Am 13. April 2014 hat sich – bei schwacher Beteiligung– eine Mehrheit im Bürgerentscheid für eine Umplanung des A 3-Ausbaus ausgesprochen: Die Stadt solle alles versuchen, um am Heuchelhof statt des Trogs doch noch einen echten Tunnel zu bekommen. Am Donnerstag nun hat der Stadtrat die Wirkung des Bürgerentscheids aufgehoben.
Nach etwa einstündiger Diskussion beschloss das Plenum, dass die Bindung an das Ergebnis des Bürgerentscheides erlischt. Rechtlich ist ein solches Votum für mindestens ein Jahr nicht anzutasten. Dieses Jahr ist verstrichen.
Auch eine erst vor wenigen Wochen beim Bundesverwaltungsgericht erhobene Klage zieht die Stadt nun zurück. Die Stadt hatte damit gegen den Ablehnungsbescheid der Regierung von Unterfranken vom 30. Januar 2015 geklagt, und wollte so bewirken, dass die Regierung den Planfeststellungsbeschluss vom 17. Dezember 2009 für den sechsstreifigen Ausbau der A3 zwischen der Anschlussstelle Würzburg-Heidingsfeld und der Mainbrücke bei Randersacker samt aller Änderungs- und Ergänzungsbescheide aufhebt.
Die Verwaltung wurde in der Sitzung stattdessen beauftragt, den Baufortschritt der A 3, zum Beispiel im Hinblick auf Wegebeziehungen, Radwegebau oder das Grundwasser konstruktiv kritisch zu begleiten. Während dies und die Entbindung vom Entscheid mit deutlicher Mehrheit beschlossen wurden, stimmten nach mehrfacher Zählung 25 Ratsmitglieder für die Klagerücknahme, 21 sprachen sich dagegen aus.
SPD-Ratsmitglied Heinrich Jüstel hatte in der Diskussion begründet, warum seine Fraktion gegen die Aufhebung der Klage stimmen werde. Man wisse, dass die Klage Geld koste und die Anwaltskanzlei, die die Stadt berate, die Erfolgsaussichten als äußerst gering einschätze. Aber eine Klage kurz vor Ablauf der Frist einzureichen und direkt nach Ablauf wieder zurückzuziehen, gleiche einer Farce, so Jüstel. „Wir sollten die paar Euro investieren, auch wenn wir wissen, dass kaum eine Chance auf Erfolg besteht – auch um die Legendebildung zu vermeiden, dass nach gefühlten 138 Privatklagen ausgerechnet diese 139. Klage der Stadt erfolgreich gewesen wäre“, sagte Jüstel.
CSU-Fraktionsvorsitzende Christine Bötsch vertrat die Ansicht, die Stadt habe die Klage nur erhoben, weil sie durch den Bürgerentscheid gezwungen war. „Keiner hat geglaubt, dass wir sie gewinnen. Wenn wir uns jetzt nach den Erfolgsaussichten fragen, merken wir, sie kostet nur Geld, Zeit und Verwaltungsressourcen. Wir sollten die Klage deshalb zurückziehen.“
ZfW-Stadtrat Wolfgang Baumann, Anwalt der Tunnel-Initiative, beklagte, dass in seinen Augen die von der Stadt ergriffenen Maßnahmen des Bürgerentscheides qualitativ nicht in der Form erfolgt seien, wie erwartet. Vor allem sei die Bürgerinitiative zu wenig einbezogen worden. Er plädierte für eine Aufrechterhaltung der Klage, um damit eine Handhabe zu haben, dort Einfluss zu nehmen, wo die Stadt beim Bau noch mitreden könne.
Nicht nur, dass das Ergebnis unter der Vorspiegelung falscher Tatsachen zustande gekommen ist, stand doch von Anfang an fest, dass der "Bürgerwitz" die Stadt Würzburg an das Ergebnis bindet, nicht jedoch den Bauherrn, den Bund.
Zumal war dass ganze Bauprojekt, die A 3, ordnungsgemäß planfestgestellt und durch das BVG höchstrichterlich bestätigt.
Bei dem MOZ-Areal steckt jedoch noch alles "in den Kinderschuhen", man steht noch am Anfang mit den Planungen.
