Rund 4000 Menschen haben bei einem Schweigemarsch in Würzburgs Partnerstadt Caen des Geschichtslehrers Samuel Paty gedacht, der in Conflans-Ste.Honorine bei Paris brutal ermordet wurde.
Mandatsträger alle Parteien, Lehrkräfte, Bürger und Schüler folgten dem Aufruf der Gewerkschaft FSU, sich am Sonntagnachmittag auf dem Platz des Widerstands (Place de la Résistance) an der Avenue des 6. Juni zu versammeln. Vertreter der Gymnasien Rostand in Caen und Rabelais im Vorort Ifs betonten gegenüber den Medien, "es ist nicht akzeptabel, dass eine Lehrkraft für die Ausübung ihres Berufes getötet wird."
Zahlreiche Teilnehmer der Solidaritätskundgebung trugen Schilder mit Aufschriften wie "Je suis Samuel", ähnlich "Je suis Charlie" nach dem Attentat auf die Redaktion der Satire-Zeitung vor fünf Jahren.
Schweigend zogen die Teilnehmer dann durch die Innenstadt von Caen bis zum Platz der Republik, an dem Präfektur und Calvados-Departements-Rat ihren Sitz haben. Mit der Place de la République verbinden sich die Werte der Republik Frankreich, nämlich Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – wie sie auch an allen Schulgebäuden stehen. Eine Schweigeminute schloss die Solidaritätskundgebung ab.
Der brutale Mord an dem Geschichtslehrer bei Paris hat auch die Interreligiöse Gemeinschaft in Caen und im Calvados zu einer Stellungnahme bewegt. Pfr. Laurent Berthout, Pressesprecher der Diözese Bayeux-Lisieux, Pastorin Christiane Nyangono von der Evang. Kirche, Michelle Parker von den Anglikanern, Pfr. Jean Drancoury von der Orthodoxen Kirche, Pfr. Stefan Potache für die rumänisch-orthodoxe Kirche, Khalid Bouabdallaoui, Generalsekretär des islamischen Kulturverbands und Nassim Lévi, Vorsitzender der jüdischen Kulturvereinigung der Normandie verfassten gemeinsam eine Stellungnahme, in der die muslimischen, jüdischen und christlichen Gemeinschaften der Familie von Samuel Paty und seiner Schule ihre tiefe Anteilnahme und ihre volle Solidarität zusichern.