Als der SPD-Landtagsabgeordnete Georg Rosenthal auf der Wahlparty der Sozialdemokraten in der Semmelstraße ankommt, wurden die ersten Hochrechnungen bereits bekannt gegeben. Nach diesen soll die SPD unter zehn Prozent liegen. Ob das im Verlauf des Abends so bleibt, will der ehemalige Würzburg Oberbürgermeister erst einmal abwarten. Auch über die Frage, ob er mit Platz drei auf der unterfränkischen Liste sein Mandat behalten kann, will er zu diesem Zeitpunkt noch nicht spekulieren. „Doch unterm Strich ist das ein absolut enttäuschendes Wahlergebnis. Dass wir vermutlich die Hälfte unserer Sitze verlieren, ist dramatisch.“
„Kein Alleinstellungsmerkmal“
Als Ursache für den Stimmenverlust sieht er, dass der SPD der „Rückenwind“ im Wahlkampf gefehlt habe. „Es ist uns nicht gelungen, dass uns die Menschen mit wichtigen Themen wie Wohnungs- oder Bildungspolitik verbinden.“ Am Ende hätten fast alle Parteien diese Themen übernommen, so Rosenthal. „Damit hatten wir kein Alleinstellungsmerkmal.“
Die Vorsitzende der Würzburger SPD, Katharina Räth, findet, dass sie und ihre Parteikollegen im Wahlkampf alles gegeben haben. „Wir haben uns nichts vorzuwerfen“
Und SPD-Stadtrat Jojo Schulz hält es für realistisch, dass es Rosenthal noch einmal in den Landtag schafft. „Aber es kann auch schief gehen.“