(how) Über 2500 Unterschriften hat die Initiative „Programmkino“ innerhalb von nur zwei Wochen gesammelt und am Freitag Kulturreferent Muchtar Al Ghusain übergeben.
Wie berichtet macht sich die Initiative, Grünen-Stadtrat Antonino Pecoraro sowie Berthold Kremler und Ornella Calvano (beide von der Würzburger Filminitiative), dafür stark, dass in Würzburg nach der geplanten Schließung des letzten Innenstadt- und Programmkinos „Corso“ zum Jahresende auch weiterhin hochwertige und nichtkommerziell orientierte Filmkunst in Würzburg gezeigt wird. Dabei setzt sie auf Unterstützung aus dem Rathaus.
Selbige sicherte der Kulturreferent bei der Unterschriftenübergabe zu, allerdings ohne Versprechungen zu machen. Al Ghusain bedauerte das bevorstehende Aus des Corso-Kinos, freute sich aber über die „bürgerschaftliche Bewegung“, welche die zahlreichen Unterschriften dokumentierten. Das sei ein positives Zeichen. Denn große Filmkunst gehöre zu einer Kulturstadt wie Würzburg ebenso dazu „wie Theater und Musik auf hohem Niveau“.
Ob das für die Frankenhalle – diese soll ein neues Kulturzentrum werden – angedachte Programmkino auch verwirklicht wird, sei eine Frage der Finanzierbarkeit. Für sehr unwahrscheinlich hält Al Ghusain, dass die Stadt als Betreiber eines kommunalen Kinos auftreten könnte.
Ungeachtet der Frage, ob überhaupt und wann ein neues Programmkino kommt, gelte es aber umgehend eine provisorische Lösung zu finden, um weiterhin Programmfilme zu zeigen. Es würden diesbezüglich bereits Gespräche geführt, so Al Ghusain. Doch über mögliche Spielstätten zu diskutieren, sei es noch zu früh wie für finanzielle Zusagen.
Die Initiative freut sich, dass die Stadt das Problem Programmkino erkannt habe und will sich bei der Suche nach Spielorten engagieren. Kremmler warf als mögliche Alternative die Mozartschule in die Runde, über deren künftige Nutzung die Stadt zwar seit längerem eine Vorstellung hat. Konkrete Pläne sind aber nicht bekannt.
Nach Aussage von Ornella Calvano könne man die Technik vom alten Corso übernehmen. Doch wer wann Programmfilme an welchem Ort abspielt, sind noch ungelöste Fragen. Kremmler ist optimistisch, „doch erfahrungsgemäß brauchen wir einen langen Atem“.
Pecoraro kündigte als nächsten Schritt die Gründung einer Arbeitsgruppe an, die auch in einen Verein münden könnte. Wie Pecoraro und Co betonten, stünde auch die Würzburger Filminitiative, die alljährlich das Internationale Filmwochenende veranstaltet, hinter den Aktivitäten der Gruppe. Das Filmfestival im Januar hat erstmals das Cinemaxx-Kino als Hauptspielort.
Derweil sammelt die Programmkino-Initiative weiter Unterschriften im Internet (www.programmkino-wuerzburg.de)