zurück
WÜRZBURG
550 Studenten-Appartements am Hauptbahnhof geplant
550 Studenten-Appartements am Hauptbahnhof geplant
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 11.12.2019 15:15 Uhr

Studentischer Wohnraum zu angemessenen Preisen ist Mangelware in der Stadt, das zeigt sich zu jedem Semesterbeginn. Schon bald könnte eine spürbare Verbesserung kommen. Der Stadtrat hat vergangene Woche mit einer Bebauungsplanänderung den Weg für 550 Studentenappartements auf früherem Bahngrund westlich der Grombühl frei gemacht. Planer und künftiger Bauherr ist der Würzburger Unternehmer Gerold Bader.

Er hat vor einiger Zeit rund 25 000 Quadratmeter Grund zwischen Grombühlbrücke und dem Hauptbahnhof von der Bahntochter Aurelis gekauft und beabsichtigt diese zu entwickeln, berichtet er. Sein Architekturbüro Gerber aus Dortmund, das schon an der beidseitigen Entwicklung der Schweinfurter Straße mitgearbeitet hat, entwickelte nun in Baders Auftrag eine Studie, wie ein erster Teilabschnitt des Geländes zwischen der Grombühlbrücke und dem Quellenbachparkhaus genutzt werden könnte.

„Die Idee war ein stadtnahes Studentenwohnheim mit idealer Anbindung an den Hauptbahnhof, den ÖPNV und die Innenstadt“, erläuterte Gerold Bader im Main-Post-Gespräch. Die Studie umfasst zwischen Hauger Glacis und Bahngeleisen 550 Einzelappartements in vier Gebäuden. Zu den Bahngeleisen an der Nordseite soll ein Schallschutzriegel liegen, die Appartements liegen zur Pleichach hin, die zwischen den Gebäuden und dem Ringpark fließt.

„Der jetzige Planungsstand sieht im Untergeschoss eine Tiefgarage mit 130 Autostellplätzen sowie 400 Fahrradstellplätze plus weitre150 ebenerdige Fahrradstellplätze vor“, erläuterte Bader. „Studenten haben heutzutage kaum mehr Autos, Straßenbahn und Bushaltestellen sind sehr nah, der Bahnhof ist fußläufig in fünf Minuten zu erreichen, auch die inzwischen sehr beliebten Fernbushaltestellen sind nicht sehr weit weg“, so der Unternehmer weiter.

Nach derzeitigem Stand sind sieben Etagen vorgesehen, das Projekt befindet sich aber noch in der planerischen Phase der Studie. Derzeit würden alle notwendigen Gutachten erstellt. „Da wird sich sicher noch der eine oder andere Gesichtspunkt ergeben, der berücksichtigt und entwickelt werden muss“, weiß Bader.

Für die Renaturierung der Pleichach stehen die Planer in enger Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt und der Stadt Würzburg. Die Gebäude stehen höher als das sogenannte Jahrhundert-Hochwasser der Pleichach, das Bachprofil soll nicht verändert werden. „Da hat das Wasserwirtschaftsamt ein Auge darauf, dort wird eine Art Bachlandschaft entstehen.“

Auch auf die Bahnhofsquellen hat das Wasserwirtschaftsamt ein Auge: „Es gibt ein hydrogeologisches Gutachten, aufgrund dessen wird die Tiefgarage natürlich be- und entlüftet, sie reicht auch maximal zwei Meter in den Boden hinein; die Flachgründung berücksichtigt die Belange der Quellen, da gibt es keine Störung des Quellbachs, weil es auch kein Bohrpfähle geben wird“, so Bader weiter.

„Wir kennen diese Problematik ja von der Schweinfurter Straße und haben schon viel damit gearbeitet. Außerdem sind die Dächer begrünt, so wird das Regenwasser zeitverzögert eingeleitet.“

Die Straßen-Erschließung ist über das Hauger-Glacis geplant. „Allerdings ist das Verkehrsaufkommen an Autos zu vernachlässigen, die Studenten werden sich hauptsächlich per Rad und ÖPNV fortbewegen“, sagt Bader. „Innenstädtisches Wohnen hat immer eine deutlich bessere Qualität, die Einkaufsmöglichkeiten in der Schweinfurter Straße sind fußläufig erreichbar und auch die Innenstadt ist nicht weit weg, als Student will man ja auch mal weggehen.“

Nach dem nun erlangten Baurecht über den genehmigten Bebauungsplan wird der nächste Schritt die Baugenehmigung sein, erst dann wird es verlässliche Entwürfe geben wie die Gebäude letztendlich aussehen sollen. Dies werde nach Baders Einschätzung frühestens Ende des Jahres der Fall sein. „Wenn es machbar ist, würden wir gern im Frühjahr 2015 beginnen. Bei 16 Monaten Bauzeit wären die Appartements Mitte 2016 zum Wintersemester 2016/17 bezugsfertig“, sagt er.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Ernst Lauterbach
Bader Wohnbau
Gerold Bader
Semesterbeginn
Stadt Würzburg
Wohnbereiche
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • terrain
    ist beispielsweise die Gefahr des zunehmenden Lärms für Grombühl. Der geplante massive Riegel reflektiert den Bahnlärm und erhöht die Lärmbelastung auf der gegenüber liegenden Seite. Hierauf sollte rechtzeitig geachtet und durch geeignete bauliche Massnahmen gegengesteuert werden. Zu den verkehrlichen Auswirkungen wurde hier schon Stellung bezogen. Die Meinung des Investors, diese seien zu vernachlässigen teile ich nicht.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • main-post
    Dort, wo jetzt das Studentengetto hin soll, müssten zukünftig Parkplätze, Zugang und rückwertige Zufahrt zur Veranstaltungshalle Platz finden: gibt es die Hallenplanung nicht mehr?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Das werden die Damen und Herren Immobilienbesitzer-Lobbyisten im Stadtrat schon zu verhindern wissen....wetten.

