Fast war's wie bei einem Neujahrsempfang der CSU, nur mit dem Unterschied, dass die geladenen Gäste nicht nur zum Händeschütteln gekommen waren. Kiloweise schleppten sie Geschenke an – meist in flüssiger Form. Darüber freuen konnte sich Landrat Eberhard Nuß, der am Montag (25. März) seinen 60. Geburtstag feierte.
Gäste aus allen Bereichen der Gesellschaft und quer durch die Parteien machten dem Jubilar im Deutschhaus-Gymnasium ihre Aufwartung. Und fünf Festredner- und -rednerinnen auch, die den Jubilar mit Komplimenten fast erdrückten. So gab das Geburtstagkind bei seinen Dankesworten unumwunden zu: „Man muss auch Lob aushalten können.“
Damit hatte zuvor keiner gespart. Regierungs-Vizepräsident Andreas Metschke hob das fränkische Naturell von Nuß hervor, der am Profil des Landkreises Würzburg mitgearbeitet habe.
„Wir freuen uns, dass es Dich gibt“, gestand CSU-Kreistags-Fraktionssprecher Manfred Ländner (MdL), der darüber hinaus vom kameradschaftlichem Miteinander und Freundschaft sprach. Zudem attestierte er seinem Parteikollegen, „mit einer gewissen Spontaenität hin und wieder auch für ein Überraschungsmoment zu sorgen.“ Da erinnerten sich wohl viele an den erst jüngst im Dezember herbeigezauberten Vorschlag von Nuß, im nördlichen Landkreis ein Hallenbad zu bauen.
Landrat Jakob Kreidl, Präsident des Bayerischen Landkreistages, bezeichnete ihn als einen „tatkräftigen 50er“, der sich über seinen Landkreis hinaus engagiere. Daran knüpfte auch der Sprecher der unterfränkischen Landräte, Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld) an, der in diesem Zusammenhang auf das Nuß'sche Steckenpferd „Öffentlicher Personen-Nahverkehr“ über die Landkreisgrenzen hinaus hinwies. Als Geschenk hatte Habermann – ebenfalls Wallfahrer wie sein Amtskollege – einen Bierkrug des Klosters Kreuzberg mit Freimarken dabei – wie viele, wurde nicht verraten.
Stellvertretend für die Landkreis-Bürgermeister gratulierte Alfred Endres (Waldbüttelbrunn) mit einem Zitat seines Großvaters: „I wünsch der ölles Guade zum Geburdsdach, dass racht lang labbst und gsund bleisd.“
Die Haupt-Laudatio blieb Landtags-Präsidentin Barbara Stamm vorbehalten. Sehr persönlich gehalten im Stil, verriet sie aber nichts Neues: „Ich kenne Dich nicht nur seit vielen Jahren, ich schätze Dich vor allem auch seit vielen Jahren.“ Es sei wohltuend, dass es solche Kommunalpolitiker wie ihn gebe, besonders weil sie wisse, dass es „bei mir daheim einen Landrat gibt“, der den Leitsatz pflege: „Geht nicht – gibt's nicht.“
Nach vielen Gottes Segen dankte Landrat Nuß für all die guten Wünsche. Er freute sich, dass sich frühere Weggefährten zur Feier eingefunden hatten, beispielsweise Ex-MdL Herbert Franz, die früheren Bürgermeister Paul Lesch (Gaukönigshofen), Werner Hillecke (Höchberg) und Andreas Oestemer (Leinach), letzterer ebenso Landratsstellvertreter wie Heinz Rack (Ochsenfurt).
Und dann wurde es mucksmäuschenstill in der Halle: „Einen vermisse ich schmerzlich“, gestand Eberhard Nuß. Er meinte seinen verstorbenen Vorgänger Waldemar Zorn. Er fehle ihm sowohl menschlich als auch als Ratgeber. Es sei schade, dass er nicht mehr hier sein könne: „Das tut mir sehr weh.“


