Musikalisch sind es alles Glanzpunkte, die Konzerte des 3. Internationalen Gitarrenfestivals am Maindreieck vom 2. bis 6. August. Dazu kommen Veranstaltungsorte mit sehr besonderem Flair.
Gleich drei Bühnen hat beispielsweise das Wandelkonzert der Würzburger Hochschule für Musik. Studierende der Gitarrenklasse von Prof. Jürgen Ruck sind im Rathaussaal, im Casablanca Kino und in der Michaelskapelle mit jeweils 20-minütigen Kurzkonzerten zu erleben. Das in drei Gruppen aufgeteilte Publikum spaziert dazwischen durch die Altstadt zum nächsten einzigartigen Spielort. Es wird ein vielfarbiges Programm mit Gesang und Werken von Brahms, Sibelius, Ponce, Torroba, Piazzolla und anderen zu hören sein; Solo, im Duo und im Quartett dargebracht. Das Casablanca Kino sorgt darüber hinaus für Erfrischungen von der Theke.
Workshops und eine Gitarrenausstellung
Robin McBride, der für die künstlerische Auswahl und Qualität des Festivals verantwortlich zeichnet, betont die außerordentlichen Leistungen, die bereits die Studierenden der Hochschule für Musik vollbringen. "Sie stehen an der Schwelle Ihrer professionellen Karriere und haben bereits mehr als ihr halbes Leben mit intensivem Üben und Lernen verbracht."
Sowohl die Vorstufe, die "Jungen Talente" aus der Sing- und Musikschule Würzburg, sind beim Festival im Vorfeld des Flamenco-Konzerts zu erleben, als gleich zwei der derzeit herausragendsten Talente, zwei junge Gitarristinnen, die an der Schwelle einer internationalen Karriere stehen: Kanahi Yamashita aus Japan und Carlotta Dalia aus Italien. Beide haben sich bei zahlreichen Wettbewerben durchgesetzt und haben das "besondere Etwas", das sie aus der Masse heraushebt, so McBride. "Sich als Konzertgitarristin oder Gitarrist auf dem internationalen Markt durchzusetzen gelingt nur ganz wenigen", veranschaulicht er.
Ganz hochrangige internationale Künstler sind ein Markenzeichen des Gitarrenfestivals, ebenso wie Workshops und eine Gitarrenausstellung im Rathaus in Sommerhausen. Die international gefeierten Künstler Marcin Dylla und Pau Figueres gehören in diese Sparte.
Flamenco, Jazz und Weltmusik
Dass McBride so außergewöhnliche Musiker ans Maindreieck zieht, kann er inzwischen mit Ochsenfurts gutem Ruf in der Szene begründen und nicht zuletzt mit der Akutstik und Atmosphäre der Spitalkirche, die dieses Jahr leider noch wegen der Spital-Renovierung ausfällt. Er führt einen Domino-Effekt an. Von Anfang an habe er immer die besten und bekanntesten Künstler angefragt, die natürlich auch persönlich betreut werden. Das habe geklappt. Wo beispielsweise das Los Angeles Guitar Quartet gespielt hat, ist es dann nicht mehr schwer, andere große Virtuosen zu gewinnen. Außerdem: "Es ist ein riesen Aufwand für so einen kleinen Non-Profit-Förderverein. Wenn man schon so viel Zeit investiert, dann will man auch nur allerbeste Qualität".
Für Flamenco-Liebhaber ist das definitiv Pau Figueres, ein herausragender Flamenco-Gitarrist, der sich auf den internationalen Bühnen einen Namen gemacht hat und mit zahlreichen bekannten Musikern gespielt hat. Er hat einen sehr persönlichen Stil der neben dem klassischen Flamenco Elemente aus Jazz und Weltmusik enthält.