Ein "fester Termin im Kirchenjahr" und ein "ökumenisches Groß-Highlight" ist die Nacht der offenen Kirchen laut Mit-Organisatorin Alexandra Eck von der Ökumenischen City-Pastoral. Jetzt wurde das Programm der zwölften Großveranstaltung ihrer Art im Dompfarramt vorgestellt. Zum gewohnten Termin am Dienstagabend, 2. Oktober, von 19 bis 24 Uhr werden 21 Orte in der Innenstadt im Sinne christlicher Spiritualität und Liturgie, Ästhetik und Soziallehre belebt. Heuer öffnen auch wieder einige Kirchensäle am äußeren Rand des Rinparks.
2017 stand die Kirchennacht im Zeichen des 500-jährigen Lutherschen Thesenanschlags-Jubiläums. Sie konzentrierte sich auf weniger Locations und hatte mehr Veranstaltungen, die Evangelische und Katholiken gemeinsam konzipiert hatten.
Langjährig bewährte Programmpunkte
Einige ökumenische Programmpunkte haben sich "teils langjährig bewährt". Darauf wies die Citypastoral-Pfarrerin Susanne Wildfeuer hin, etwa auf das gemeinsame Auftreten der Beratungsstellen in St. Burkard. Nicht dabei ist heuer das Augustinerkloster. Die Patres befinden sich auf einem Konvent. "Die Klosterkirche ist geöffnet", sagt Wildfeuer, "die Stille dort wird aber nicht angeleitet." Eine angeleitete, meditative Stille hatte sich vor einem Jahr in der Klosterkirche ausgebreitet - mit dem Erfolg, erinnert sich die Pfarrerin, dass neu Eintretende nach ein, zwei Orientierungsminuten flüsternd fragten: Wann geht's denn endlich los?
Der katholische Dekan Jürgen Vorndran freut sich darüber, dass die evangelische Dekanatskirche St. Stephan zur Musikkirche mit vier verschiedenen Konzerten wird. Der Dom hat währenddessen nur einen einzigen Programmpunkt: Wim Wenders Papst-Film "Ein Mann seines Wortes" wird auf eine riesige Leinwand projiziert, ist von allen 800 Sitzplätzen des Hauptschiffs zu sehen und auch gut zu verstehen, weil die italienischen Worte von Papst Franziskus deutsch übersprochen werden.
Neu: Eine dadaistische Performance
Wildfeuers Pfarrkirche St. Johannis entwickelte eine Idee weiter, die beim Reformationsjubiläum entstand. Diesmal hat das Musiker-Duo Carola Thieme und Jochen Volpert die Schweinfurter Künstlerin und Dichterin Petra Blume für eine dadaistische Performance zu Gast. Auf eine weitere Erfahrung aus dem Vorjahr wies Dekanin Edda Weise hin. Da seien die drei ökumenischen Gottesdienste "sehr gut besucht" gewesen. Dem kommt man heuer im Neumünster entgegen, und zwar besonders spät. Der Nachttermin bringt, so Weise, eine "innigere Form" mit sich, was gut zu dem Nikodemus-Gespräch des 22-Uhr-Gottesdiensts passt, einem Gespräch über den Heiligen Geist.
Dem späten Höhepunkt folgt ein frühes Ende: Statt um 24 Uhr wird der Abschluss-Segen bereits eine halbe Stunde früher auf dem Marktplatz erteilt. Alexandra Eck begründet: "Nicht alle Kirchen schaffen es, bis 24 Uhr ein Programm auf die Beine zu stellen." Das müssen sie nun auch nicht mehr.
Das Programm mit allen Aktualisierungen gegenüber dem bereits gedruckten Flyer: www.kirchennacht-wuerzburg.de