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ROTTENBAUER
40 Jahre Eingemeindung: „Rottenbauer ist ein Segen für die Stadt“
Prost auf 40 Jahre: Stadtrat Thomas Schmitt (von links), Stadtrat Rainer Schott, Bürgermeister Adolf Bauer, Stadträtin Christiane Kerner und Landtagsabgeordneter Oliver Jörg  stießen mit einem dunklen Bier an, das Marco Neuwirth und Jürgen Dorbath eigens gebraut hatten.
Foto: M. CZYGAN | Prost auf 40 Jahre: Stadtrat Thomas Schmitt (von links), Stadtrat Rainer Schott, Bürgermeister Adolf Bauer, Stadträtin Christiane Kerner und Landtagsabgeordneter Oliver Jörg stießen mit einem dunklen Bier an, das ...
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 05.11.2015 15:25 Uhr

40 Jahre Eingemeindung, das ist längst nicht überall ein Grund zu feiern. In Rottenbauer schon. Seit vier Jahrzehnten gehört das Dorf zur Stadt. Ur-Rottenbauerer und Zugezogene trafen sich am Samstag rund um das katholische Pfarrheim, um das erfolgreiche Miteinander zu feiern.

Stadtrat Rainer Schott, selbst einst der Liebe wegen aus Albertshausen zugezogen, erinnerte in seiner Festansprache an die Abstimmung 1972, als sich die Mehrheit der Rottenbauerer mit 376:244 Stimmen für den Zusammenschluss mit Würzburg entschied. „Diese Zustimmung war ein Segen für die Stadt“, sagte Bürgermeister Adolf Bauer. Er betonte, mit Rottenbauer habe Würzburg nicht nur zusätzliche Fläche hinzugewonnen, sondern vor allem engagierte Bürger, die das Zusammenleben bereicherten. Zu den Gratulanten am Samstag zählten auch der Bundestagsabgeordnete Paul Lehrieder und sein Landtagskollege Oliver Jörg.

Guntram Trunk gehört zu den Einheimischen, die damals für die Eingemeindung stimmten und es nicht bereut haben. „Rottenbauer hat einen Aufschwung erlebt. Allein, die Infrastruktur, die hinzu kam, Geschäfte, Apotheke, Ärzte, das wäre sonst nicht möglich gewesen“, ist der 60-Jährige überzeugt. „Und dann natürlich die Straßenbahn …“ Die Linie 5, die Rottenbauer seit 1997 im 15-Minuten-Takt mit der Innenstadt verbindet, ist das Symbol des gewachsenen Miteinanders. Wolfgang Scheyer sieht das ähnlich. 1991 ist er mit seiner Familie von Heidingsfeld nach Rottenbauer gezogen. „Hier konnten wir unseren Traum vom Einfamilienhaus verwirklichen.“

So ging es vielen. Aus den ehemals 1000 Rottenbauerern sind so im Lauf der vier Jahrzehnte knapp 4000 geworden. Sie genießen es, zum einen (Groß-) Städter zu sein, zum anderen bei Bedarf ein dörflich strukturiertes Freizeitangebot nutzen zu können, allen voran das vielfältige Vereinsleben. Im TSV, dem Sportverein, zum Beispiel engagieren sich wie Trunk und Scheyer Alt- und Neu-Rottenbauerer gemeinsam. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Jugendarbeit.

Beim Fest am Samstag präsentierten neben den Sportlern auch die Siedlervereinigung, der Gesangverein Concordia und die Freiwillige Feuerwehr ihre Aktivitäten. Kommandant Frank Weller hatte die historische, „voll funktionsfähige“ Saug- und Druckspritze von 1899 ebenso wie einen Tragkraftspritzenanhänger von 1961 ausgestellt. Letzterer steht noch heute „zur Unterstützung in Notfällen“ (Weller) bei der Würzburger Berufsfeuerwehr bereit. Auch das ist gelebte Eingemeindung.

Einen historischen Rückblick auf über 1200 Jahre Geschichte und das Dorfleben in jüngerer Zeit präsentierte Bernd Christ in einem 45-minütigen Film, der wegen der großen Nachfrage mehrfach wiederholt werden musste. Dazwischen sangen die Männer von Concordia sowie gemeinsam die Kinder vom evangelischen und vom städtischen Kindergarten. „Wir sind die Kleinen in der Gemeinde, wir sind das Salz in der Suppe …“, klang es vielsagend. Andere Dörfer mögen sich wegen der demografischen Entwicklung Sorgen machen, Rottenbauer indes wird weiter wachsen, zeigte sich Rainer Schott überzeugt.

 
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