Bevor die Lenkungsgruppe – Vertreter der obersten bayerischen Baubehörde, des Bundesverkehrsministeriums und der Stadt – einen endgültigen Vorschlag machen wird, will Oberbürgermeisterin Pia Beckmann die von ihr favorisierte Variante öffentlich präsentieren.
In einem Schreiben, das sie unter anderem an die Bürgervereine schickte, kündigt sie für diesen Freitag „ihre Vorstellungen“ an. Ob das ein Tunnel, wie bislang vom Stadtrat gefordert, oder die Trog-Lösung am Katzenberg ist, lässt sie offen. Für heute hat Beckmann auch zu einer Pressekonferenz geladen. Vorher durfte im Rathaus niemand etwas zu dem Thema sagen. Die SPD beklagt bereits „mangelnde Transparenz“.
In ihrem Brief definiert die OB noch einmal ihr oberstes Ziel: Die Stadtteile Heuchelhof und Heidingsfeld sollen von den Auswirkungen des Verkehrs optimal entlastet und die künstliche Trennung durch die Autobahn überwunden werden.
Insider vermuten, dass Beckmann auf die Linie von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee umgeschwenkt ist, der bei seinem Besuch im Oktober der Region einem Heuchelhof-Tunnel eine klare Absage erteilt hatte: zu teuer und zu langwieriger Bau. Immerhin veranschlagen Experten für so ein Bauwerk Mehrkosten von bis zu 100 Millionen Euro.
Die Alternative könnte so aussehen: Die Heidingsfelder Brücke bleibt so lang wie bisher, aber die Fahrbahn rutscht etwa acht Meter tiefer ins Tal. Dadurch wirkt das Bauwerk weniger wuchtig. Ab dem Brücken-Ende bis zur Unterführung Unterer Kaulweg könnte die Trasse in eine Art Trog münden, der einen Deckel bekommt – sozusagen eine kleine Tunnel-Lösung. Der Vorteil: die Variante wäre viel günstiger als ein Heuchelhof-Tunnel, die trennende Wirkung der A 3 wäre aufgehoben, der Lärmschutz im Reichenberger und Rottenbauerer Grund dennoch verbessert.
Aber auch diese Lösung kostet mehr Geld. Und die Insider sagen, der Bund argumentiere, Würzburg habe massive Vorteile durch diese Variante und solle sich deshalb an den Kosten beteiligen. Beckmanns Ziel muss es sein, den Ausbau der A 3 möglichst günstig zu bekommen.