
Der Lebensmittelhändler Edeka wird Ende 2024 seine Fleischwarenfabrik in Rottendorf (Lkr. Würzburg) schließen und eine neue Produktion in Hirschaid bei Bamberg aufnehmen. Den 220 Beschäftigten soll angeboten werden, nach Hirschaid, in andere Edeka-Abteilungen oder - je nach Alter - in den Ruhestand zu wechseln, wie die Edeka-Zentrale für Nordbayern, Sachsen und Thüringen (NST) am Donnerstag auf Anfrage mitteilte.
Grund der Verlagerung sei, dass die Fabrik der Edeka-Tochterfirma Franken-Gut Fleischwaren GmbH in die Jahre gekommen und deshalb nicht mehr wirtschaftlich betrieben werde könne. Ähnliches gelte für die angegliederte Fleischfabrik in Nürnberg, die Ende 2024 ebenfalls nach Hirschaid verlagert werden soll.
Was Franken-Gut im Detail macht
Die Zentrale von Edeka NST in Rottendorf hatte den Schritt bereits im April 2021 angekündigt. Das Thema wurde jetzt im Zusammenhang mit dem Spatenstich der neuen "Frische-Manufaktur" in Hirschaid vor wenigen Tagen erneut aufgeworfen.
Franken-Gut stellt in Rottendorf und Nürnberg nach eigenen Angaben 150 Wurstsorten her, die an gut 400 Märkte des Verbunds von Edeka NST geliefert werden. Im neuen Betrieb in Hirschaid sollen 420 Arbeitsplätze entstehen.
Edeka: Wer nach Hirschaid will, bekommt Unterstützung
Wer von Rottendorf dorthin wechseln will, bekomme von Edeka NST zum Beispiel eine Umzugsprämie und einen Fahrtkostenzuschuss, teilte Sprecherin Stefanie Schmitt mit. Auch würden die Umzugskosten übernommen.
"Wir sind zuversichtlich, dass viele Beschäftigte die Angebote nutzen werden", so die Sprecherin. Für die insgesamt 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werke in Rottendorf und Nürnberg sei ein Sozialplan unterzeichnet worden. Die Zentrale von Edeka NST, der knapp 900 Supermärkte angeschlossen sind, ist laut Schmitt von der Schließung des benachbarten Fleischwarenwerks nicht betroffen und bleibe in Rottendorf.
Was das Edeka-Projekt in Hirschaid ausmacht
Edeka investiert in Hirschaid nach eigenen Angaben 100 Millionen Euro. Die Baustelle ist Teil eines Pakets mit 600 Millionen Euro, in dem 2021 auch die Erweiterung des Logistikzentrums in Gochsheim (Lkr. Schweinfurt) steckte. Hinzu kommen Großinvestitionen von Edeka NST unter anderem in Sachsen und im oberfränkischen Marktredwitz.
Bis Hirschaid in Betrieb geht, wird nach Darstellung von Edeka-Sprecherin Schmitt bei Franken-Gut in Rottendorf und Nürnberg weiterhin produziert. Die Schließung sei auch deshalb naheliegend, weil das Warenspektrum des neuen Werks – darunter vegane Produkte – an den beiden Altstandorten "aus Kapazitätsgründen" nicht geleistet werden könne.

Indes wurde bekannt, dass es an der Führungsspitze von Edeka NST einen Wechsel gegeben hat. Christian Remy wurde am Donnerstag Mitglied des dreiköpfigen Vorstands. Der 34-Jährige ersetzt einer Mitteilung zufolge Rainer Kämpgen, der seinen Vertrag planmäßig auslaufen lasse.
Der 34 Jahre alte Remy ist bei Edeka NST verantwortlich für Finanzen, IT, Logistik und Großprojekte. Er war den Angaben zufolge unter anderem schon bei Aldi und Rewe in Führungspositionen gewesen. Neben Remy sitzen Gert Lehmann (50) und Sebastian Kohrmann (38, Sprecher) im geschäftsführenden Vorstand.
Obendrein gibt es durch das neue Bürgergeld auch eine interessante und bei genauem Rechnen lohnende Alternative zu einer stressigen und oft auch nicht übermäßig gut entlohnten Tätigkeit mit langen Anfahrtswegen.
Übernahme von Miete, Heizkosten, Wegfall von GEZ und Wegekosten, weitere Hilfen und je nach Famliengröße Bargeldleistungen, die oft über das hinausreichen, was ein Vollzeitbeschäftigter im unteren Lohnsegment bezieht sind schon eine Verlockung.
Der Wert der gewonnen Freizeit und des niedrigeren Stresslevels ist mit Geld ohnehin nicht aufzuwiegen.
Wer gelernter Metzger ist, bekommt auf jeden Fall ortsnah einem Job in einer Metzgerei.
Natürlich sind die Bedingungen in einem Handwerksbetrieb andere, als ihn zu einer Fleischfabrik. Da muss man vielleicht bei der Arbeitszeit etwas flexibler sein. Man macht auch nicht in jeder Schicht die selben Handgriffe, sondern man ist über die Produktion des Ganzen Produktspektrums von vorne bis hinten beteiligt. Jeden Tag etwas anderes, bis es in der neuen Woche wieder von vorne los geht. Manch einer mag so viel Abwechslung nicht.
Dafür spart man sich die Fahrt nach Hirschaid hin und zurück jeden Tag und natürlich die Fahrtkosten. Der lohnt es sich schon, für ein paar Euro weniger beim lokalen Metzger zu arbeiten.
Zitat aus der Wikipedia: Eine Manufaktur ist eine Produktionsstätte von Handwerkern verschiedener Professionen bzw. hochspezialisierter Teilarbeiter eines Handwerks, deren unterschiedliche Arbeitsvorgänge die Fertigung eines gemeinsamen Endprodukts zum Ziel haben...
Die neue Fleischfabrik für die Verarbeitung von Massentierhaltungsfleisch ist exakt das genaue Gegenteil einer Manufaktur!
Naja kleiner Ausreiser in der Evolution.
Enten fressen Körner und Grünzeug.