Aber Sie haben Recht:
Man kann nur hoffen, dass mehr Bürger zur Abstimmung kommen, damit die Stadt mit einer besseren Aussagekraft planen kann, egal, wie die aussieht.
Aber ich bezweifle, dass mehr Leute zur Abstimmung kommen, lockt so ein Thema nur die wenigsten hinter dem Ofen hervor.
Und Bremen ist ja noch auch noch nicht so lange her ...
Nur - der gesamte Stadtrat weiss seit geraumer Zeit dass die Klage aussichtslos ist. Sogar der eigene Anwalt bestätigt das! Dass dann trotzdem fast 50% die Klage weiterverfolgen wollen kann doch nur ein schlechter Scherz sein
Hat das ganze Hin & Her nicht schon genug Geld gekostet? Wie viel Zeit & Resourcen sollen noch verschwendet werden? Gerichte haben wirklich wichtigere Dinge zu tun
Der Stadtrat hat diese Trogvariante der A 3 ja damals abgenickt.
Aber nur, weil diese Tunnel-Sektierer letztes Jahr den "Bürgerwitz", dessen Ergebnis meiner Meinung nach unter der Vorspiegelung falscher Tatsachen zustande gekommen ist, gewonnen haben, war der Stadtrat ja 1 Jahr an diesem Ergebnis gebunden und musste letztendlich klagen!
Aber dieser "Bürgerwitz" ist ja nun Gott seid dank Geschichte und die Tunnel-Sektierer sind gestern nach der Entscheidung des Stadtrats, die Klage zurückzuziehen, wie ein begossener Pudel "von Dannen" gezogen ...
Aber weit wären die Tunnel-Sektierer, deren Malereien man eher für "Frag doch mal die Maus" hätte verwenden können, aber nicht für ein Bundesgericht, eh nicht gekommen ...
Wie wäre es denn mit den "Teletubbis"?
Kommt den Malereien, die die Tunnel-Sektierer letztes Jahr bei dem Hearing in Heidingsfeld präsentiert haben, sowieso näher ...
;-)
Nein. War jetzt ein Späßle.
Aber in der Sache könnten Sie Recht haben.
Nur mit dem Unterschied, dass diese Fiecher dann an der geplanten Tunnel-Trasse zu
finden sind.
Man stelle sich das einmal vor:
Da schaffen es diese Tunnel-Sektierer doch noch, dass der Bau der Trog-Trasse eingestellt und zurückgebaut wird, die Planungen für diesen Tunnel werden aufgenommen und bei einer (genauen) Untersuchung dieser Trasse findet man irgendwelche Fiecher, die unter Naturschutz stehen.
Und dann heißt es seitens der Umwelt- und Naturschutzbehörden: Tut uns leid, aber der
Tunnel kann nicht gebaut werden?
Was dann?
Ganz einfach: dann bleibt alles wie es ist, eine A 3 im jetzigen Zustand und bei Staus oder gar Vollsperrungen wird der Umleitungsverkehr dann durch die Vorgärten dieser Sektierer geleitet, damit sie auch was davon haben ...
(Das sind jetzt die Sargnägel auf den Sarg, der den Tunnel beerdigt hat"
Die "Tunnel-Sektierer und Verschwörungstheoretiker" zum heutigen Stadtratbeschluss.
"Heuchelhof-Tunnel - Wir haben fertig"
Das war schon bemerkenswert, wie sie von Dannen gezogen sind ...
Wirklich rührend fand ich aber, als "Prophet" Baumann auf die Tränendrüse gedrückt hat und meinte, er habe 2 Jahre auf sämtliche Honorare verzichtet und sei das Sprachrohr der BI gewesen, weil die sich ja nicht so gut ausdrücken können.
Stimmt: im Brüllen waren die Besser ...
"Prophet" Baumann - Der "Robin Hood" der "Tunnel-Sektierer"
Weniger rührend fand ich jedoch, als einer von den Tunnel-Sektierern hinter mir Herrn Kleiner während dessen Rede als "Heuchler" betitelt hat ...
Wer irgendetwas behauptet, der muss es auch belegen können und ggf. Gutachten vorlegen.
Und wenn es dass - aus was für Gründen auch immer - nicht kann, hat er Pech gehabt!
Ganz einfach!