Studentischer Wohnraum zu angemessenen Preisen ist Mangelware in der Stadt, das zeigt sich zu jedem Semesterbeginn. Schon bald könnte eine spürbare Verbesserung kommen. Der Stadtrat hat vergangene Woche mit einer Bebauungsplanänderung den Weg für 550 Studentenappartements auf früherem Bahngrund westlich der Grombühl frei gemacht. Planer und künftiger Bauherr ist der Würzburger Unternehmer Gerold Bader.
Er hat vor einiger Zeit rund 25 000 Quadratmeter Grund zwischen Grombühlbrücke und dem Hauptbahnhof von der Bahntochter Aurelis gekauft und beabsichtigt diese zu entwickeln, berichtet er. Sein Architekturbüro Gerber aus Dortmund, das schon an der beidseitigen Entwicklung der Schweinfurter Straße mitgearbeitet hat, entwickelte nun in Baders Auftrag eine Studie, wie ein erster Teilabschnitt des Geländes zwischen der Grombühlbrücke und dem Quellenbachparkhaus genutzt werden könnte.
„Die Idee war ein stadtnahes Studentenwohnheim mit idealer Anbindung an den Hauptbahnhof, den ÖPNV und die Innenstadt“, erläuterte Gerold Bader im Main-Post-Gespräch. Die Studie umfasst zwischen Hauger Glacis und Bahngeleisen 550 Einzelappartements in vier Gebäuden. Zu den Bahngeleisen an der Nordseite soll ein Schallschutzriegel liegen, die Appartements liegen zur Pleichach hin, die zwischen den Gebäuden und dem Ringpark fließt.
„Der jetzige Planungsstand sieht im Untergeschoss eine Tiefgarage mit 130 Autostellplätzen sowie 400 Fahrradstellplätze plus weitre150 ebenerdige Fahrradstellplätze vor“, erläuterte Bader. „Studenten haben heutzutage kaum mehr Autos, Straßenbahn und Bushaltestellen sind sehr nah, der Bahnhof ist fußläufig in fünf Minuten zu erreichen, auch die inzwischen sehr beliebten Fernbushaltestellen sind nicht sehr weit weg“, so der Unternehmer weiter.
Nach derzeitigem Stand sind sieben Etagen vorgesehen, das Projekt befindet sich aber noch in der planerischen Phase der Studie. Derzeit würden alle notwendigen Gutachten erstellt. „Da wird sich sicher noch der eine oder andere Gesichtspunkt ergeben, der berücksichtigt und entwickelt werden muss“, weiß Bader.
Für die Renaturierung der Pleichach stehen die Planer in enger Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt und der Stadt Würzburg. Die Gebäude stehen höher als das sogenannte Jahrhundert-Hochwasser der Pleichach, das Bachprofil soll nicht verändert werden. „Da hat das Wasserwirtschaftsamt ein Auge darauf, dort wird eine Art Bachlandschaft entstehen.“
Auch auf die Bahnhofsquellen hat das Wasserwirtschaftsamt ein Auge: „Es gibt ein hydrogeologisches Gutachten, aufgrund dessen wird die Tiefgarage natürlich be- und entlüftet, sie reicht auch maximal zwei Meter in den Boden hinein; die Flachgründung berücksichtigt die Belange der Quellen, da gibt es keine Störung des Quellbachs, weil es auch kein Bohrpfähle geben wird“, so Bader weiter.
„Wir kennen diese Problematik ja von der Schweinfurter Straße und haben schon viel damit gearbeitet. Außerdem sind die Dächer begrünt, so wird das Regenwasser zeitverzögert eingeleitet.“
Die Straßen-Erschließung ist über das Hauger-Glacis geplant. „Allerdings ist das Verkehrsaufkommen an Autos zu vernachlässigen, die Studenten werden sich hauptsächlich per Rad und ÖPNV fortbewegen“, sagt Bader. „Innenstädtisches Wohnen hat immer eine deutlich bessere Qualität, die Einkaufsmöglichkeiten in der Schweinfurter Straße sind fußläufig erreichbar und auch die Innenstadt ist nicht weit weg, als Student will man ja auch mal weggehen.“
Nach dem nun erlangten Baurecht über den genehmigten Bebauungsplan wird der nächste Schritt die Baugenehmigung sein, erst dann wird es verlässliche Entwürfe geben wie die Gebäude letztendlich aussehen sollen. Dies werde nach Baders Einschätzung frühestens Ende des Jahres der Fall sein. „Wenn es machbar ist, würden wir gern im Frühjahr 2015 beginnen. Bei 16 Monaten Bauzeit wären die Appartements Mitte 2016 zum Wintersemester 2016/17 bezugsfertig“, sagt er.
Klar sind jetzt erstmal alle für eine Studie - kostet ja noch keine Mieteinbußen...die werden dann schon nach vorne geschickt von ihren Brotgebern....
(Meine Schätzung übrigens: das passiert innerhalb der nächsten 15 - 20, allerspätestens 25 Jahre, und normale Lebenserwartung vorausgesetzt dürfte ich es somit noch miterleben. Naja, ich rechne eh schon damit, zusätzlich zur Rente einem Nebenverdienst nachgehen zu müssen...)
Und was ist eigentlich mit den seit Jahren leer stehenden Wohnblöcken ganz hinten am Hubland Nord? Warum werden diese nicht als Studentenwohnungen oder für Beschäftigte der Uni genutzt? Als die Amerikaner vor Jahren auszogen, hätte man sie gleich entsprechend sanieren können. Es wäre auf jeden Fall günstiger als neu zu bauen und die Flächen sind ja schon bebaut. Erst sollte man vorhandene Bauten nutzen, bevor man neue Flächen zubaut.
-> Nicht-Studentischer Wohnraum zu angemessenen Preisen ist auch Mangelware in der Stadt !
Warum redet die Mainpost eigentlich immer nur über Studenten? Studenten hier Studenten da. Die Stadt Würzburg besteht aber auch noch aus anderen Bewohnern!