zurück
Rottendorf/Hirschaid
220 Beschäftigte betroffen: Edeka schließt Fleischwarenfabrik in Rottendorf
Edeka stellt seine Produktion von Fleisch und Wurst um. Das hat Folgen für das Franken-Gut-Werk in Rottendorf. Welche Alternativen das Unternehmen den Mitarbeitenden bietet.
Gibt es nur noch bis Ende 2024: Edeka schließt seine Fleischwarenfabrik Franken-Gut in Rottendorf bei Würzburg.
Foto: Patty Varasano | Gibt es nur noch bis Ende 2024: Edeka schließt seine Fleischwarenfabrik Franken-Gut in Rottendorf bei Würzburg.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:36 Uhr

Der Lebensmittelhändler Edeka wird Ende 2024 seine Fleischwarenfabrik in Rottendorf (Lkr. Würzburg) schließen und eine neue Produktion in Hirschaid bei Bamberg aufnehmen. Den 220 Beschäftigten soll angeboten werden, nach Hirschaid, in andere Edeka-Abteilungen oder - je nach Alter - in den Ruhestand zu wechseln, wie die Edeka-Zentrale für Nordbayern, Sachsen und Thüringen (NST) am Donnerstag auf Anfrage mitteilte.

Grund der Verlagerung sei, dass die Fabrik der Edeka-Tochterfirma Franken-Gut Fleischwaren GmbH in die Jahre gekommen und deshalb nicht mehr wirtschaftlich betrieben werde könne. Ähnliches gelte für die angegliederte Fleischfabrik in Nürnberg, die Ende 2024 ebenfalls nach Hirschaid verlagert werden soll.

Was Franken-Gut im Detail macht 

Die Zentrale von Edeka NST in Rottendorf hatte den Schritt bereits im April 2021 angekündigt. Das Thema wurde jetzt im Zusammenhang mit dem Spatenstich der neuen "Frische-Manufaktur" in Hirschaid vor wenigen Tagen erneut aufgeworfen.

Franken-Gut stellt in Rottendorf und Nürnberg nach eigenen Angaben 150 Wurstsorten her, die an gut 400 Märkte des Verbunds von Edeka NST geliefert werden. Im neuen Betrieb in Hirschaid sollen 420 Arbeitsplätze entstehen.

Edeka: Wer nach Hirschaid will, bekommt Unterstützung

Wer von Rottendorf dorthin wechseln will, bekomme von Edeka NST zum Beispiel eine Umzugsprämie und einen Fahrtkostenzuschuss, teilte Sprecherin Stefanie Schmitt mit. Auch würden die Umzugskosten übernommen.

"Wir sind zuversichtlich, dass viele Beschäftigte die Angebote nutzen werden", so die Sprecherin. Für die insgesamt 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werke in Rottendorf und Nürnberg sei ein Sozialplan unterzeichnet worden. Die Zentrale von Edeka NST, der knapp 900 Supermärkte angeschlossen sind, ist laut Schmitt von der Schließung des benachbarten Fleischwarenwerks nicht betroffen und bleibe in Rottendorf. 

Was das Edeka-Projekt in Hirschaid ausmacht

Edeka investiert in Hirschaid nach eigenen Angaben 100 Millionen Euro. Die Baustelle ist Teil eines Pakets mit 600 Millionen Euro, in dem 2021 auch die Erweiterung des Logistikzentrums in Gochsheim (Lkr. Schweinfurt) steckte. Hinzu kommen Großinvestitionen von Edeka NST unter anderem in Sachsen und im oberfränkischen Marktredwitz.

Bis Hirschaid in Betrieb geht, wird nach Darstellung von Edeka-Sprecherin Schmitt bei Franken-Gut in Rottendorf und Nürnberg weiterhin produziert. Die Schließung sei auch deshalb naheliegend, weil das Warenspektrum des neuen Werks – darunter vegane Produkte – an den beiden Altstandorten "aus Kapazitätsgründen" nicht geleistet werden könne.

Sie leiten in Rottendorf die Geschäfte von Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen: Sebastian Kohrmann (von links), Stefan Legat (Aufsichtsratsvorsitzender), Christian Remy (neu) und Gert Lehmann.
Foto: Edeka/Don Ribacker | Sie leiten in Rottendorf die Geschäfte von Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen: Sebastian Kohrmann (von links), Stefan Legat (Aufsichtsratsvorsitzender), Christian Remy (neu) und Gert Lehmann.

Indes wurde bekannt, dass es an der Führungsspitze von Edeka NST einen Wechsel gegeben hat. Christian Remy wurde am Donnerstag Mitglied des dreiköpfigen Vorstands. Der 34-Jährige ersetzt einer Mitteilung zufolge Rainer Kämpgen, der seinen Vertrag planmäßig auslaufen lasse.

Der 34 Jahre alte Remy ist bei Edeka NST verantwortlich für Finanzen, IT, Logistik und Großprojekte. Er war den Angaben zufolge unter anderem schon bei Aldi und Rewe in Führungspositionen gewesen. Neben Remy sitzen Gert Lehmann (50) und Sebastian Kohrmann (38, Sprecher) im geschäftsführenden Vorstand.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Rottendorf
Jürgen Haug-Peichl
Aldi Helmstadt
Edeka-Gruppe
Fabriken
Fleisch
Rewe Gruppe
Sozialpläne
Wurstsorten
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • K. F.
    is ja wieder toll. Die Edeka schließt ihr Werk in Rottendorf. Wo bitte bekommen wir dann seriöse Fleischerzeugnisse her? Vom Ausland?? Oh je, armes Deutschland, wie tief bist du gesunken.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. V.
    Wer lesen kann ist im Vorteil: Hischaid!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • E. W.
    Wer in der heutigen Zeit die Chance geboten bekommt, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen, der sollte keine Sekunde zögern.

