zurück
Würzburg
25 Millionen US-Dollar für internationale Krebsforschung
Martin Eilers hat für seine Forschung eine Förderung in Höhe von 25 Millionen US-Dollar erhalten. Im Vordergrund: Katrin Trunk, die wesentlich bei dem Projekt mitarbeiten wird.
Foto: Martin Eilers | Martin Eilers hat für seine Forschung eine Förderung in Höhe von 25 Millionen US-Dollar erhalten. Im Vordergrund: Katrin Trunk, die wesentlich bei dem Projekt mitarbeiten wird.
Bearbeitet von Andrea Czygan
 |  aktualisiert: 22.03.2024 02:56 Uhr

Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen von Kindern weltweit. Ein Forschungsteam, an dem die Uni Würzburg beteiligt ist, will das ändern – und hat für seine Arbeit jetzt eine hohe Förderung erhalten. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung der Uni entnommen.

Mitgeleitet wird das Team von Martin Eilers, Leiter am Lehrstuhl für Biochemie und Molekularbiologie an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg. "Unser Forschungsprojekt heißt KOODAC", erklärt der Wissenschaftler. "Das steht für 'Knocking-Out Oncogenic Drivers and Curing Childhood Cancer‘ (zu Deutsch: Ausschalten onkogener Treiber und Heilung von Krebs bei Kindern). Unser Ziel ist die Entwicklung von gut verträglichen Medikamenten, die Krebszellen bei Kindern gezielt ausschalten können." Standard für die Behandlung von Krebs in dieser Altersgruppe sind derzeit noch Chemo- und Strahlentherapien, die – selbst wenn sie erfolgreich sind – mit starken Nebenwirkungen einhergehen.

Konkret geht es KOODAC um die Entwicklung von Medikamenten gegen fünf Krebsarten, die im Kindesalter häufig vorkommen: Neuroblastom, Medulloblastom, Ewings-Sarkom und Rhabdomyosarkom sowie eine Form des Leberzellkarzinoms. Das Team wird von Cancer Research UK, dem Institut National Du Cancer und KiKa (Children Cancer Free Foundation) im Rahmen von Cancer Grand Challenges finanziert.

Gefördert wird das Forschungsvorhaben mit bis zu 25 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 23 Millionen Euro) von Cancer Grand Challenges – eine globale Finanzierungsinitiative, die von Cancer Research UK und dem National Cancer Institute in den USA mitbegründet wurde. Diese unterstützt weltweit Wissenschaftsprojekte, die sich den größten ungelösten Fragen der Krebsforschung widmen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren finanziert sie das Team aus Forschenden, Patientenvertretern und Industrierunternehmen. "Bei uns arbeiten Forschende von Weltrang interdisziplinär zusammen", sagt Eilers. Die Teamleitung übernimmt Eilers gemeinsam mit der US-amerikanischen Medizinerin Yaël Mossé vom Children´s Hospital Philadelphia.

Zum Hintergrund: Krebs wird durch Mutationen der DNA von Zellen verursacht. Diese können dazu führen, dass Zellen Proteine produzieren, die normalerweise nicht ihn ihr vorkommen und das Krebswachstum antreiben, sogenannte Onkoproteine. Zwar kann die Medizin einige diese Onkoproteine bereits mit Medikamenten behandeln – den Großteil allerdings nicht. Und zu diesem Großteil gehören fast alle Onkoproteine, die das Krebswachstum bei Kindern befeuern. KOODAC will dieses Problem lösen und setzt dazu auf eine neue Technologie namens "Target Protein Degredation“ (zu Deutsch: gezielter Abbau von Proteinen).

Kern dieses Behandlungsansatzes ist eine neue Generation von Medikamenten, die sogenannten "Degrader" (zu Deutsch: Abbauer). Diese können Onkoproteine gezielt über ein Abbausystem für Proteine auflösen und unwirksam machen, das in allen Zellen vorhanden ist. In der Folge stirbt die mutierte Krebszelle. Anders als Chemo- oder Strahlentherapien sind Degrader nicht toxisch und erzeugen deshalb weniger Nebenwirkungen. Zudem können sie können die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Das macht sie zu einem idealen Werkzeug auch im Kampf gegen Hirntumore. Verabreichbar sind Degrader als Tabletten oder in flüssiger Form.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Arzneimittelentwicklung
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
KI.KA
Krebszellen
Proteine
Tabletten
Todesursachen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top