
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  • manfred-englert@hotmail.de
    holzm: Wenn Sie Ihren Joint brauchen um runterzukommen, dann tun Sie es doch, Sie hindert doch eh kein Verbot. Kann sein, daß sich der Drogenmarkt ändert, aber den braucht unsere Gesellschaft" so wenig wie en Kropf".
    Die zugelassenen Mittel werden vermutlich nach Art Apotheke zu hohen Preisen dort verkauft, also geht der Verbraucher auf den Schwarzmarkt (hopla, darf man das überhaupt so sagen?) und somit bleibt alles beim schon dagewesenen.
    Der gewöhnte Konsument braucht dann doch mehr Kick und ist dann wieder auf diese illegale Drogenszene angewiesen. Und da es sich um ein gesellschaftspolitisches Problem handelt, sage ich, es bleibt verboten, es reicht schon der Alkohol! Weswegen soll ich mir denn ein weiteres legales Suchtproblem ins Haus holen ?
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  • th.faust@gmx.de
    Ach Herr Englert, dass von Ihnen so eine reaktionäre Antwort kommt, ist doch klar. Sind Sie doch ganz auf der Repressionslinie der Staatsregierung. Allerdings ist das einzige was Sie können Kleindealer medienwirksam aufgreifen und jugendlichen Kiffern das spätere Leben schwer machen. Das müssen Sie mit dem nicht vorhandenen Gewissen vereinbaren. Neue Wege zu gehen fällt Ihnen und Ihrer Generation generell schwer. Sie man ja an der ganzen Klimadebatte.
    Wann haben Sie denn das letzte Mal die Hintermänner der wirklich gefährlichen Substanzen wie Crystal, Heroin oder das mittlerweile in enormen Mengen ins Land geschwemmte Kokain aufgegriffen? Ich höre davon nichts. Vielleicht liegt es an Ihrer jahrzehntealten Technik die Sie nutzen, oder weil Sie sich schlicht nicht mit gefährlichen Leuten anlegen? Dann lieber nem 17 jährigem Kiffer das Leben verbauen. Hut ab.
    Und viel Spaß beim nächsten Kaffee Kränzchen mit Marlene Mortler.
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  • Zeitgsfan
    Es ist sehr verwunderlich, dass der Cannabis- und anderer härterer Drogenkonsum von manchen als harmlos dargestellt wird. Man pocht auf Eigenverantwortung, Recht auf eigene Meinung und Entwicklung, den eigenen Joint, Abbruch von Ausbildung oder rechtswidriges Verhalten, folgt teils fragwürdigen Influencern . Wenn manche dann abrutschen, sind Gesellschaft und Staat schuld. In Würzburg gibt es schon mindestens seit den Zeiten der Todesfälle von Rockstars, Jimi Hendrix, Tim Morrison, Janis Joplin und vielen anderen, größere Probleme mit gesundheitsschädlichen Drogen. Von Klassenkameradinnen sind ältere Geschwister damals an Missbrauch gestorben. Gewisse Kneipen, die es so heute nicht mehr gibt oder der Ringpark vor dem Studentenhaus waren sichtbare Dealer- oder Stricherorte. Von den verborgenen ganz zu schweigen. Die Zunahme von oft jungen Menschen, die saufend durch die Straßen laufen, oder vorglühen mit Wodka im O-Saft, nicht nur um den Barbarossa-Platz, sind genauso erschreckend.
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  • gowell70@yahoo.de
    Und wer zeigt jetzt die Stadt Würzburg wegen Beihilfe zum Drogenhandel an?
    Immerhin handelt es sich doch bei den Zwischenlagern um STÄDTISCHE Blumenkübel !
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  • gowell70@yahoo.de
    Jahrelang wird lamentiert, daß die Innenstädte veröden und der Handel immer mehr zurückgedrängt wird, vor allem, weil man mit dem Auto nicht mehr vor jede Ladentür fahren kann.

    Aber kaum kommen kreative Menschen auf die Idee, mit innovativen Verkaufsstrategien Innenstädte wieder zu beleben, dann ist das auch wieder nicht recht und jeder kräht rum und findets doof.
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  • gowell70@yahoo.de
    Ich nenne das so... Und ihr Affensmiley hat scheinbar Probleme mit den Augen!
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  • r.kerber@web.de
    Ironie zu erkennen, ist offensichtlich nicht jedermanns Sache. Du musst noch daran arbeiten.
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  • Zeitgsfan
    Man traut sich schon länger nicht mehr durch die Oberthür-Straße, auch wenn man dort wohnt. Nachts wird gegrölt, der Dreck dort, neben den Gebäuden, die man durch den Durchgang in die Theaterstraße erreicht, türmt sich manchmal. Es ist nicht nur, dass etwas zweifelhafte Gestalten dort, auch am helllichten Tag ihre Deals betreiben. Auch andere, geruchsbehaftete und unhygienische Geschäfte werden dort verrichtet. Theater- und Kaiserstraße waren mal Renommierstraßen. Man wundert sich, wie die Mieten dort bezahlt werden. Es schrieb jemand, dass die die dort Herumlungernden keine Möglichkeit hätten, anderweitig an Geld zu kommen. Das ist aber kein Freibrief für Drogen- oder sonstige Vergehen. Viele bekommen eine Unterstützung, die reicht ihnen halt nicht. Es ist nicht so, dass bei Arbeitsmöglichkeiten 100 % der arbeitsfähigen Menschen arbeiten würden. Viele Deutschlerner sind platt, dass man vom Gehalt Steuern und Sozialabgaben zahlen muss
    und verachten Staat und Polizei.
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  • olivergehrsitz@web.de
    Wenn Cannabis endlich legalisiert ist, geht man dafür ins Fachgeschäft statt zur Drogenmafia.
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  • gowell70@yahoo.de
    Portugal fährt mit seiner Entkriminalisierungsstrategie bei Cannabis sehr gute Erfolge ein.

    In der BRDeutschland hingegen wollten die Regierungskoalierenden aber aus der Hanfpflanze einen wirtschaftlich einträglichen Markt entwickeln, und dieses Konzept, bei dem ein paar Lobby-organisierte Grosskonzerne den Reibach einstecken wollten, das ist dem Vernehmen nach derzeit nicht umsetzbar.

    Gekifft wird auch in Zukunft, aber viele Menschen zahlen bei dieser menschenverachtenden Politik leider einen sehr hohen Preis.

    Politik, die Pflanzen verbietet und Umweltschäden durch Chemie gewissenlos in Kauf nimmt, die ist zum Scheitern verurteilt .

    Aber man kann sich alles schönsaufen .
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  • Eos123456
    Auch auf dem "Legalize-it"-Sektor haben die Grünen grandios versagt.

    Bob Marley und Peter Tosh würden sich im Grab rumdrehen.
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  • gowell70@yahoo.de
    Trink alkoholfreies Bier und freu Dich des Lebens 🍻🍻.
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  • Gregorino
    Es ist schon zu lesen dass hier noch für ein klein bisschen Rassismus Platz ist🥰
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  • steve67
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  • Pepo15
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  • ManfredBeck
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