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Würzburg
37 Jahre im Einsatz für Straßenbahn und Omnibus in Würzburg
Paul Lehmann erhält von K. Schliephake (IWS) einen Präsentkorb mit fränkischen Erinnerungen.
Foto: A. Stinzing | Paul Lehmann erhält von K. Schliephake (IWS) einen Präsentkorb mit fränkischen Erinnerungen.
Bearbeitet von Susanne Vankeirsbilck
 |  aktualisiert: 30.03.2020 02:10 Uhr

Paul Lehmann nimmt mit dem kommenden Dienstag (31. März) Abschied von der WSB und geht in den Ruhestand. 37 Jahre lang war er dann im Einsatz für die Würzburger Straßenbahn. Die kleine Feier der Interessengemeinschaft Würzburger Straßenbahn zu Lehmanns Verabschiedung war glücklicherweise noch vor der Zuspitzung der aktuellen Pandemie terminiert, heißt es in einer Pressemitteilung.

Paul Lehmann begann 1983 –nach Studium der Ingenieurwissenschaften mit Schwerpunkt Schienenfahrzeuge an der Technischen Universität Aachen– seine berufliche Tätigkeit bei der Würzburger Straßenbahn GmbH. 1992 wurde er Betriebsleiter. Er erlebte und gestaltete Höhepunkte wie die Eröffnung der Neubaustrecke zum Heuchelhof (1989) und Verlängerung nach Rottenbauer (1997) ebenso wie die Konzeption der seit den 1970ern angedachten Linie Frauenland-Hubland, heißt es in der Mitteilung.

Lehmann berichtet von großen Herausforderung

In einer Bilderschau erinnerte Paul Lehmann selbst bei der Abschiedsfeier an den Bau der Heuchelhoflinie: „Die große Herausforderung war die maximale Steigung von 9,1 Prozent." Mit der Straßenbahnbedienung aber sei die Zahl der Fahrgäste vom und zum Heuchelhof in kurzer Zeit um 30 Prozent gestiegen. Lehman berichteteauch vom Beschleunigungsprogramm mit Bevorrechtigungen an Lichtsignalanlagen und eigenen Trassen für die Straßenbahn. Aber er registrierte auch Jahre der Stagnation. Geplante Netzerweiterungen nach Versbach und Höchberg teilten das Schicksal einer unterirdischen Festungsbahn und kamen bislang nicht zur Realisierung. Die Linienverlängerung in Grombühl geht dagegen nun in Bau. Für die nahe Zukunft hofft Paul Lehmann auf einen erfolgreichen Abschluss des Planfeststellungsverfahrens für die Straßenbahn zum Hubland. „Diese Linie braucht Würzburg aus Umwelt- und aus Wettbewerbsgründen.“

Spezialist für Waggonbau

Als Spezialist für Waggonbau sorgte Paul Lehmann auch für neue Straßenbahnen, deren erste Serie seit über 30 Jahren klaglos ihren Dienst versieht, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Auch wurden die DÜWAG-Waggons aus den Jahren 1968 und 1975 so gepflegt, dass sie heute noch im Einsatz sind. Die dritte Fahrzeuggeneration in seiner Schaffenszeit bei der WSB wurde im Dezember 2019 bestellt. Für Paul Lehmann war dies nochmals ein Höhepunkt, der die steigenden Anforderungen der Zeit überdeutlich aufzeigte: „Das technische Lastenheft für die kürzlich bestellten Neufahrzeuge hat einen Umfang von rund 800 Seiten, bei den Wagen für den Heuchelhof genügten dafür 28 Seiten.“

"Paul Lehmann hat seinen Nachfolgern einen modernen und effizienten Betrieb hinterlassen, der Würzburg und seiner Region eine echte Alternative zum individuellen Kraftfahrzeug bietet", so heißt es abschließend in der Laudatio. 

 
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