    Obendrein gibt es durch das neue Bürgergeld auch eine interessante und bei genauem Rechnen lohnende Alternative zu einer stressigen und oft auch nicht übermäßig gut entlohnten Tätigkeit mit langen Anfahrtswegen.

    Übernahme von Miete, Heizkosten, Wegfall von GEZ und Wegekosten, weitere Hilfen und je nach Famliengröße Bargeldleistungen, die oft über das hinausreichen, was ein Vollzeitbeschäftigter im unteren Lohnsegment bezieht sind schon eine Verlockung.

    Der Wert der gewonnen Freizeit und des niedrigeren Stresslevels ist mit Geld ohnehin nicht aufzuwiegen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • U. L.
    Support your local Metzger.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. S.
    Weniger Fleischkonsum führt automatisch zu weniger Fleischverarbeiter
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • J. H.
    Ist ja nicht so, dass die Handwerksbetriebe in der Region keine Mitarbeiter suchen!

    Wer gelernter Metzger ist, bekommt auf jeden Fall ortsnah einem Job in einer Metzgerei.

    Natürlich sind die Bedingungen in einem Handwerksbetrieb andere, als ihn zu einer Fleischfabrik. Da muss man vielleicht bei der Arbeitszeit etwas flexibler sein. Man macht auch nicht in jeder Schicht die selben Handgriffe, sondern man ist über die Produktion des Ganzen Produktspektrums von vorne bis hinten beteiligt. Jeden Tag etwas anderes, bis es in der neuen Woche wieder von vorne los geht. Manch einer mag so viel Abwechslung nicht.

    Dafür spart man sich die Fahrt nach Hirschaid hin und zurück jeden Tag und natürlich die Fahrtkosten. Der lohnt es sich schon, für ein paar Euro weniger beim lokalen Metzger zu arbeiten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. M.
    ...Spatenstich der neuen "Frische-Manufaktur" in Hirschaid...

    Zitat aus der Wikipedia: Eine Manufaktur ist eine Produktionsstätte von Handwerkern verschiedener Professionen bzw. hochspezialisierter Teilarbeiter eines Handwerks, deren unterschiedliche Arbeitsvorgänge die Fertigung eines gemeinsamen Endprodukts zum Ziel haben...

    Die neue Fleischfabrik für die Verarbeitung von Massentierhaltungsfleisch ist exakt das genaue Gegenteil einer Manufaktur!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • G. B.
    Fleischproduktion....ein schlimmes Wort. Aber leider Realität.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. F.
    Hab die Überschrift gelesen und hatte eine Millisekunde die Hoffnung, dass die Fleischtheke im Edeka auf Vegetarisch umgestellt wird. Naja, vielleicht im nächsten Leben 😅
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. F.
    „Edeka stellt seine Produktion von Fleisch und Wurst um. „
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • O. R.
    Oder du läufst einfach weiter dran vorbei.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. A.
    Das Edeka Gefrierfleisch fress ich schon lange nicht mehr…
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. Ö.
    Sie sollten es mal mit essen versuchen, vielleicht schmeckt´s ihnen dann!🤔
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    @ticktt: Also ich esse noch. Sind Sie ein Tier?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • P. K.
    Klingt so als würden sie es roh verzehren.
    Naja kleiner Ausreiser in der Evolution.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. S.
    Klar,
    Enten fressen Körner und Grünzeug.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • C. C.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • J. G.
    Stimmt schon, das Werk ist schon eine alte Kiste. Klar ist es für die Beschäftigten nicht schön, aber Hirschaid ist nicht aus der Welt. Ich kenne einige, die pendeln jeden Tag von Würzburg nach Nürnberg. Wo ich arbeite, pendeln auch manche jeden Tag 70 km und das ohne Autobahn.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. H.
    Metzger und und (an) gelernte Beschäftigte verdienen bekanntermaßen nicht so viel, um langfristig solche Fahrtkosten zu tragen, trotz Fahrtkostenzuschuß. Von der Fahrtzeit gar nicht zu reden. Und das Fleisch wird auch dahin gekarrt, die Wurst dann wieder zurück. Von Regionalität keine Spur. Hoffentlich schmeckt das dann und ist noch bezahlbar.Hier hat in der Vergangenheit das Management versagt, man wusste wie alt die Fleischfabrik war. Wahrscheinlich haben die ihre Zielvorgaben schon genau erfüllt, aber das reicht nicht. Vorausschauend und nachhaltig ist zu managen. Wie viel Boni haben die kassiert?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. Ö.
    Da bleibt ja dann unter´m Strich fast nichts mehr übrig vom Verdienst, ganz zu schweigen von der Zeit, welche auf der Strecke bleibt!!! Wenn der Vorschlag mit dem Bürgergeld durchgewunken wird, werden sich´s viele überlegen ob sie sich diesen Stress mit dem Pendeln noch antun werden!🤔🤷‍♂️
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten