Es war eine ungewöhnliche Ehrung, mit der am vergangenen Freitag die Wintervortragsreihe des Naturwissenschaftlichen Vereins Würzburg (NWV) in den Räumen der Neuen Universität begann. Vorsitzender Gerhard Kneitz, emeritierter Professor, wurde von den Vorstandsmitgliedern mit Blumen und einem Geschenkkorb mit regionalen Köstlichkeiten überrascht. Der Anlass dürfte zumindest in der Würzburger Vereinsszene einmalig sein, denn Kneitz, Jahrgang 1934, feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum als 1. Vorsitzender des NWV. In seiner Laudatio schilderte der 2. Vorsitzende Dieter Mahsberg den Werdegang des Zoologen Kneitz, vom naturverbundenen Schuljungen bis hin zum Doktoranden und Habilitanden an der Universität Würzburg, wo er zunächst forschte und lehrte. Von 1974 bis zur Emeritierung 1999 war Kneitz Professor am Institut für Angewandte Zoologie der Universität Bonn. Zu den großen Verdiensten des Jubilars zählt die Gründung der Kreisgruppe Würzburg des Bund Naturschutz (1973), außerdem war Kneitz 1975 in Marktheidenfeld Mitbegründer des BUND Deutschland.
Neben seinen Leistungen als Wissenschaftler, Natur- und Artenschützer wurde Kneitz aber auch als scharfer Beobachter geschildert, der es mit großem künstlerischem Geschick versteht, das Wesentliche eines Eindrucks mit oft nur wenigen Strichen zu Papier zu bringen. Im Lauf der Jahre entstand so eine umfangreiche Gemäldesammlung mit etwa 40 000 Werken im Postkartenformat. Mahsberg und seine Frau Sigrid wählten daraus knapp 60 Karten aus, die ab sofort im Schaufenster vor dem Eingang zum Augustinerkloster am Dominikanerplatz besichtigt werden können.