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Würzburg
800-Jahrfeier der Franziskaner in Würzburg mit Gästen aus aller Welt
Die Franziskaner aus vielen Ländern zogen mit ihrem Generalminister, Bruder Carlos A. Trovarelli (zweiter von rechts) zum Festgottesdienst in die Würzburger Kirche ein.
Foto: Joseph Beck | Die Franziskaner aus vielen Ländern zogen mit ihrem Generalminister, Bruder Carlos A. Trovarelli (zweiter von rechts) zum Festgottesdienst in die Würzburger Kirche ein.
Bearbeitet von Andrea Czygan
 |  aktualisiert: 17.06.2022 02:23 Uhr

Endlich konnten die Würzburger Minoriten-Franziskaner nach einem Jahr die 800- Jahrfeier der Franziskaner in Deutschland und in Würzburg in großem Rahmen nachholen.

Extra aus Rom angereist war dazu der Generalminister der Franziskaner, Bruder Carlos A. Trovarelli, der 120. Nachfolger des Heiligen Franziskus. Der folgende Text ist einer Pressemitteilung der Franziskaner entnommen. In seiner Predigt wies Trovarelli darauf hin, dass das Jubiläum eine Einladung zum Neubeginn sei: "Möge Gott uns den missionarischen Schub gewähren, dieser Gesellschaft, diesem Land eine immer reichhaltigere charismatische Gnade anzubieten."

Der Name Germania

Bruder Niklaus Kuster aus dem schweizer Kapuzierkloster Rapperswil hielt den Festvortrag über "Germania franziscana, eine geschwisterliche Vision in Geschichte und Gegenwart." Der Name "Germania" war 1221 das Zauberwort in Assisi, um den Raum nördlich der Alpen im Sinne des Ordensgründers zu missionieren. Die dreißig Brüder brachten das franziskanische Charisma nach Deutschland, nach dem schon bald Bischöfe und Städte fragten. 

Kuster hatte seine Rede anhand der Buchstaben von Germania aufgebaut. Er begann mit G wie Gefährtenschaft als erstem Kennzeichen dieses Charismas. Er konstatierte: "Ohne echte Gefährtenschaft kann kein synodaler Weg gelingen, es braucht gemeinsame Schritte im Leben, im Glauben, im Gestalten von Kirche und Welt."

Risiko und Mut

Bei der zweiten Farbe des Charismas, dem Evangelium, forderte er, dass die befreiende Botschaft Jesu aktualisiert, katholisch synodal und ökumenisch vernetzt werden müsse. Das erfordere aber auch ein Risiko, den Mut, sich in Neuland zu wagen. "Zukunft lebt nicht vom Hüten den Geschichte, sondern vom Aufbruch", ergänzte er.

Als nächstes wies Bruder Niklaus auf die Naturliebe hin, die schon von Franziskus bekannt ist, die zu nachhaltigeren Lebensformen aufrufe. Ihm schließe sich an, sich in der Integration um Ausländer, Schwache und Kranke zu kümmern. Er mahnte: "Wir können uns keine Gleichgültigkeit erlauben gegenüber Menschen, die das Vaterunser beten, aber kein Brot haben und unter Exklusion leiden."

Kuster schloss seine Festansprache mit dem Wunsch: "Lasst uns alle, Schwestern, Brüder, Familien und Singles unsere Präsenz morgen gemeinsam bestimmen und die Zukunft mit vereinter Kraft gestalten."

Gäste aus vielen Ländern

Provinzialminister Bruder Andreas Murk freute sich, beim Festakt in der voll besetzten, altehrwürdigen Franziskanerkirche Menschen aus vielen Ländern zu begrüßen. Er drückte seinen Dank gegenüber Gott aus, dass sein Orden so lange in Würzburg ist. Dann fragte Murk, wie es heute weitergehen solle. Er verwies auf den früheren Bundespräsidenten Roman Herzog, der gesagt hatte: "Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen." Der Provinzialminister forderte von sich selbst und seinen Mitbrüdern: „Dieser Ruck muss durch mich gehen. Liebe Mitbrüder: Lasst uns anfangen!“

Ein Grußwort sprach Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Die musikalische Gestaltung des Festaktes und -gottesdienstes hatten eine Schola und Chorleiter Rudolf W. Haidu, der für das Jubiläum extra ein Werk komponiert hatte. 

Bruder Niklaus Kuster aus dem schweizer Kapuzierkloster Rapperswil hielt den Festvortrag.
Foto: Joseph Beck | Bruder Niklaus Kuster aus dem schweizer Kapuzierkloster Rapperswil hielt den Festvortrag.
Im Kreuzgang des Klosters stellten sich alle Franziskaner zum Gruppenfoto auf.
Foto: Joseph Beck | Im Kreuzgang des Klosters stellten sich alle Franziskaner zum Gruppenfoto auf.
 
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