Als das Zentrum für Körperbehinderte (ZfK) vor 40 Jahren am Heuchelhof eröffnet wurde, gab es keinesfalls nur begeisterte Stimmen. „Damals schon wurde kritisiert, dass die Einrichtung etwas isoliert am Stadtrand steht“, weiß Sandra Zeitz vom ZfK. Umso wichtiger war es dem Zentrum immer, Offenheit zu demonstrieren. Zum Beispiel durch die jährlichen Sommerfeste. Am Samstag war es wieder so weit: Um die 3000 Menschen mit und ohne Handicap vergnügten sich gemeinsam.
Ganz offensichtlich in Feier-Laune waren die Jungs und Mädels der achtköpfigen Inklusionsband „Synergy“. In der Aula der Schule rockten sie bei mehreren Auftritten ab und begeisterten ihr Publikum. „Schülerbands hatten wir schon immer“, erklärte Karin Baumgärtner, stellvertretende Internatsleiterin. Doch anders als vor 40 Jahren ist „Synergy“ von Konzept her inklusiv. Was bedeutet: Die Schülerinnen und Schüler mit Behinderung spielen auf Augenhöhe mit nichtbehinderten Mitarbeitern des Zentrums.
Aktuell wird ein weiterer, großer Schritt in Richtung Inklusion geplant. Die Johanniter wollen Anfang September eine reguläre Kita in Räumen des ZfK eröffnen. Die Kooperation ergab sich durch den Fahrdienst: Seit langem bringen die Johanniter die Schüler morgens zum Unterricht und fahren sie am Nachmittag wieder nach Hause. Ab Herbst sollen 35 Kinder ab einem Jahr in der neuen Kita der Johanniter betreut werden. „Krippe und Kindergarten werden sich im Stockwerk über unserer eigenen, schulvorbereitenden Einrichtung befinden“, verriet Schulleiterin Margot Frühauf.
Inklusiv war auch die Vorbereitung des Sommerfestes. Viele Schüler engagierten sich im Vorfeld, damit es eine richtig tolle Party werden würde. Auch das war vor 40 Jahren anders, so Baumgärtner: „Damals machten die Mitarbeiter sehr viel für die Kinder und Jugendlichen. Jetzt tun sie immer mehr mit ihnen zusammen.“ Der Gedanke „Inklusion“ sei heute tief im Team verwurzelt.
Bayern ist da hinter dem Mond, leider....