Mit einer Demonstration hat am vergangenen Freitag die Umwelt- und Gesundheitsinitiative Würzburg-Tunnel auf die Dringlichkeit ihres Bürgerentscheides aufmerksam gemacht. Obwohl der Entscheid bereits am 13. April stattgefunden habe, seien von der Stadt bislang noch keine Briefe an die Regierung von Unterfranken und die Autobahndirektion Nordbayern versandt worden, die den Baustopp des Autobahnausbaus bei Würzburg fordern würden, hieß es in einer Pressekonferenz.
Nach dem gewonnenen Bürgerentscheid habe man gedacht, nun gehe alles seinen Gang, doch dem sei nicht so, deswegen werde auch die Demo veranstaltet. „Wenn es nicht schneller geht, erwägen wir auch die Möglichkeit, auf unverzügliche Umsetzung zu klagen“, sagte BI-Sprecherin Dagmar Dewald.
„Die Schreiben gehen kommende Woche raus“, sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt vergangene Woche auf Anfrage. Die Verzögerung habe ihren Grund in mehrfachen Überarbeitungen der Briefe, auch die Pfingstferien und die damit verbundene Urlaubszeit hätten zu Verzögerungen geführt, so Schuchardt weiter.
Der Anwalt der Initiative, Wolfgang Baumann, der seit der Kommunalwahl auch als Stadtrat für die „Zukunft für Würzburg“ im Ratsgremium sitzt, berichtete weiter, dass am Mittwoch seiner Kanzlei zwei Aktenordner mit Plänen der Autobahndirektion Nordbayern zugegangen seien. Diese enthielten eine Vielzahl von Planänderungen zum bisher geltenden Planfeststellungsbeschluss von 2009 für den Bereich von der Stuttgarter Straße bis Bauende an der Randersackerer Brücke, so Baumann.
Dies sei bereits die dritte große Planänderung, die die Autobahndirektion seit 2009 auf den Weg gebracht habe. Unter anderem sei eine Erhöhung der Böschungen des Troges auf Heidingsfelder Seite vorgesehen. „Deren Böschungswinkel beträgt nach derzeitiger Planung bereits 36 Prozent, das ursprüngliche Planungsziel einer fußläufigen Verbindung zwischen Heidingsfeld und dem Heuchelhof hat man längst verlassen“, sagte Michael Kraus, Vorsitzender der Tunnel-Initiative.
Weiterhin sähen die neuen Pläne vor, die Abwässer der Rastanlagen künftig über das städtische Kanalnetz zu entsorgen, obwohl die Kanäle dafür nicht ausgelegt seien und der Bürgerentscheid dies nicht erlaube. Denn darin heiße es, die Stadt müsse alles rechtlich und politisch mögliche tun, um die Tunnellösung durchzusetzen. „Dazu zählt nicht die Zustimmung, Abwässer der Rastanlagen über das städtische Kanalnetz zu entsorgen“, führt Baumann an. „Jetzt wäre es Zeit für die Stadt ,Nein' zu sagen“.
Zudem werde in Richtung Rosengarten ein naturschutzrechtlich höchst wertvoller Bereich beeinträchtigt, dort kartierte Biotope würden vernichtet, zudem befänden sich die Gebiete in der Wasserschutzzone zwei. „Hier wird mit Salamitaktik ein Projekt vorangetrieben, das so nicht planfestgestellt war. Da werden wir nachfassen“, kündigte Baumann an.
Und hier:
Dieser angebliche Trogtunnel ist nicht unter der Erde. Nein, es ist eher eine Einhausung und liegt dominant auf dem Hang (Katzenberg) und stellt Festung und Käppele baulich total ins abseits.
Das war alles schon längst bekannt. Jetzt kommt ein Zauberer und holt alles nochmals aus dem Ärmel hervor oder andere Voraussetzungen - nein. Aber so kann man halt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich ziehen. Übrigens das ist das Geld der Steuerzahler - und nicht zu wenig - für solche Naturschutzaktionen.
Kommt mir irgendwie bekannt vor.