Letztens lud der Landesbund für Vogel- und Naturschutz zu einem besonderen Jubiläum ein: 30 Jahre ehrenamtlicher Wiesenweihenschutz in Bayern. Im Rückblick auf das Artenschutzprojekt machten die Festredner klar, dass es sich hier um ein echtes Erfolgsprojekt ist. Bernd-Ulrich Rudolph vom Landesamt für Umwelt erklärte in seinem Grußwort, dass nicht nur der Vogel selbst eine echte Rarität ist, sondern auch die erfreuliche Bestandsentwicklung: Dank des erfolgreichen Schutzes ist der Vogel nicht mehr vom Aussterben bedroht.
Wer für diesen Erfolg verantwortlich ist, ist für den Vorsitzenden des LBV, Nobert Schäffer, ganz klar: "Die Wiesenweihe wird nicht aussterben – aber sie hängt voll am Tropf der Ehrenamtlichen." Deshalb kamen im Rückblick des Projektleiters Christoph Saile auf diese außergewöhnliche Erfolgsgeschichte des Artenschutzes auch die Ehrenamtlichen selbst zu Wort. Ralf Krüger, einer der Gründungsväter des Schutzprojektes, berichtete von den allerersten Nestfunden in Getreidefeldern im Jahr 1994. Schon bald bietet das Landesamt für Umwelt seine Unterstützung an. Günter von Lossow, der die Gründung des Artenhilfsprogramms Wiesenweihe im Jahr 1999 miterlebt und es im Landesamt für Umwelt 25 Jahre lang betreut hat, betont: "Das war ein absolutes Novum. Ein Artenhilfsprogramm, das mit einem Erfolg gestartet ist." Normalerweise sind diese Programme der letzte Versuch, bedrohte Arten vor dem Aussterben zu bewahren. Seit 2005 wird das AHP vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. bayernweit koordiniert.
Heute schauen die Ehrenamtlichen stolz auf die Rekordergebnisse ihres Schutzprojektes: In der diesjährigen Brutsaison konnten aus ca. 270 Wiesenweihennestern um die 695 Jungvögel ausfliegen. Der bayerische Wiesenweihenbestand ist inzwischen eine europaweit bedeutsame Quellpopulation der eleganten Flugkünstler – auch dank der hervorragenden Zusammenarbeit von Naturschutz, Landwirtschaft und Behörden.
Das Wiesenweihen-Team ist immer auf der Suche nach neuen Engagierten, vor allem in den Landkreisen Würzburg, Neustadt a.d. Aisch und Rhön-Grabfeld. Alle Interessierten können sich unverbindlich melden unter ahp-wiesenweihe@lbv.de.
Von: Marlis Heyer (Ehrenamtsbeauftragte Unterfranken, Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.)