Konrad Schlier, der stellvertretende Vorsitzende des „Zweckverbands Abwasser Obere Pleichach“ leitete die jüngste Sitzung mit den Verbandsräten aus den Mitgliedsgemeinden Bergtheim, Hausen, Oberpleichfeld und Unterpleichfeld. Zunächst ging es um die Verabschiedung einer lange gewünschten Geschäftsordnung für den Zweckverband. Sie wurde einstimmig beschlossen und tritt am 1. Juni 2021 in Kraft.
In Zukunft verringert sich die Ladefrist von zehn auf sieben Tage und die Verbandsräte können auch digital zu den Sitzungen eingeladen werden. Außerdem sollen die Verwaltungstätigkeiten weiterhin in Bergtheim gemacht werden. Damit ist es vom Tisch, dass der Sitz des Abwasserzweckverbands nach Unterpleichfeld wechselt. Zurzeit beschäftigt der Verband sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bergtheims Bürgermeister Schlier ist weiterhin Gesellschaftsleiter und Geschäftsführer der Entro-GmbH. Das ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Abwasserzweckverbands. Eine Geschäftstätigkeit übt die GmbH nicht mehr. Ende März 2020 stellte die Entro die Organisation der Klärschlammentsorgung und damit ihren letzten Gesellschaftsbetrieb ein.
Für die Entro-GmbH wurde noch keine Liquidation beantragt. Das liegt daran, dass möglicherweise noch die Vorsteuer aus einem Schadensersatz steuerlich abgesetzt werden kann. „Die Rede ist von 70 000 Euro“, wies Geschäftsführer Schlier darauf hin, dass der Abwasserzweckverband nicht vorsteuerberechtigt ist und somit mit dieser Summe belastet werden könnte.
Sanierung und Erweiterung der Verbandskläranlage
Zur Kenntnis nahmen die Verbandsräte drei Bebauungspläne der Gemeinde Bergtheim bzw. Unterpleichfeld. Der Verband war als Träger öffentlicher Belange gefragt worden. Spannend war die Vorstellung eines Zeitplanes durch Verbandsrat Christoph Hammer. Es ging um die Grundsatzplanungen zur Sanierung und Erweiterung der Verbandskläranlage in Unterpleichfeld.
Außerdem steht ein Kostenvergleich an. Die Frage ist, ob das Abwasser des Bergtheimer Ortsteils Opferbaum besser über einen Verbandskanal in Unterpleichfeld gereinigt werden soll oder ob eine neue „kleine Kläranlage“ in Opferbaum mit etwa 1200 Einwohnerwerten Reinigungsleistung gebaut wird. Sie würde Bestandteil des Abwasserzweckverbands werden.
Sammlung umfangreicher und detaillierter Daten
„Es ist eine große Herausforderung, alle Aufgaben so zusammen zu schachteln, dass sie einen sinnvollen Ablauf ergeben“, erläuterte Christoph Hammer „einen straffen Zeitplan“. Bis Ende August soll die Bestandserfassung fertig sein. Zum Jahresende soll das Konzept stehen und Ende April 2022 sollen die Kosten im Vergleich vorliegen.
„Dann hätten wir in einem Jahr alle Entscheidungsgrundlagen dazu, wie wir sanieren, welche Technik wir einsetzen und ob wir in Opferbaum eine eigene Anlage realisieren“, hofft Verbandsrat Hammer darauf, „dass das Wasserwirtschaftsamt diesen Weg mitgeht“. In den nächsten sechs Wochen liege die Hauptlast beim Personal. Mit „sehr, sehr vielen Messungen“ sollen die Klärwärter möglichst umfangreiche und detaillierte Daten sammeln.