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Bergtheim
Abwasserzweckverband plant die Sanierung weiter
Die Verbandskläranlage des Abwasserzweckverbands Obere Pleichach in Unterpleichfeld.
Foto: Irene Konrad | Die Verbandskläranlage des Abwasserzweckverbands Obere Pleichach in Unterpleichfeld.
Irene Konrad
 |  aktualisiert: 05.08.2024 02:38 Uhr

Der Abwasserzweckverband Obere Pleichach (AZV) mit seinen Mitgliedsgemeinden Bergtheim, Hausen, Oberpleichfeld und Unterpleichfeld beabsichtigt, sich einem noch zu gründenden Zweckverband zur Klärschlammverwertung anzugliedern. Verbandsvorsitzender Bernd Schraud hat dem Würzburger Landratsamt die Absichtserklärung geschickt. Das Amt habe alle Gemeinden mit einem Abwasserzweckverband angeschrieben. Ab dem Jahr 2032 ist für den AZV Obere Pleichach eine weitgehende Phosphorrückgewinnung aus dem entwässerten Klärschlamm verpflichtend. Für größere Kläranlagen greifen die Regeln bereits 2029.

Deswegen verfolgt der Landkreis Würzburg das Ziel, einen neuen Zweckverband zu gründen. Um die Entsorgung mit der vorgeschriebenen Phosphor-Rückgewinnung zu gewährleisten, könnte der entwässerte Klärschlamm in einer zentralen Anlage beim Müllheizkraftwerk in Würzburg getrocknet und im Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt verbrannt werden. Aus der Asche lässt sich Phosphor zurückgewinnen. Verbandsvorsitzender Schraud berichtete von "vielen Vorüberlegungen" und der Notwendigkeit des Beginns der überörtlichen Planungen. Den endgültigen Beitritt zu einem künftigen Zweckverband für die Klärschlammtrocknung müsse das Gremium erst später beschließen.

AZV wartet auf Rückmeldung des Wasserwirtschaftsamts

Geschäftsführer Christoph Hammer informierte über den Stand zur Ertüchtigung der Verbandskläranlage in Unterpleichfeld. Frühere Planungen sahen vor, dass der AZV sie erweitern und einige Bauwerke neu errichten muss. Dafür war wegen der eingetretenen Kostensteigerungen von einem zweistelligen Millionenbetrag die Rede. Mittlerweile besteht aufgrund mehrerer Gutachten und der Zusammenarbeit mit der Firma "Akut – Umweltschutz Ingenieure Burkard und Partner mbB" Aussicht darauf, dass eine Sanierung und Optimierung der bestehenden Bauwerke ausreichend sein könnte. Das würde mit erheblichen Einsparungen an Baukosten verbunden sein. "Unser wasserrechtlicher Bescheid der befristeten Übergangserlaubnis läuft Ende 2025 aus. Wir müssen bis Ende dieses Jahres eine Sanierungsplanung vorlegen", mahnte Geschäftsführer Hammer.

Seit längerer Zeit wartet der AZV Obere Pleichach auf Rückmeldung des Wasserwirtschaftsamts zur Bewertung seiner vorgelegten Schmutzfrachtberechnung. Dass die Leistungsfähigkeit der Verbandskläranlage mit der aktuellen Auslegung grundsätzlich gegeben sein könnte, wurde bereits in Aussicht gestellt. Hierfür sind vom Abwasserverband allerdings noch bestimmte Voraussetzungen zu schaffen. So ist beispielsweise die Zulaufmenge auf 110 Liter pro Sekunde zu begrenzen. Die vom AZV beauftragten Fachleute gehen davon aus, dass diese Voraussetzungen geschaffen werden können.

Pegel westlich der Verbandskläranlage

"Weil sich die Puzzleteile fügen" und "die Art des Sanierungsvorhabens Gestalt annimmt", plädierten die Verbandräte dafür, die Konzepterstellung fortzusetzen. Das sei vernünftig, obwohl ein Restrisiko bestehe, dass die Voraussetzungen doch nicht geschaffen werden oder sich aus dem Wasserrechtverfahren zusätzliche Auflagen ergeben könnten. Gesprochen hat das Gremium über einen weiteren Punkt. Der "Zweckverband Wasserversorgung Mühlhausener Gruppe" fragte beim AZV Obere Pleichach an, ob er sich an den Kosten zur Errichtung einer Grundwassermessstelle mit Markierungsversuch beteiligen würde. Für den vom Wasserwirtschaftsamt geforderten Markierungsversuch wird der Wasserversorger einen Pegel westlich der Verbandskläranlage bohren.

Die Analyse soll aufschlüsseln, wie die Wasserschichten unter der Kläranlage verlaufen. Der AZV geht davon aus, dass die Verbandskläranlage das Zutagefördern von Grundwasser aus den Brunnen II und III nicht gefährdet. An den Kosten des Markierungsversuchs wird sich der Verband jedoch nicht beteiligen, weil er seine Auflagen zum Schutz des Brunnens bisher auch immer selbst getragen hat.

 
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