
Mit der Neugestaltung des Areals der früheren Gaststätte "Zur Eisenbahn" kann es bald losgehen. Die beiden wichtigen Förderanträge für den Neubau des Kindergartens und die Schaffung eines Dorfplatzes wurden vor kurzem von den zuständigen Behörden genehmigt.
Bürgermeister Gunther Ehrhardt geht davon aus, dass es schon ab März mit dem Abriss des alten Gebäudes losgehen kann. Damit scheint es realistisch, dass der heiß ersehnte Kindergarten-Neubau im Juni 2022 fertig ist, pünktlich vor Ablauf der befristeten Genehmigung der beiden Notgruppen.
Es fehlt an Räumen und an Personal
Wie dringlich der Neubau ist, zeigt sich derzeit in der Coronakrise: Es fehlen sowohl Räume als auch Erzieher, um zusätzliche kleinere Teilgruppen zu ermöglichen.
Allerdings gibt es eine schlechte Nachricht für die Gemeindefinanzen: Die Förderung für den Kindergarten fällt voraussichtlich niedriger aus als erwartet. Der Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft hat bisher mit 1,5 Millionen Euro auf zwei Jahre verteilt gerechnet. Der nun genehmigte Fördersatz von 52 Prozent der förderfähigen Kosten ergibt jedoch nur einen Zuschuss des Freistaats von 1,1 Millionen Euro.
1,9 Millionen Euro aus der Gemeindekasse
Die Gemeinde muss demnach 1,9 Millionen Euro aus eigener Kasse beisteuern. Größere Einsparungen sind nicht in Sicht. Die im Vergleich zu einem Standard-Kindergarten höheren Kosten erklären sich damit, dass sich der Gemeinderat für ein möglichst flexibel gestaltetes Gebäude entschieden hat. Außerdem ist eine Lüftung und eine Photovoltaik-Anlage vorgesehen.
Der Kindergarten ist so geplant, dass sich die Räume sowohl für Kleinkinder, als Übergangsgruppe als auch als Kindergartengruppe nutzen lassen. Auch sind eine spätere Nutzung für das Rathaus oder zur Seniorenbetreuung sowie eine Erweiterung angedacht.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die vom Amt für ländliche Entwicklung zugesagte Förderung für den Dorfplatz. Sie umfasst auch den Abbruch der Gaststätte sowie des alten Bauhofs. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die Bauarbeiten für den Kindergarten beginnen können. Die Kostenschätzung beläuft sich auf 630 000 Euro. Bezuschusst werden davon 50 bis 60 Prozent.
Vermutlich muss die Gemeinde einen Kredit aufnehmen
Die Gemeinde wird dennoch wohl nicht darum umhinkommen, den Kindergartenbau mit einem Kredit zu finanzieren. Bei der Aufstellung des Haushalts 2020 wurde deutlich, dass die Gemeinde voraussichtlich für die kommenden drei Jahre keinen ausgeglichenen Haushalt vorlegen kann. Genehmigt wurde er nur aufgrund von Erleichterungen infolge der Coronakrise.