Die seit 40 Jahren bestehende Elterninitiative Regenbogen bildet wohl den bekanntesten Verein in der Umgebung, der sich für krebs- und tumorkranke Kinder und deren Familien engagiert. Das teilt die Elterninitiative in einem Schreiben mit, dem folgende Informationen entnommen sind. Ursprünglich hervorgegangen aus einer Selbsthilfegruppe, die sich 1983 aus rund 20 Betroffenen gebildet hat, wurde der Verein am 2. Juni 1984 gegründet. 1986 erfolgt der Anschluss an den Dachverband „Deutsche Leukämie Forschungshilfe“, heute die Deutsche Kinderkrebsstiftung.
Als der Verein in den 1980er-Jahren noch in den Kinderschuhen steckt, konnten trotzdem erste Erfolge bei der Umsetzung der Vorhaben verzeichnet werden. In enger Zusammenarbeit mit dem Direktorium der Universitäts-Kinderklinik wurde zum Beispiel ein kleines psychosoziales Team etabliert, welches die Familien unterstützen sollte. In den folgenden Jahren wurden außerdem die ersten Elternwohnungen in Kliniknähe angemietet. Diese können die Familien während der stationären Behandlung kostenfrei nutzen und so ihrem Kind nah sein und gleichzeitig eine Rückzugsmöglichkeit nutzen. Mittlerweile bietet die Elterninitiative 14 Elternwohnungen an, das Angebot wird mit mehr als 6000 Übernachtungen pro Jahr sehr gut angenommen.
Auch die Krebsforschung am Uniklinikum unterstützt die Elterninitiative seit Langem finanziell. 2013 wird das langjährige, intensive Engagement des Vereins für die Betroffenen und die Krebsforschung von der Uniklinik Würzburg mit der Carl-Casper-Siebold-Medaille geehrt. Derzeit wird an der aussichtsreichen Car-T-Zell-Therapie geforscht. Das Ziel der Elterninitiative Regenbogen ist es, irgendwann einen Weg zu finden, Krebs zu heilen.
Da dies aktuell noch nicht möglich ist, macht es sich der Verein zur Aufgabe, die Familien bestmöglich zu unterstützen. In den vergangenen Jahren hat sich sein Angebot deutlich ausgeweitet: Eine Nachsorgestelle unterstützt die Familien nach Ende der Intensivtherapie in verschiedensten Fragen von medizinischer bis rechtlicher Natur. Zur Nachsorge gehört für den Verein außerdem die Organisation diverser Freizeitangebote, bei welchen die Familien den Kontakt halten können. Auch die regelmäßigen Vereinsfeste und die Betreuung verwaister Familien dienen dem Austausch in der Gemeinschaft. Das Angebot auf den Stationen wurde ebenfalls erweitert, so wird mittlerweile die Kunst- und die Musiktherapie vom Verein finanziert. Das psychosoziale Team umfasst mittlerweile 14 Mitarbeiter, von welchen mehr als die Hälfte der Stellen von der Elterninitiative finanziert werden. Dazu gehören Psychologen, Erzieher und Sozialpädagogen als direkte Ansprechpartner für die Betroffenen. 2021 ist zudem die Sporttherapie als Angebot für die Patienten dazugekommen, ein Konzept, das so gut ankommt, dass dieses Jahr ein weiterer Sporttherapeut eingestellt werden konnte.
Ohne die gute Zusammenarbeit mit dem Klinikpersonal und die zahlreichen treuen Spender wäre das Engagement der Elterninitiative nicht möglich. Einen besonderen Dank möchte der Verein in Erinnerung an sein bereits verstorbenes Gründungsmitglied Christel Lochner aussprechen. „Sie war die Seele unseres Vereins, die dessen Wirken wesentlich geprägt hat“, so Vorstandsmitglied Heidrun Grauer. Auch in Zukunft möchte die Elterninitiative ihr breites Angebot aufrechterhalten und vertiefen und so die betroffenen Familien weiterhin bestmöglich begleiten.