    Klar sind jetzt erstmal alle für eine Studie - kostet ja noch keine Mieteinbußen...die werden dann schon nach vorne geschickt von ihren Brotgebern.... grinsen
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    wo "DB Schenker" feststellt, dass der Bahntransport diverser Dinge (wieder) billiger ist als per LKW und man den staunenden Bundesbürger/innen verklarisiert, dass man zu so ähnlichen Kosten wie bei Stuttgart 21 bahnhofsnahe Grundstücke wieder einer Bahnnutzung zuführen muss...

    (Meine Schätzung übrigens: das passiert innerhalb der nächsten 15 - 20, allerspätestens 25 Jahre, und normale Lebenserwartung vorausgesetzt dürfte ich es somit noch miterleben. Naja, ich rechne eh schon damit, zusätzlich zur Rente einem Nebenverdienst nachgehen zu müssen...)
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • warum sollte Transportvolumen am Hauptbahnhof verladen werden? Die Zeiten von Express sind Jahrzente her. An der Dürrbachau und an der Schweinfurter Strasse gibt es besser angebundene Rangiergleise. Und Personen fahren über den normalen Bahnhof, wenn er mal fertig ist.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • ernst.lauterbach@mainpost.de
    ...nicht etwas von Studie und dass es verlässliche Pläne erst mit dem Bauantrag gibt? Erst lesen und verstehen, dann gackern. zwinkern
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • ist das Ganze vom Grundsatz her. Aber: Warum baut man nicht Häuser mit Dach und etwas Anspruch an Schönheit und Ästhetik? Wie die Mainpost richtig schreibt, entstehen auch hier wieder "Blöcke". Baut doch endlich wieder "Häuser" für die Menschen unserer Stadt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • rolandroesch@web.de
    da laut herrn rosenthal ehemals ob ein student 700 euro in würzburg läßt, tut man alles für die studis oder zwischenparker vor der arbeitswelt nach würzburg zu bekommen, da sie eine unverzichtbare einnahmequelle der stadt ist. die bewohner in den alten bahnhäusern tun mir aber jetzt schon leid,die ruhe ist wohl vorbei. wo wird überhaupt geparkt? halle soll ja auch noch kommen. es fahren ja alle mit straßeenbahn und fahrräder oder?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • alhambra
    Grundsätzlich ist der Wohnungsbau zu begrüßen, aber so große Blöcke an der Stelle finde ich sehr massiv. Und es sind viel zu wenige Kfz-Stellplätze geplant. 130 Autostellplätze auf 550 Einzelappartements sind ein Witz und normalerweise baurechtlich viel zu wenig. Dass die Studenten angeblich so wenig Auto fahren, stimmt nach meinen Erfahrungen nicht. Ich kenne Häuser, in denen viele Studenten wohnen, da kommen 2 Autos! auf eine Wohnung! (weil Wohngemeinschaften gebildet werden) und es ist immer alles hoffnungslos zugeparkt.
    Und was ist eigentlich mit den seit Jahren leer stehenden Wohnblöcken ganz hinten am Hubland Nord? Warum werden diese nicht als Studentenwohnungen oder für Beschäftigte der Uni genutzt? Als die Amerikaner vor Jahren auszogen, hätte man sie gleich entsprechend sanieren können. Es wäre auf jeden Fall günstiger als neu zu bauen und die Flächen sind ja schon bebaut. Erst sollte man vorhandene Bauten nutzen, bevor man neue Flächen zubaut.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • "Studentischer Wohnraum zu angemessenen Preisen ist Mangelware in der Stadt"

    -> Nicht-Studentischer Wohnraum zu angemessenen Preisen ist auch Mangelware in der Stadt !

    Warum redet die Mainpost eigentlich immer nur über Studenten? Studenten hier Studenten da. Die Stadt Würzburg besteht aber auch noch aus anderen Bewohnern!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • ernst.lauterbach@mainpost.de
    Sobald es ausreichend studentischen Wohnraum gibt, sinkt die Nachfrage und alleine die bestimmt die Preise. Außerdem werden am Hubland ja weitere Wohnungen gebaut.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • info@softrie.de
    Leider bekommen es die Behörden nicht auf die Reihe, da muss ein Investor mit Weitblick kommen. Statt Luxushäuser im neuen Stadtteil, werden hier Studentenwohnungen gebaut. Super! grinsen
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten