Schon seit der Gründung des Vereins vor 70 Jahren ist der TTC Kist einer der erfolgreichsten Tischtennisclubs in der Gegend. Und trotzdem - oder gerade deswegen - legt man großen Wert auf den Breitensport. Nicht umsonst gehören zum Verein auch eine Gymnastikabteilung, eine Volleyballabteilung und eine Dart-Abteilung. Und man versteht zu feiern.
"Der Festkommers ist schon der Abschluss unseres kleinen Feierjahres", begrüßte Vorstand Stephan Wilhelm die Gäste im vollbesetzten Pfarrheim. Er erinnerte an den Schaukampf mit Deutschlands Tischtennisspieler Nummer eins, Timo Boll, im März dieses Jahres, der für viel Aufsehen gesorgt hatte. Damals war die Otto-Seubert-Halle ebenso gut besucht wie der Festkommers.
Neben vielen Mitgliedern, Abordnungen der anderen Ortsvereine und Bürgermeister Volker Faulhaber war auch Landrat Eberhard Nuß und der Bezirksvorsitzende des Tischtennisbezirks 3 Unterfranken Süd Florian Wäsch gekommen. Nuß ist auch Schirmherr des Festjahres. Bereits 2009, als er noch "Landrat im zweiten Lehrjahr" war, zum 60. Gründungsjubiläum, war Nuß beim Festkommers dabei. Ihn verbindet eine jahrzehntelange berufliche Freundschaft mit Theo Popp. Popp ist einer der dienstältesten Tischtennisspieler in Kist und ist auch im Vorstand aktiv.
Bei der 1. Kister Dartmeisterschaft, so hatte er sich berichten lassen, wurde Sport mit Spaß in selten gefühlter Einigkeit praktiziert. "Es ist einmalig, was ihr in eurem TTC auf die Beine stellt", lobte er die Kreativität des Vereins. Beeindruckt ist Nuß von der Nachwuchsarbeit. Als jüngstes Beispiel nannte er Lorenz Schäfer, der mit seinen 14 Jahren bereits mit der 1. Manschaft in der bayerischen Oberliga spielt. Außerdem sind in der abgelaufenen Saison drei der vier Mannschaften in ihrer jeweiligen Klasse Meister geworden.
"Ihr habt euch mit den tollen Veranstaltungen in diesem Jahr selbst das schönste Geschenk gemacht", stellte auch Bürgermeister Volker Faulhaber fest. Der Schaukampf mit Timo Boll hätte bei vielen Besuchern Lust gemacht, auch bei den Heimspielen des Vereins vorbeizuschauen und sich Spitzensport mit "wahnsinnigen Ballwechseln" anzusehen.
Angefangen hat alles 1949 im Gasthaus Zur Linde. Damals wurde der "Exotensport" noch "Ping-Pong" genannt. In Ermangelung von Sportplatten stellte man einfach zwei Tische aneinander. Später zog man dann in die Gaststätte Zum Hirschen um, bis man in der Sporthalle ein Quartier fand. Dort wurden die größten sportlichen Erfolge gefeiert.
Bei der Vorstellung der Vereinsgeschichte erinnerte Michael Pößnecker an Peter Wilhelm, der über 30 Jahre Vorsitzender des Vereins war und an die legendären Prunksitzungen und Faschingsumzüge Anfang der 60er Jahre.
Der TTC Kist war immer mehr als nur ein Sportverein. Dies erkannte auch Fritz Müller an, der im Namen aller Kister Vereine Grußworte an den Jubel-Verein richtete. Florian Wäsch erinnerte sich noch an seinen letzten Beeuch beim TTC. Da war er Oberschiedsrichter.